Julia Extra Band 0345
du“, widersprach er.
„Ich bin nicht vom Essen besessen.“ Nur von deinem Mund und dem Rest deines Körpers! Verlegen senkte Megan den Blick.
„Man ist nur besessen von dem, was man nicht haben kann“, erklärte Emilio leise.
Schuldbewusst sah sie auf, stritt diese Behauptung jedoch sofort ab. „So ein Unsinn! Mir fehlt überhaupt nichts“, rief sie dann wütend.
Lächelnd hob Emilio die Hände, als wollte er sich ergeben. „Das freut mich. Allerdings frage ich mich, wieso du so heftig reagierst.“
Megan zog einen Schmollmund. „Das bildest du dir ein. Ich versuche nur, mich beim Essen zu beherrschen.“
Selbstbeherrschung … Unwillkürlich betrachtete er die sinnlichen Lippen, die nach Erdbeeren geschmeckt hatten und unglaublich einladend wirkten. Er musste sich sehr zusammenreißen, sich nicht vorzubeugen und Megan zu küssen, bis ihr die Sinne schwanden.
Als er aufsah, begegnete er ihrem Blick, in dem er sehnsüchtiges Verlangen las. „Selbstbeherrschung ist gut und schön.“
Beim Klang dieser rauen verführerischen Stimme erbebte Megan am ganzen Körper. Die Spannung war kaum auszuhalten. Wie gebannt schaute Megan in Emilios sexy funkelnde Augen. „Ich …“ Ihr fehlten die Worte. Nur ein leises Wispern war zu vernehmen.
Es war unmöglich, die erotische Anziehung zwischen ihnen weiterhin zu leugnen. Der ganze Raum schien elektrisch aufgeladen. Die Atmosphäre nahm Megan die Luft zum Atmen.
„Manchmal ist es aber besser, sie aufzugeben“, fuhr er fort.
Megan war wütend auf ihn, weil er dieses Spielchen mit ihr trieb, und auf sich selbst, weil sie nicht imstande war, seiner durchschaubaren Taktik etwas entgegenzusetzen. „Ich weiß nicht so recht.“
„Was soll das heißen? Hast du dich noch nie hemmungslos treiben lassen? Das zu ändern wäre für jeden Mann eine Herausforderung.“
„Selbstverständlich schlage ich auch mal über die Stränge. Aber nur bei Menschen, denen ich vertraue.“
„Hast du Angst, ich könnte die Situation ausnützen?“ Insgeheim musste Emilio zugeben, dass sie damit ganz richtig lag.
Das lustvolle Glitzern in seinen dunklen Augen ließ Megan erneut erschauern. „Ich möchte es lieber nicht darauf ankommen lassen“, behauptete sie leise.
Emilio lächelte wissend. Er glaubte ihr kein Wort. „Wahrscheinlich bist du …“ Nachdenklich und eindringlich musterte er sie. Am liebsten hätte Megan schützend die Hände vors Gesicht gelegt.
„Was bin ich wahrscheinlich?“, fragte sie schließlich, um das schier endlos erscheinende Schweigen zu durchbrechen.
„Die schlechteste Lügnerin, die mir je begegnet ist.“
„Was fällt dir ein?“ Entrüstet funkelte sie ihn an. „Ich bin eine ausgezeichnete Lügnerin.“ Kaum war es heraus, ärgerte sie sich auch schon, weil sie ihm direkt in die Falle getappt war.
Emilio lachte amüsiert über ihre Reaktion.
„Was ist das da auf deinem Mund?“, fragte er dann ernst und streckte eine Hand aus.
Geistesgegenwärtig hielt Megan sie fest, bevor sie ihr Ziel erreichen konnte.
Emilio zog nur pikiert eine Augenbraue hoch, und Megan senkte beschämt den Blick.
„Was soll da schon sein?“ Jetzt betastete sie selbst prüfend die Lippen und betrachtete ihren rot verschmierten Finger. „Ach, das ist nichts weiter“, behauptete sie und zog ein Taschentuch hervor.
„Sieht wie Blut aus.“
Megan verdrehte die Augen himmelwärts. „Dass ihr Spanier immer so dramatisch sein müsst. Es ist ein winziger Blutstropfen. Ich habe mir versehentlich auf die Lippe gebissen.“ Sie wünschte, er würde endlich den Blick abwenden. Es machte sie schrecklich nervös, so angestarrt zu werden.
„Das war nicht besonders clever“, sagte er und griff nach dem Tuch. Dabei berührte er Megans Hand, was ihr erneut heiße Schauer über den Rücken jagte. Verzweifelt versuchte sie, sich nichts anmerken zu lassen.
„Nein, es war dumm.“
„Ja.“
Irgendwie musste sie schnell ein anderes Thema finden, sonst war sie verloren. „Du bist ein ausgezeichneter Koch.“
Emilio sah ihr in die Augen. „Darf ich dir noch etwas anbieten?“
„Nein, danke. Wenn ich immer so viel essen würde, hätte ich die Pfunde bald wieder drauf – sie schlagen sich auf meinem Busen und den Hüften nieder.“
„Hast du damit ein Problem?“
„Allerdings.“ Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten. „Männer bilden sich ein, Frauen mit großen Brüsten seien Freiwild.“ Schnell verschränkte sie die Arme vor den in Körbchengröße C
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