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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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ihn an. „Das war jetzt nicht persönlich gemeint.“
    „So habe ich es auch nicht verstanden.“
    Jayne fasste sich an die Haare. „Meine drei Freundinnen hatten einen neuen Mann – und ich eine neue Frisur.“
    „Ist auf jeden Fall weniger verpflichtend.“
    „In der Tat.“
    „Ich denke, du hast die richtige Wahl getroffen.“
    Etwas in seiner Stimme erregte Jaynes Aufmerksamkeit. Er klang geradezu … erleichtert? „Und du?“, fragte sie ihn. „Willst du nicht wieder heiraten?“
    „Nein.“
    „Selbst nach allem, was ich mit Rich erlebt habe, kann ich mir nicht vorstellen, alleine alt zu werden. Eine goldene Hochzeit zu feiern ist doch toll.“
    „Für dich vielleicht“, entgegnete er. „Für mich wäre die Ehe eine lebenslange Haftstrafe.“
    „Die würde ich gerne absitzen.“ Mit dem richtigen Mann. Einem, dem sie vertrauen konnte.
    Der Kellner brachte die Rechnung.
    Tristan und sie griffen gleichzeitig nach dem Teller.
    „Der Mann bezahlt das Essen.“ Er nahm die Rechnung an sich. „Vor allem beim ersten Date. So sind nun mal die Regeln.“
    „Aber das ist kein Date.“
    Er überlegte kurz. „Du hast recht. Es ist kein Date.“ Er grinste verschmitzt. „Dann teilen wir eben die Rechnung.“
    „Klar.“ Sie griff in ihre Tasche, holte einen Umschlag heraus, auf dem „Essen gehen“ stand, und zog ein paar Dollarnoten heraus, die sie auf den Teller legte. „Hier ist mein Anteil.“
    „Was hat es denn mit dem Briefumschlag auf sich?“, wollte Tristan wissen.
    „Ich teile mein Geld auf. So habe ich meine Ausgaben besser unter Kontrolle.“
    Tristan warf seine Platinkreditkarte auf den Teller. „Ich bevorzuge Plastikgeld. Nebenbei sammle ich damit auch viele Bonusmeilen.“
    „Tust du das nicht schon auf deinen Geschäftsreisen?“
    „Ja. Und mit den Bonusmeilen fliege ich dann in Urlaub.“
    Jayne hatte kein Verständnis dafür, warum jemand alles daransetzte, so oft wie möglich nicht zu Hause zu sein, aber sie verkniff sich eine Bemerkung. Tristan hätte bestimmt kein Verständnis dafür, wenn sie ihm erklärte, wie riskant es war, immer nur mit einer Kreditkarte zu zahlen. Selbst wenn es dafür Bonusmeilen oder Pluspunkte in irgendeinem Kaufhaus gab.
    „Außerdem sind Kreditkarten bequemer als Bargeld“, fügte er hinzu.
    „Aber nur solange einem die Schulden nicht über den Kopf wachsen und eines Tages die Geldeintreiber vor deiner Tür stehen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich arbeite in einer Schuldnerberatungsstelle. Jeden Tag lerne ich Leute kennen, denen ich dabei helfe, ihre Finanzen unter Kontrolle zu kriegen. Als Erstes rate ich meinen Klienten, auf ihre Kreditkarte zu verzichten. Keiner kommt von seinem Schuldenberg herunter, wenn er mit der Karte dauernd neue Schulden anhäuft.“
    „Ist doch kein Problem, wenn man jeden Monat die fälligen Rechnungen bezahlt“, meinte Tristan.
    „Bis du auf einmal feststellst, dass du sie nicht mehr bezahlen kannst“, erwiderte sie. „Millionen von Menschen steht das Wasser bis zum Hals, weil sie ihren Job verloren haben oder eine Gehaltskürzung in Kauf nehmen müssen oder mehr ausgeben, als sie verdienen. Plötzlich haben sie einen Riesenberg an Schulden. Das ist ein schreckliches Gefühl. Wann immer ich jemanden aus diesem Albtraum befreien kann, dann tue ich es.“
    Er betrachtete sie forschend. „Du bist ja geradezu besessen davon.“
    „Es ist mein Job.“
    „Klingt aber mehr nach einem Kreuzzug.“
    „Schon möglich“, gab sie zu. „Nach der Scheidung meiner Eltern hat sich meine Mutter viel zu sehr auf ihre Kreditkarten verlassen, um überleben zu können. Manchmal glaube ich, die Schulden und das Gefühl, sie nicht zurückzahlen zu können, haben zu ihrem Tod beigetragen.“
    Tristan streckte den Arm aus und berührte Jaynes Hand. „Kein Wunder, dass du so darüber denkst.“
    Sie sah auf seine Hand, die ihre bedeckte. Die Wärme seiner Berührung hatte etwas Tröstliches. „Tut mir leid, wenn ich mich in Rage geredet habe.“
    „Kein Problem. Ich verstehe das.“
    Sie schaute ihm in die Augen. „Was verstehst du?“
    „Dich“, sagte er so beiläufig, als redeten sie über ihren Lieblingsmilchshake. „Du hast keinen Beruf, sondern eine Berufung.“
    Sie hätte nicht geglaubt, dass er so verständnisvoll sein konnte. Das hatte sie bisher nur bei ihren Freundinnen erlebt – nicht einmal bei Rich. Der hatte sich ohnehin nie für ihren Beruf interessiert.
    Jayne schaute auf Tristans Hand. Er hatte sie nicht

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