Julia Extra Band 0332
konnte er Laetitia nicht finden?
Weshalb konnte er sie nicht retten?
Warum versagte er immer wieder?
Als er Rose dann friedlich schlafend am Tisch entdeckte, war er am Strand stehen geblieben. In der untergehenden Sonne sah sie unendlich verführerisch aus in den kurzen durchsichtigen Kleidern, die sie über dem Bikini trug. Und plötzlich hatte er gewusst, wie er seinem Frust ein Ende setzen könnte.
Noch ehe er sie wachrüttelte, hatte er bereits beschlossen, dass er sie haben musste. Er würde sie nicht zwingen, sondern ihr einfach keine andere Wahl lassen.
Keine Frau konnte einer Verführung widerstehen, die wie eine behutsame Frage wirkte. Befand sie sich erst einmal in dem falschen Glauben, selbst die Fäden in der Hand zu haben, ergab sich jede Frau. Macht war ein starkes Aphrodisiakum.
Und Rose hätte sich letzte Nacht auch ergeben. Wenn er nicht von ihr abgelassen hätte.
Warum nur? Müde rieb er sich die Stirn. Weshalb hatte er das getan? Weil er sie mochte? Weil sie ein gutes Herz hatte? Weil er sie bewunderte ?
Wieder dachte er an ihren wunderschönen Körper und kniff die Augen zusammen.
Beim nächsten Mal würde er keine Rücksicht mehr nehmen.
„Hast du wirklich die ganze Nacht draußen geschlafen?“
Als er ihre verschüchterte Stimme hörte, sah er hoch und entdeckte Rose, die verlegen neben der Hängematte stand. Sie trug ein kurzes, weißes Baumwollkleid und Sandalen. Ihre blonden Haare fielen in weichen Locken über die Schultern. Sie sah sehr jung aus.
„Ja“, sagte er knapp.
„Das musst du nicht. Du hättest auf der Couch schlafen können.“ Sie schenkte ihm ein zittriges Lächeln. „Ich beiße nicht.“
„Aber ich vielleicht.“
„Ich habe keine Angst vor dir.“
Bei ihrem strahlenden Lächeln erfüllte eine Sehnsucht seine Brust, die sich wie Schmerz anfühlte.
Der Morgen war mit rosarotem Licht über dem Strand aufgezogen. Eine frische Brise strich durch die Palmen und wehte ihr blonde Strähnen ins Gesicht.
In diesem Augenblick erkannte er es, als er sie ansah. Er bedeutete Rose tatsächlich etwas.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Er kletterte so schnell aus der Hängematte, dass er beinahe hinfiel.
„Alles in Ordnung?“
„Bestens.“ Verwirrt straffte er sich.
„Warum bist du gestern Abend gegangen?“, fragte sie, obwohl sie merken musste, dass er nicht darüber sprechen wollte.
„Zu deinem eigenen Besten“, murmelte er.
„Wie bitte?“
Zornig drehte er sich zu ihr um. „Belass es einfach dabei. Vertrau mir. Du hast diese Nacht besser geschlafen ohne meine Gesellschaft.“
Sie starrte ihn an.
„Nein“, sagte sie leise. „Du irrst dich. Ich habe überhaupt nicht geschlafen.“ Ihr zartes, wunderschönes Gesicht wirkte wie das eines Engels, als sie flüsterte: „Ich musste immerzu an dich denken.“
Ihre Blicke trafen sich, und diesmal wandte er sich nicht ab.
Er wollte sie so sehr, dass sein ganzer Körper schmerzte. Am liebsten hätte er sie gleich hier am Strand genommen, sich in ihr versenkt. Sie leidenschaftlich geliebt, bis sie jeden anderen Liebhaber vergessen hatte und nur noch seinen Namen hinausschrie.
Doch er stand nur da, die Hände zu Fäusten geballt, um sie nicht an sich zu ziehen und zu küssen. „Warum hast du an mich gedacht?“
„Du versuchst vorzugeben, ein selbstsüchtiger und grausamer Mensch zu sein“, erklärte sie sanft. „Aber ich habe viel über dich nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen. Du bist ein guter Mensch.“
Alexandros stieß ein grollendes Lachen aus. „Ich bin nicht gut.“ Ein Knoten in ihm schien sich ein wenig zu lösen, als er leise sagte: „Aber du … du bist gut.“
Sie errötete. „Das stimmt nicht. Es war albern von mir, dich aus dem Bett zu verbannen. Ich meine von der Couch.“
Rose wirkte verlegen, als hätte sie Schuldgefühle. Dabei hatte er absichtlich das Flitterwochenhaus gemietet, den idealen Ort für eine Verführung! „Mach dir deswegen keine Sorgen. Eine Nacht unter dem Sternenzelt war genau das, was ich brauchte.“
„Aber noch mal schläfst du nicht draußen“, sagte sie. „Komm rein. Ich habe dir Frühstück gemacht.“
Ein trockenes Lächeln umspielte seine Lippen. „Als Trost oder Strafe?“
„Ich kann kochen.“ Sie streckte ihm die Zunge heraus.
Ihr Lächeln verblasste, als ihre Blicke sich begegneten. „Bist du sicher, dass du mir trauen kannst“, fragte er rau. „Mit mir allein im Haus?“
Mit großen Augen nickte
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