Julia Extra Band 0331
begleiten.
Er warf dem jungen Geschäftsmann einen letzten warnenden Blick zu und folgte Kelly.
Das wütende Klappern ihrer hohen Absätze verriet ihre Laune. Alekos, der ein paar Schritte hinter ihr ging, konnte einen Blick auf ihre herrlichen Beine werfen. Er fragte sich, ob sie sich noch vor dem Nachtisch davonschleichen konnten.
„Nimm lieber meinen Arm, bevor du stürzt“, sagte er, als er zu ihr aufschloss. „Und vielleicht redest du beim nächsten Mal nicht so viel. Ich weiß, dass Takis eine altmodische Sicht von Frauen hat, aber du hast es beinahe vermasselt.“
„Ich habe es vermasselt? Du hast unser Baby verleugnet!“ Sie drehte sich um und sah ihn funkelnd an. „Du wirst dich niemals ändern, oder? Ich mache mir die ganze Zeit etwas vor. Ich hatte gedacht, du würdest dich langsam an die Vorstellung gewöhnen. Aber du machst das, was du am besten kannst – du tust so, als wäre nichts.“
„Das stimmt nicht.“
„Doch!“ Sie spuckte das Wort beinahe aus. „Als Takis sagte, dass du über Kinder nachdenken solltest, meintest du, das sei verfrüht. Wie viel Zeit brauchst du noch, Alekos?“
„Ich habe nicht vor, mein Privatleben mit Takis Andropolous zu bereden.“
„Hör auf, dir etwas vorzumachen, Alekos! Du willst mein Baby nicht. Du bist nur mit mir zusammen, weil du Sex willst. Und erzähle mir ja nicht, dass ich es beinahe vermasselt hätte. Du warst derjenige, der eifersüchtig wurde, als ich mich mit dem Mann unterhalten habe! Du hast angefangen, auf Griechisch zu schimpfen, weil du wusstest, dass ich kein Wort verstehen würde!“
Alekos sah sie fasziniert an. „Kelly …“
„Ich bin noch nicht fertig! Ich hätte dir das alles verzeihen können. Aber ich werde dir niemals verzeihen, dass du mein Baby verleugnet hast.“
Alekos unterdrückte einen Fluch. „Ich habe unser Baby nicht verleugnet.“
„Doch! Und nenne es ja nicht unser Baby. Du kaufst mir Blumen und Schmuck. Nur damit ich Sex mit dir habe. Aber denkst du an das Baby? Nein. Erwähnst du das Baby? Nein.“
„Ich wollte dich nicht zum Sex überreden. Wenn es darum ginge, dann würde ich dich einfach küssen.“
„Und ich würde einfach dahinschmelzen? Weil du so ein Sexgott bist? Was bildest du dir ein?“
„Kelly, beruhige dich bitte.“
„Sag mir nicht, dass ich mich beruhigen soll!“ Sie zitterte vor Wut. „Unsere Beziehung ist zu Ende. Das ist nicht das, was ich mir für mein Kind wünsche. Ich fliege noch heute nach Korfu zurück, weil ich keine Nacht mehr mit dir unter einem Dach verbringen will. Und morgen breche ich nach Englang auf.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ sie das Restaurant.
Obwohl der Morgen bereits dämmerte, konnte Kelly nicht schlafen. Seit sie gegen Mitternacht in der Villa auf Korfu angekommen war, hatte sie kein Auge zugedrückt.
Im Hintergrund hörte sie ein durchdringendes Geräusch, das vom Deckenventilator stammen musste. Sie zog sich das Kissen über den Kopf.
Ihre Augen brannten von den vielen geweinten Tränen; ihre Gedanken überschlugen sich.
Plötzlich hörte sie Schritte im Zimmer. Kelly spähte unter dem Kissen hervor und schrie auf.
Alekos stand vor dem Bett; er trug noch immer den Abendanzug. Allerdings hatte er den Hemdkragen gelöst und die Fliege locker um den Hals geschlungen. Auf dem Arm trug er einen Stapel Pakete.
Kelly rieb sich die Augen. „Was machst du hier? Warum trägst du noch den Smoking? Du siehst aus, als hättest du überhaupt nicht geschlafen.“
„Habe ich auch nicht.“ Seine dunklen Augen funkelten. Kelly fiel ein, dass sie nackt war.
„Hör auf, mich anzustarren.“ Sie griff nach der seidenen Bettdecke. Allerdings hatte sie vergessen, dass sie darauf lag und so führte sie einen kleinen Ringkampf mit dem kühlen Stoff auf.
„Es reicht!“ Er legte die Päckchen auf einen Stuhl. Dann zog er die Decke unter ihr hervor und legte sie über Kelly. „ Thee mou , machst du das mit Absicht?“
„Was mache ich mit Absicht?“
„Mich quälen.“ Er hob die Hände, als hätte er sich die Finger verbrannt, und trat einen Schritt zurück. Kelly ging förmlich in die Luft.
„Gib mir nicht die Schuld! Du hättest nicht hierherkommen sollen.“ Sie erkannte jetzt, dass das Geräusch nicht der Ventilator gewesen war, sondern sein Hubschrauber.
Alekos zog die Jacke aus und warf sie auf das Bett. „Wir hatten abgemacht, dass ich dir immer sagen soll, was ich denke.“
„Das war, bevor …“
„Darf ich jetzt reden,
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