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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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Lächeln, die Molly signalisierte, dass gleich eine Ansprache folgte, die sie beim besten Willen nicht hören wollte.
    „Ich ruf Douglas gerne mal an, wenn du willst.“
    „Nein, ich will nicht, dass du Doug anrufst.“
    „Molly, wirklich. Ich finde, du machst es ihm schrecklich schwer. Könnt ihr zwei euch nicht einigen?“
    Worüber? Sie und Doug waren nun schon seit zwei Jahren geschieden und ihre Mutter glaubte noch immer, ihre gescheiterte Ehe ließe sich kitten, indem man zum Telefonhörer griff und sich zum Abendessen verabredete. Sie verstand einfach nicht, welche Streitpunkte einen Keil zwischen Doug und sie getrieben hatten. Ihre unterschiedlichen Vorstellungen, angefangen von ganz allgemeinen Ansichten bis hin zu ihrer gemeinsamen Zukunft.
    Sie war so naiv gewesen, als sie Doug geheiratet hatte. So benebelt von seinem Charme, der Art, wie er sich um jedes noch so kleine Detail gekümmert und ihr hektisches Leben auf einmal um so vieles einfacher gemacht hatte. Zunächst war es durchaus leicht gewesen, sich in Dougs geordnetes Leben einzufügen und alle Entscheidungen ihm zu überlassen.
    Viel zu spät war ihr klar geworden, dass er gar nicht daran dachte, die starren Rituale, nach denen er sein Leben gestaltete, auch nur ansatzweise zu lockern. Am Ende musste sie erkennen, dass der Mann, der zunächst so geordnet und organisiert schien, in Wahrheit verbohrt und verschlossen gegenüber jenem Familienleben war, das sie sich selbst so sehr wünschte.
    Sollte sie jemals wieder heiraten – und dahinter stand ein riesengroßes Fragezeichen – würde sie sich Wochen, wenn nicht gar Monate Zeit nehmen, um diesen Schritt noch einmal gründlich zu überdenken. Nichts überstürzen, das Denken ihrem Gehirn statt ihren Hormonen überlassen.
    Sie würde sich klug verhalten. Nicht betört und geblendet. Niemals wieder.
    „Doug geht es sehr schlecht“, fügte ihre Mutter hinzu und seufzte theatralisch.
    „Ich will doch nur, dass du genauso glücklich wirst, wie dein Vater und ich es waren.“ Ihre Augen trübten sich kurz bei der Erwähnung von Mollys verstorbenem Vater.
    „Ich bin glücklich, Mom.“
    „Allein?“ Cynthia schüttelte den Kopf. „Wie ist das möglich?“
    Molly wurde auf einmal klar, dass der Kummer ihrer Mutter mehr dem Verlust ihres eigenen Ehemannes vor achtzehn Monaten entsprang als einer wirklichen Sorge um den Niedergang von Mollys Ehe.
    „Du findest schon wieder jemanden, Mom. Geh doch mal in diesen Bridge Klub, von dem du gesprochen hast. Oder in den Buchklub in der Bücherei.“
    Cynthia wich ihrem Blick aus.
    „Mom …“
    „Die lesen diesen Monat ‚Sturmhöhe‘.“
    „Du liebst doch Brontë.“
    Cynthia wandte sich wieder ihrer Tochter zu.
    „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, fragte sie stattdessen und kehrte damit in ihre sichere Rolle als besorgte Glucke zurück. „Wenn du willst, kann ich gerne dableiben.“
    Mollys Magen rebellierte, und beim bloßen Gedanken an die sechs Meilen weite Fahrt bis zur Arbeit wäre sie am liebsten umgekehrt und schnurstracks zurück ins Bett gegangen. Doch sie weigerte sich, das gegenüber ihrer Mutter zuzugeben.
    „Geh ruhig in den Buchklub, Mom. Ich ruf dich später an.“
    Sie drückte ihr einen Kuss auf die Wange und nahm dabei den vertrauten Duft in sich auf. „Versprochen.“
    Bevor ihre Mutter den Satz beginnen konnte, zu dem sie gerade ansetzte, stieg Molly in ihr Auto und fuhr los. Sie winkte Cynthia noch einmal zum Abschied, dann fuhr sie aus der Auffahrt und bog in die Richtung ihrer Arbeitsstelle ab.
    Erst zwanzig nach acht. Noch mindestens anderthalb Stunden, bis ihr Meeting mit der Verwaltung vorbei war und sie Dr. Carters Praxis aufsuchen konnte. Dieser Tag hatte gerade erst begonnen und trotzdem hätte sie schwören können, dass er bereits jetzt ein ganzes Jahr gedauert hatte.
    „Ich weiß genau, was ich will, und das da ist es nicht.“
    Lincoln Curtis stieß das Portfolio quer über den glattpolierten Mahagonitisch zu dem Architektenteam. Die drei Männer kauerten dort wie die Hühner auf der Stange. Sie trugen nahezu identische marineblaue Anzüge und rote Krawatten mit unterschiedlichen Mustern. Gerade so, als sei dieser Einheitslook eine Grundvoraussetzung, um für King Architecture arbeiten zu dürfen.
    Was dann wohl auch erklärte, warum Lincoln das vorgelegte Design hasste. So fantasielos ihr Kleidungsstil war, so fantasielos waren auch ihre Ideen.
    „Sir, wir können Ihnen gerne einen neuen Entwurf

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