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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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„Eines Tages wirst du mir dankbar dafür sein, dass ich diese Momente festgehalten habe.“
    „Glaubst du?“
    „Bestimmt.“
    Jayne schaute ihn mit einem seltsamen Ausdruck in ihren Augen an. Tristan war hingerissen. Am liebsten hätte er auf der Stelle ihre weichen, glänzenden Lippen geküsst und erlebt, wie sich das Erstaunen in ihren Augen in Leidenschaft verwandelte.
    Von Anfang an hatte er sie küssen wollen. Und jetzt … Er riss sich zusammen. Es war zu früh. Er wollte sie nicht überrumpeln. Außerdem gab sie ihm mit keiner Geste und keinem Blick zu verstehen, dass sie einen Kuss von ihm erwartete.
    Wenn er es trotzdem tat, würde sie aus allen Wolken fallen.
    Bei dem Gedanken musste Tristan lächeln. „Bereit für eine Stranderkundung?“
    Am Ende des Strandspaziergangs sah Jayne Tristan mit ganz anderen Augen. Mit der Kamera in der Hand und dem glücklichen Lächeln wirkte er frei und unbeschwert – so wie die Möwen, die über ihren Köpfen ihre Bahnen zogen. Er benahm sich ganz anders als damals, als er sie und Rich fotografiert hatte.
    Trotzdem – er war immer noch Richs bester Freund. Sie musste auf der Hut bleiben.
    Sie folgte ihm zu seinem Wagen. Ihre Muskeln schmerzten, während sie an den Riemen ihres Rucksacks zerrte.
    „Brauchst du Hilfe?“, fragte er.
    „Danke, geht schon.“
    Jayne streifte den Rucksack ab, löste die Schnürsenkel und zog die Wanderschuhe mitsamt Socken aus. Sorgfältig legte sie alles auf den Rücksitz neben Tristans Sachen. Dann kletterte sie auf den Beifahrersitz, vor dem ihre Sandalen standen, schlüpfte hinein, lehnte sich zurück und schnallte sich an.
    Endlich sitzen! Vor Vergnügen hätte sie fast laut geseufzt.
    Tristan steckte den Schlüssel ins Zündschloss. „Wollen wir irgendwo etwas essen?“
    Der Vorschlag gefiel ihr. Die Alternative wäre ein Essen allein zu Haus. Aber sie hatte schon genug Zeit mit ihm verbracht. „Nein danke.“
    Er ließ den Motor an. „Hast du denn keinen Hunger?“
    Sie war sogar sehr hungrig. „Ja, aber ich bin verschwitzt, schmutzig und nicht passend angezogen.“
    Er betrachtete das T-Shirt, das an ihrer Haut klebte. „Ich finde, du siehst klasse aus.“
    Flirtete er etwa mit ihr? Vorsichtshalber verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Danke, aber …“
    „Was hört sich am besten an?“, unterbrach er sie. „Thailändisch? Mexikanisch? Italienisch?“
    „Mexikanisch, aber …“
    „Ich kenne das perfekte Restaurant.“
    Eine halbe Stunde später saß sie mit Tristan an einem kleinen Tisch. Im Innenhof spielte eine Mariachi-Band. Jayne streckte die müden Beine aus. Ihre Füße stießen gegen die von Tristan. Der Stoff seiner Jeans rieb gegen ihre Waden – schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten.
    „Entschuldigung“, murmelte sie.
    „Kein Problem“, versicherte er ihr.
    Vielleicht für ihn. Ihr Puls jedoch begann zu rasen, und das lag nicht an der anstrengenden Wanderung. Sie zog die Füße unter ihren Stuhl und aus Tristans Reichweite. „Der Tisch ist ein bisschen klein.“
    „Gemütlich“, korrigierte er sie.
    Gemütlich war das Letzte, was sie wollte. Jayne trank den letzten Schluck Eiswasser. Gemütlich war fast so etwas wie romantisch. Sie wollte auf keinen Fall, dass dieses Abendessen romantisch wurde.
    Prompt fragte sie sich, warum sie mit einem Mann zu Abend aß, der zufälligerweise der beste Freund ihres Exverlobten war.
    Jayne betrachtete den Korb mit den Tortillachips und die kleine Schale mit Pico-de-Gallo-Salsa. Immer noch besser, als Tristan in die Augen zu schauen. Der wurde schon von den anderen Frauen im Restaurant mit bewundernden Blicken bedacht. Ob er wirklich nichts Besseres zu tun hatte, als den Sonntag mit ihr zu verbringen?
    „Du bist so still“, stellte er fest.
    Weil sie über ihn nachdachte. Das konnte sie ihm aber unmöglich auf die Nase binden. „Ich genieße einfach das Sitzen nach der langen Wanderung. Morgen habe ich wahrscheinlich einen wahnsinnigen Muskelkater.“
    Tristan nahm einen Chip. „Frische Luft und Bewegung sind gut für die Seele.“
    Er lächelte sie an. Beiläufig, charmant.
    Sie traute dem Charme nicht. Sie traute ihm nicht. Sie konnte ihm nicht trauen.
    Er war schließlich Richs Freund.
    Dennoch musste Jayne sich eingestehen, dass es sehr angenehm war, in einem Restaurant einem gut aussehenden Mann gegenüberzusitzen, der sie mit Freundlichkeit im Blick und einem Lächeln auf den Lippen betrachtete. Viel besser als ein tiefgefrorenes

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