Julia Extra Band 0331
Haus gesprochen. Außerdem hatte er ihrem Vorschlag zugestimmt, auf den Sex vorerst zu verzichten. Das bewies doch, dass er zumindest versuchte, sich ihren Wünschen zu fügen. Er sah sie als seine Partnerin, nicht als ein Sex-Objekt. Aber das Wichtigste war: Als sie das Wort „schwanger“ ausgesprochen hatte, war er nicht zu seinem Ferrari gerannt.
Das musste ein gutes Zeichen sein.
7. KAPITEL
Mit gemischten Gefühlen beobachtete Alekos, wie Kelly die Gruppe einflussreicher Unternehmer bezauberte. Seine Strategie war aufgegangen: In ihrer Gegenwart war das Geschäftsessen, das sonst wohl schwierig verlaufen wäre, erheblich lockerer. Aber er war eifersüchtig, weil einer der jüngeren Männer Kelly zum Lachen brachte.
Schon lange hatte er Kelly nicht mehr so glücklich erlebt.
Sie sah aus, als wäre eine Zentnerlast Sorgen von ihr abgefallen.
Die Gesellschaft saß auf der Terrasse eines der besten Restaurants in Athen; ein paar Weinreben schirmten sie von den anderen Gästen ab.
Alekos’ Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt.
Er musste nicht nur mit ansehen, wie der junge Mann ganz unverhohlen mit Kelly flirtete; sein Körper drohte vor Verlangen zu platzen. Der kurze Kuss in der Villa hatte seinen Appetit nach ihr kaum stillen können.
Als sich Kelly nach vorn zu ihrem Glas beugte, war der Ansatz ihrer makellosen Brüste deutlich zu sehen. Bestimmt bereitete dieser Einblick auch dem jungen Mann große Freude. Alekos’ Finger schlossen sich fester um sein Glas.
Sein Nebenbuhler, der sich der Gefahr offenbar nicht bewusst war, redete weiter. „Als Alekos sagte, er würde jemanden mitbringen, hatten wir nicht mit einer Frau wie Ihnen gerechnet.“
Alekos hörte, dass Kelly sichtlich erfreut auf diese unverschämte Schmeichelei reagierte. Er trommelte langsam und bedrohlich mit den Fingern auf den Tisch.
Wollte sie ihn eifersüchtig machen?
„Was meinen Sie, Alekos?“, wandte sich nun Takis, einer der älteren Bankmanager, an ihn. „Wird sich die Expansion negativ auf den Profit auswirken?“
„Ich denke“, knurrte Alekos, der beobachtete, wie der junge Mann Kellys goldenes Haar berühren wollte, „wenn Theo nicht gleich seine Finger von meiner Frau lässt, suche ich mir eine andere Bank.“
Theo ließ die Hand in den Schoß sinken.
Alekos lächelte. „Ein weiser Entschluss.“ Er sprach auf Griechisch weiter, da Kelly so nichts verstehen würde. „Fassen Sie sie noch einmal an, und Sie können im Supermarkt an der Kasse arbeiten.“
Kelly sah ihn an, als wäre er verrückt geworden.
Vielleicht war er das . Nie zuvor hatte er bei einem Geschäftsessen die Nerven verloren. Aber wenn er das Geschäft nur zum Abschluss brachte, wenn sich so ein Grünschnabel an Kelly heranmachte, dann konnte er gut darauf verzichten.
Takis bereitete dem plötzlichen Schweigen ein Ende, indem er lachend sein Glas erhob. „Man sollte nie unterschätzen, wozu ein Grieche fähig ist, der seine Frau verteidigt. Wir trinken auf die junge Liebe.“ Er stieß mit Alekos an. „Das ist etwas Ernstes, oder?“
Alekos sah, wie Kelly errötete.
„Es wird Zeit, dass Sie sich binden.“ Takis zuckte die Schultern, als wollte er sagen, dass dies das Schicksal eines jeden Mannes war. „Sie brauchen Erben, die Ihr Geschäft weiterführen. Kelly ist zwar keine Griechin, aber sie ist wunderschön und schenkt Ihnen bestimmt ein paar starke Söhne.“
Alekos spürte einen Anflug von Panik. Söhne: also mehr als einer. Viele Kinder, deren Glück nur von ihm abhing .
Er trank einen Schluck Wein.
„Je eher Sie anfangen, desto besser.“ Takis schien die Spannung, die plötzlich in der Luft lag, nicht zu bemerken. „Die Aufgabe einer griechischen Ehefrau ist es, möglichst viele Kinder zu bekommen.“
Alekos fragte sich, wie Kelly auf diese frauenfeindliche Äußerung reagieren würde. Er beschloss einzugreifen, bevor Kelly etwas Unbedachtes sagen konnte. „Ihre Rede ist ein bisschen verfrüht“, erwiderte er. Aber wenn er Dankbarkeit von seiner Begleiterin erwartete hatte, hatte er sich getäuscht.
Sie drehte sich zu Alekos; ihr Gesicht war kreidebleich.
„Du hältst es für verfrüht? Du meinst wohl eher überfällig?“ Kellys Augen glänzten verdächtig. Sie stand abrupt auf. „Entschuldigen Sie mich“, murmelte sie. „Ich muss mich frisch machen.“
Die Männer, die peinlich berührte Blicke austauschten, standen auf. Alekos sah auf den spiegelglatten Boden des Restaurants. Er sollte sie besser
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