Julia Extra Band 0339
zu verbinden.
„Und du brauchst auch keine Angst mehr zu haben …“
Das war der entscheidende Punkt.
Morgan hatte immer gedacht, sie habe Angst davor, dass ihre Träume sich nie erfüllen würden. Jetzt begriff sie, dass es genau andersherum war. In Wahrheit machte es ihr Angst, dass sie tatsächlich wahr werden könnten.
Was könnte je auf lange Sicht ihren Erwartungen gerecht werden?
Wie lange würde es dauern, bis die Ernüchterung einsetzte und sie wieder allein zurückblieb?
Sie blickte zu Nate auf und sah in seinen Augen, dass er ihre Angst erkannte.
„Geh nicht, Morgan.“ Er nahm ihre Hand und legte sie sanft auf seine Wange. „Bleib hier, und lebe mit mir. Ich liebe dich seit dem Augenblick, in dem du mein ‚Draußen bleiben‘-Schild ignoriert hast.“
„Das stimmt nicht. Du warst stinksauer auf mich.“
„Ein Teil von mir war vielleicht verärgert“, gab er zu. „Aber ein anderer Teil wusste, dass du gekommen warst, um mich aus der Dunkelheit zu holen. Und jetzt bin ich gekommen, um dasselbe für dich zu tun. Es ist mir egal, wie die Leute in Skandinavien es handhaben. Ich weiß nur, dass ich den Gedanken nicht ertrage, dass du allein bist.“
Sie konnte kaum glauben, dass er das alles wirklich meinte, aber der Ausdruck in seinen Augen bestätigte ihr klar und deutlich, dass es ihm mit jedem Wort ernst war.
„Ach übrigens …“ Er hob das Päckchen vom Boden auf und reichte es ihr. „Ich habe ja noch ein Weihnachtsgeschenk für dich.“
Morgan hatte gewusst, dass sie heute weinen würde, aber nicht in ihren wildesten Träumen hätte sie vermutet, dass pure Seligkeit der Grund dafür sein würde.
„Nate Hathoway“, sagte sie mit bebender Stimme, „das ist das am schlechtesten eingepackte Geschenk, das ich je gesehen habe.“
Er grinste von einem Ohr zum andern. „Dann bring mir bei, wie man es macht“, schlug er ihr vor. „Schließlich hast du den Rest deines Lebens Zeit dazu.“
Das zerdrückte Papier fiel zu Boden, und Morgan erblickte den Hammer, den er für sie ausgesucht hatte. An seinem handlichen Griff war mit einem feinen Golddraht ein Diamantring befestigt.
„Und ich habe für den Rest meines Lebens Zeit, dir beizubringen, wie man mit Werkzeug umgeht.“ Geschickt löste Nate den Ring von dem Hammer und streifte ihn Morgan über den Finger. „Außerdem bin ich Weltmeister im Windelnwechseln, und ich möchte behaupten, dass nicht jeder angehende Ehemann das von sich sagen kann.“
Morgan wurde rot bis unter die Haarwurzeln, und Nate genoss es in vollen Zügen.
„Willst du mich heiraten, Morgan McGuire?“, fragte er sie feierlich. „Willst du dieses und alle Weihnachtsfeste, die noch auf uns zukommen, mit mir und Ace verbringen?“
„Ja, Nate Hathoway, das will ich“, antwortete sie ohne zu zögern. Und das Strahlen, das dabei auf ihrem Gesicht lag, war hell und leuchtend genug, um einen Mann niemals vergessen zu lassen, dass er sich mit dieser Frau stets auf der Sonnenseite des Lebens befinden würde.
– ENDE –
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