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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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mal aus deiner bequemen Alltagsroutine aus Memos, Terminkalendern und Auftragslisten herauszukommen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob ein Produkt für Kinder so ganz deine Baustelle ist.“
    „Weil ich nicht weiß, was Spaß bedeutet“, vollendete Linc den Satz.
    „Sagen wir’s mal so: Wenn ich mit jemandem eine wilde Party planen würde, kämst du mir nicht gerade als Erster in den Sinn.“ Conner grinste. „Aber eine Einladung würde ich dir natürlich trotzdem schicken.“
    Linc lachte kurz auf. Wenn Conner wüsste, wie weit er sich in dieser Nacht vor zwei Monaten aus seiner Welt der Termine und Memos herausgewagt hatte.
    Vor seinem inneren Auge sah er Molly – ihren Nachnamen hatte Linc nie erfahren, darauf hatten sie sich beide geeinigt –, die ihn anlächelte, während sie sich auf das bleiche, blütenweiße Laken des luxuriösen Doppelbettes zurücksinken ließ. Ihr dunkelbraunes Haar, das zerzaust um ihre Schultern hing, ihre grünen Augen, groß und funkelnd, ihr schlanker Körper, noch immer verlockend, obwohl er bereits so viele herrliche Momente damit verbracht hatte, jeden Zentimeter davon zu erforschen, zu schmecken und zu genießen.
    Eine Nacht lang war Linc ein anderer Mensch gewesen.
    „Wie bist du überhaupt auf diese Idee gekommen? So ganz aus dem Nichts?“
    Sie erreichten den gläsernen Korridor, der die Zwillingstürme von Curtis Systems miteinander verband und eine atemberaubende Aussicht auf das Zentrum von Las Vegas bot. Zu beiden Seiten pulsierte die Stadt in ihrem unablässigen, kunterbunten Treiben.
    „Ich habe mich damit schon eine ganze Weile getragen.“
    Das war gelogen. Die Wahrheit würde jedoch Wunden öffnen, die Linc lieber unangetastet ließ.
    Vor zwei Monaten hatte er beim Blick auf den Kalender bemerkt, dass es der Geburtstag seines Bruders war. Würde er noch leben, wäre Marcus in diesem Jahr sechsundzwanzig geworden.
    In all den Jahren war Linc der Verwirklichung des Software-Programms, das die Keimzelle aller bedeutsamen Entwicklungen hier bei Curtis Systems bildete, um keinen Deut näher gerückt. Dem ersten Traum, den er und sein Bruder gemeinsam gehabt hatten.
    Stundenlang hatte er in seinem Apartment gesessen und an alte Fehler und verpasste Chancen zurückgedacht. Und dann, ganz plötzlich, angefacht von Nostalgie, Bedauern oder vielleicht etwas ganz anderem, war er auf die Piste gegangen, in eine jener Bars in Las Vegas …
    Und hatte am Ende mit einer Frau geschlafen, die er kaum kannte.
    „Da ist doch noch etwas anderes“, sagte Conner. „Etwas, das du mir nicht verrätst.“
    Linc erwiderte den neugierigen Blick seines Freundes. „Ich habe jemanden kennengelernt.“
    Ein Ausdruck der Überraschung zuckte kurz über Conners Gesicht. „Toll. Du warst viel zu lange alleine. Also, wer ist sie? Und warum hast du sie letzte Woche nicht zu dem Wohltätigkeitsdinner mitgebracht?“ Conner grinste. „Sag bloß, du versteckst sie in deinem Apartment!?“
    „Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich kenne nicht einmal ihren Nachnamen. Und dabei bleibt es auch.“
    Diese eine Nacht mit Molly war völlig ausreichend. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war eine Beziehung. Und das nicht nur wegen der Ablenkung, sondern auch wegen der Erwartungen, die damit verbunden sein würden. Eine Frau in seinem Leben würde Zeit beanspruchen. Und Energie. Er müsste sich zwischen seiner Firma und seinem Privatleben entscheiden. Ein Organisationsproblem, für das er im Moment keine Lösung sah.
    Conner blieb zögernd stehen und berührte Lincolns Arm.
    „Du hattest einen One-Night-Stand? Du? “
    „Es war nicht nur ein One-Night-Stand. Es war …“
    Lincoln suchte nach den passenden Worten um zu beschreiben, was vor zwei Monaten passiert war. Die berauschende Magie dieser Frau. Wie sie eine Seite in ihm zum Vorschein gebracht hatte, die er schon seit Jahren verloren geglaubt hatte. Wie er durch sie vergessen hatte …
    Vergessen, wer er war. Welche Last er schon so lange mit sich herumtrug. Seine Schuld, seine Selbstvorwürfe. Eine Nacht lang konnte er einfach nur leben.
    „Es war so viel mehr“, fuhr Lincoln fort. „Zumindest so lange, bis ich wieder in der Realität angelangt war.“
    In den beiden Monaten, seit er Molly begegnet war, hatte er versucht, sie zu vergessen, indem er sich in seine Arbeit gestürzt hatte. Indem er seinen ohnehin schon sehr engen Terminplan noch enger gezurrt und bereits verplante Tage noch weiter vollgestopft hatte. Indem er sein

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