Julia Extra Band 0331
Meine Leute helfen dir dabei.“
„Was für Leute?“ Kelly zog die Stirn kraus. „Ein Schönheitschirurg?“
„Nein, den hast du nicht nötig.“ Seine Augen lachten. „Eine Stylistin und eine Friseurin.“
„Eine Stylistin? Ich brauche keinen Schönheitschirurgen, aber ich brauche eine Stylistin?“ Kellys Selbstbewusstsein war angekratzt. „Heißt das, ich gefalle dir nicht?“
Er seufzte. „Du gefällst mir. Aber die meisten Frauen würden sich über eine Stylistin freuen.“ Er kniff die Augen argwöhnisch zusammen. „Ich kann ihr absagen.“
„Nein“, sagte Kelly schnell. „Vielleicht bringt es Spaß. Vielleicht legt sie mir so einen Algenwickel um, mit dem man in fünf Minuten fünf Kilo los wird.“
„Wenn sie das macht, hat sie zum letzten Mal für mich gearbeitet. Warum denken Frauen bloß immer an ihr Gewicht?“
„Weil Männer so oberflächlich sind“, erwiderte Kelly und stand auf.
„Wohin gehst du?“
Sie nahm die Sonnenbrille und das Buch. „Ich mache mich ein bisschen zurecht.“
„Das kannst du doch in Athen machen.“
„So wie ich aussehe, kann ich nicht zu einer Stylistin.“
Alekos fuhr sich verzweifelt durchs Haar. „Ich werde euch Frauen niemals verstehen.“
„Gib nicht auf. Du bist doch schlau, irgendwann gelingt es dir bestimmt.“
Alekos’ Haus stand im elegantesten Viertel von Athen.
Kelly war etwas mulmig zumute, als sie sich mit dem Hubschrauber näherten.
Unter sich erblickte sie die wunderschöne Villa. Von der riesigen Terrasse musste man einen wunderbaren Blick auf Athen haben. Ein alter Weinstock bot Schatten, Wasser stürzte über ein paar Steinstufen in einen Swimmingpool. Er wirkte wie eine Oase aus türkisfarbenem Wasser inmitten üppiger Bougainvilleen und pinkfarbener Oleanderbäume.
Kelly dachte an ihr kleines Cottage in Little Molting. Wenn sie in der Küche stand, konnte sie beinahe die vier Wände ihres Hauses berühren. Das hier war eine andere Welt.
Nachdem der Hubschrauber gelandet war, erschienen sofort vier kräftige Männer.
Kelly zog die Augenbrauen hoch. „Wer ist das?“
„Mein Wachpersonal. In Athen bin ich vorsichtig“, erklärte Alekos. Er öffnete ihren Sicherheitsgurt und ließ sie aussteigen. „Wer reich ist, wird leicht das Opfer einer Entführung.“
Kelly war empört. Sie wusste, dass sein Geschäftsimperium Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen hatte. Außerdem unterstützte er verschiedene wohltätige Einrichtungen. Das hatte sie schon damals sehr an ihm geschätzt.
Sie folgte ihm bis zur Villa. Es war das eindrucksvollste Haus, das sie je gesehen hatte. Vor vier Jahren waren sie nur in seiner Villa auf Korfu gewesen; sein Haus in Athen hatte sie nicht gesehen.
Die Inneneinrichtung bestand aus edlem Marmor und Glas. Wunderschöne Kunstwerke verliehen den weißen Wänden die nötigen Farbakzente; die Möbel waren schlicht und elegant. Der Reichtum seines Besitzers war dem Haus anzusehen.
„Wir haben nicht viel Zeit.“ Alekos führte sie eine breite Treppe hinauf. „Mein Personal hilft dir. Bis später.“
„Aber …“ Alekos war bereits fort und telefonierte mit seinem Handy.
Kelly kam sich vor wie ein Eindringling.
„Miss Jenkins?“ Eine Frau kam auf sie zu; das schwarze Haar trug sie im Nacken zu einem eleganten Knoten. „Ich heiße Helen. Können wir anfangen?“
Kelly war froh, etwas zu tun zu haben. Sie folgte ihr in eine Zimmerflucht. Ungläubig starrte sie auf die Kleiderständer vor ihren Augen. Es kam ihr vor, als hätte eine schicke Boutique nur für sie geöffnet.
Im Zimmer warteten noch zwei Frauen, aber Helen schien das Sagen zu haben. „Wir sollten erst das Kleid aussuchen, dann können wir uns um Ihr Haar und das Make-up kümmern.“ Sie musterte Kelly und ging zu einem der Kleiderständer. „Ich glaube, ich habe das richtige Kleid für sie, Miss Jenkins.“
Kelly sah, wie Helen zielstrebig ein Kleid vom Ständer zog. „Pink?“
„Sie werden fantastisch aussehen. Die Farben des Mittelmeeres. Ihre Augen haben die Farbe des Meeres, ihr Haar hat die Farbe des Sandes und das Kleid die Farbe der Oleanderblüten. Gefällt es Ihnen?“
Kelly starrte das atemberaubende Kleid fassungslos an. „Ich würde lieber etwas Schlichtes tragen – vielleicht etwas in Schwarz?“
Die Frau lächelte sie an. „Schwarz ist für Beerdigungen. Man hat mir gesagt, dass es heute etwas zu feiern gibt. Warum nehmen Sie nicht erst einmal ein Bad, und dann probieren Sie das Kleid an.“
Etwas zu
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