Julia Extra Band 0332
der Gold Coast aufgeben, um für immer nach Madrid zu ziehen?“
„Ja.“ Keine Millisekunde Zögern lag in ihrer Stimme. „Freu dich doch mit mir, Ben.“
Sie erklärte ihm, dass Sierra vor drei Jahren sehr geschickt eine Intrige gesponnen hatte, deren Opfer sie geworden war. Gianna meinte, sie hätte Raúl und seiner Version damals schon glauben sollen, sei aber froh, dass wenigstens jetzt endlich alles aufgeklärt war.
„Wenn das so ist, kann ich dich nur beglückwünschen“, versicherte Ben ihr von Herzen.
Und dann hatte sie ja noch alles mit Annaliese besprechen müssen. Deren erste Reaktion war: „Das kann doch nur ein Scherz sein!“
„Nein, ich meine es absolut ernst.“
„Du bleibst bei deinem Ehemann, wirst in Spanien leben, und bietest mir die Position der Geschäftsführerin an? Und dazu noch eine Gehaltserhöhung und einen erfolgsabhängigen Bonus?“
„Genau.“
„Wow!“
„Kann ich das als Ja verstehen?“, fragte Gianna lachend.
Ein Jubelschrei war die Antwort.
Dann setzte Gianna noch eins drauf: „Du willst nicht zufällig ein Apartment in Main Beach mieten?“
Zuerst herrschte Schweigen. Kurz darauf kam die erstaunte Frage: „ Dein Apartment?“
„Genau das.“
„Das war immer schon mein heimlicher Traum. Wie hoch soll die Miete sein?“
„Wie viel bezahlst du für deine jetzige Wohnung?“
Annaliese nannte eine Zahl, und Gianna korrigierte sie ein wenig nach oben. „Denkst du, du kannst das schaffen?“
„Ja.“
„Dann sind wir im Geschäft. Den Papierkram lassen wir die Anwälte machen.“
„Würde es dir sehr viel ausmachen, wenn ich dich zurückrufe und mir noch einmal von dir bestätigen lasse, dass das alles kein Traum ist?“
„Nein, tu das ruhig, Du hast ja meine Handynummer.“
„Danke.“
Gianna beendete das Gespräch und sah Raúl aus dem Badezimmer kommen.
„Fertig?“
„Annaliese wird mich gleich zurückrufen.“
Im selben Augenblick klingelte ihr Handy. Sie musste über die Unsicherheit, die in Annalieses Stimme lag, schmunzeln, bevor sie die Details noch einmal erläuterte. „Ich bestätige dir alles noch einmal per Mail innerhalb der nächsten Stunde.“
„Du wirst es nicht bedauern“, schwor Annaliese. „Ich kann unglaublich dankbar sein. Habe ich dir das schon gesagt?“
Sie unterhielten sich noch kurz, dann war das Gespräch beendet.
„Müde?“, fragte Raúl.
Gianna wandte sich ihm zu. „Ein wenig. Es war ein anstrengender Tag mit all der Planerei.“
13. KAPITEL
Der große Tag war gekommen. Am Vormittag ging es in der Villa zu wie in einem Bienenstock – die Blumen wurden geliefert, die Räume geschmückt. Der Cateringservice traf erste Vorbereitungen in der Küche.
Gegen Mittag beruhigte sich die Lage etwas.
Die Blumenarrangements in dem großen Salon, wo die Feierlichkeit stattfinden sollte, waren wunderschön. Auf den Tischen lagen Decken aus feinstem Leinen, darauf stand edles Porzellangeschirr, Silberbesteck und Kritallgläser.
„Großartig“, lobte Gianna und umarmte Teresa. „Ich danke dir sehr.“
„Es war mir wirklich ein Vergnügen.“ Teresa nahm Giannas Gesicht in beide Hände und küsste sie auf die Wangen. „Nun ist es aber an der Zeit, dass du dich auch fertig machst.“
In ihrer Suite lagen Brautkleid und neue schicke Spitzenwäsche ausgebreitet, Stilettos standen bereit. Gianna entdeckte außerdem eine schmale Schmuckschatulle und öffnete sie gespannt.
Ein atemberaubend schöner Saphir an einer Goldkette, eingefasst von Diamanten, ruhte auf einem Kissen aus weißer Seide. Daneben lagen passende Ohrringe. Es war der Schmuck, den Raúl neulich für eine astronomische Summe ersteigert hatte.
Neben der Schatulle lag eine Karte. Mit zitternden Fingern nahm Gianna sie auf.
Für meine wunderschöne Frau. In Liebe, Raúl.
Tränen standen ihr in den Augen. Schnell blinzelte sie sie fort. Nein, sie würde jetzt nicht weinen.
Sie duschte, zog sich an, trug Make-up auf, richtete ihre Haare und schlüpfte schließlich in die eleganten elfenbeinfarbenen Stilettos. Sie passten perfekt zu dem Kleid aus elfenbeinfarbener Seide und Spitze. Es umschmeichelte ihre schlanken Kurven und der tiefe Ausschnitt hinten bot einen verführerischen Blick auf ihren Rücken.
Vorsichtig legte sie die Ohrringe an, dann die Kette …
Um ihre Nerven zu beruhigen, atmete sie tief durch, griff nach dem Rosenbukett und machte sich auf den Weg, um Raúl am oberen Ende des Treppenaufgangs zu treffen.
Er wartete bereits und
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