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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Mätzchen zusehen. Doch in den Räumen voller Spielzeug fand er weder Rafik noch Kalila.
    Da die beiden um diese Uhrzeit normalerweise immer hier waren, blieb er verwundert stehen und fragte sich, wo sie sein könnten. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke: Er hatte Isabella bewusst Räume zugewiesen, die im entgegengesetzten Teil des Gebäudes lagen. Doch obwohl er ihre Tür bewachen ließ, befürchtete er nun, dass sie Rafik irgendwie gefunden hatte.
    Als Adan ihr Quartier erreichte, ließ sich der Wächter sofort auf den Boden fallen und begann, seinen Gebieter wortreich um Nachsicht anzuflehen.
    Adan hörte Isabellas warmen, volltönenden Gesang, der sich wie eine warme Decke in einer kalten Wüstennacht um ihn schmiegte. Mit klopfendem Herzen stieß er die Tür auf – und sah sie mit geschlossenen Augen auf einem der niedrigen Diwane sitzen. Kalila hatte ihr gegenüber Platz genommen. Und Rafik hatte seiner Mutter die Hände auf die Knie gelegt und blickte zu ihr auf, während er ihrem Gesang lauschte.
    Bei diesem Anblick erfasste Adan eine heftige, heiße Wut. Doch da war noch ein anderes Gefühl, das Empfinden eines schmerzlichen Verlustes. Aber warum? Rafik gehörte zu ihm, was auch immer geschehen mochte. Dies war nur ein einmaliges Ereignis, das sich niemals wiederholen würde. Und der Junge hätte es sicher bald vergessen.
    Isabella ließ den letzten Ton verklingen, öffnete die Augen und lächelte Rafik an. Als er die Händchen nach ihr ausstreckte und sie ihn fest in die Arme schloss, zerriss es Adan innerlich. Trotz der aufgewühlten Gefühle, die ihn erfüllten, fragte er kühl: „Was geht hier vor sich?“
    Sofort wandten sich alle Blicke ihm zu. Kalila stand auf und knickste tief, obwohl ihm dieses formelle Verhalten von ihr missfiel. Auch Isabella stand auf, Rafik noch auf dem Arm.
    „Papa, singen!“, krähte dieser.
    „Dein Papa singt auch?“, wollte Isabella wissen, und der kleine Junge nickte.
    „Lass ihn runter“, befahl Adan.
    Zu seiner Überraschung beugte Isabella sich nach unten, um Rafik abzusetzen, der jedoch ihren Hals nicht loslassen wollte. „Nein!“, protestierte er eigensinnig, und Adan wusste, dass er auf verlorenem Posten stand.
    Er ging zu Isabella und forderte seinen Sohn auf: „Komm zu Papa.“
    Als Rafik die Arme nach ihm ausstreckte, war Adan zutiefst erleichtert. Isabella ließ den Jungen gehen, doch bevor sie ihn losließ, verkrampften sich ihre Finger ein wenig.
    Adan, der jetzt nahe bei ihr stand, wurde von ihrem Duft umgeben. Ihr Haar war noch immer so wild wie auf Hawaii, und sie roch betörend nach tropischen Blumen. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen und ihren Duft tief eingeatmet.
    Doch stattdessen wandte er sich ab. „Kalila, Rafik muss jetzt baden und dann ins Bett.“
    Isabella wollte nicht, dass Adan mit Rafik wegging, doch sie konnte nichts dagegen tun. Eine Stunde lang hatte sie für ihren kleinen Sohn gesungen, überglücklich darüber, wie begeistert er gewesen war und mitgesummt hatte. Es hatten sich keinerlei Erinnerungen an vergangene Zeiten eingestellt, doch eine kurze Stunde lang war ihre Welt in Ordnung gewesen.
    Mit ihrem kleinen Sohn fühlte Isabella sich vollständig und glücklich, auch wenn sie nicht immer wusste, was sie sagen oder tun sollte. Dass sie sich mit dem Muttersein nicht auskannte, machte sie traurig. Sie wollte es unbedingt lernen.
    Und genau das wollte Adan verhindern. Er wollte Rafik von ihr fernhalten. Seine Wut war schlimmer als alles gewesen, was Isabella je gesehen hatte. Offenbar betrachtete er sie als ihres Sohnes nicht würdig. Das tat ihr sehr weh, gleichzeitig bestätigte es sie jedoch in ihrer Entschlossenheit. Und Isabella konnte auch verstehen, dass Adan den kleinen Jungen schützen wollte. Doch sie fand, dass sie die Chance verdient hatte, Teil von Rafiks Leben zu sein – genauso wie er eine Mutter verdient hatte.
    „Adan“, sagte sie leise, ohne damit zu rechnen, dass er stehen bleiben würde.
    Doch als Rafik sagte: „Frau singen , Papa!“, hielt er inne.
    „Jetzt nicht, Rafik. Die Frau muss sich ausruhen.“
    Prompt brach der kleine Junge in Tränen aus. Adan warf ihr einen Blick voller Abscheu zu, bevor er das Zimmer verließ. Kalila folgte ihm, und der Wächter schloss die Tür von außen.
    Ganz allein stand Isabella da und lauschte Rafiks leiser werdendem Weinen. Eben hatte sie sich so glücklich und lebendig gefühlt, doch jetzt war sie wie betäubt. Sie hatte Rafik innerhalb

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