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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Monaten. Als Hauptzeuge des Verfahrens musste Jake vor Gericht erscheinen und gegen ihren Vater aussagen.
    Das Gerichtsverfahren war eine öffentliche Veranstaltung.
    Sie konnte hingehen.
    Und sie würde hingehen.

14. KAPITEL
    Für den ersten Tag der Gerichtsverhandlung zog Laura den schwarzen Hosenanzug an, den sie sich für Geschäftstermine gekauft hatte. Sie wollte, dass Jake sie als erwachsene Frau wahrnahm, die einen guten Job gefunden hatte und auf eigenen Füßen stand. Außerdem betonte der Anzug ihre weibliche Figur. Das Haar ließ sie offen, damit er in ihr auch die begehrenswerte Frau sah, mit der er so viele Freuden geteilt hatte.
    Zwar waren die Verhandlungen für eine Woche angesetzt, aber sie wollte die Begegnung nicht länger hinauszögern, sondern gleich am ersten Tag hingehen. Sie betrat das Gerichtsgebäude als eine der Ersten und suchte die Wartezimmer und Flure ab, in der Hoffnung, Jake vor der Anhörung zu begegnen. Ihre Suche war erfolglos und so betrat sie den Gerichtssaal und setzte sich auf einen der hinteren Stühle. Im Lauf des Tages musste er schließlich erscheinen.
    Ihr Vater saß neben seinem Anwalt. Als er sie erkannte, warf er ihr einen vernichtenden Blick zu. Aber ihr war es egal, was er über ihre Anwesenheit dachte. Es ging allein darum, was Jake dachte.
    Die Verhandlung begann, ohne dass Jake den Saal betreten hätte. Laura schluckte ihre Enttäuschung hinunter und hörte sich die Anschuldigungen an, auf die ihr Vater antworten musste. Darauf also hatte Jake hingearbeitet. Das war ihm wichtiger gewesen als ihre Beziehung.
    Der Ankläger verlas die Namen von sechzehn Firmen, darunter auch JQE. Es waren Firmen, die zwar ums Überleben gekämpft hatten, aber mithilfe eines Überbrückungskredits wieder auf die Beine gekommen wären. Doch ihr Vater hatte die Firmen zerschlagen und ein Vermögen damit verdient, ihren Verkauf in die Wege zu leiten und sein überzogenes Honorar als Insolvenzverwalter einzustreichen.
    Der Richter sprach von „sittenwidrigem Verhalten“.
    Der Tag verstrich, ohne dass Jake erschien. Weder am Morgen noch in der Mittagspause oder zur Nachmittagssitzung.
    Der einzige Zeuge, der angehört wurde, war ihr Vater. Er gab zu, dass er im Jahr zwischen vier und sechs Millionen Dollar mit dem Verkauf insolventer Firmen verdiente, beharrte jedoch darauf, dass er sich stets an lautere Geschäftspraktiken gehalten und nichts Unrechtes getan hätte. Dabei hielt er mit seiner Verachtung des Gerichts nicht hinter dem Berg, was ihn beim Richter nicht sonderlich beliebt machte. Laura lief es eiskalt über den Rücken, als sie ihrem Vater zuhörte. Unruhig sah sie sich im Saal um, ob Jake endlich erschien.
    Warum war er nicht da?
    Diese Verhandlung war der Höhepunkt in seinem Kampf für Gerechtigkeit.
    Warum hörte er sich nicht an, was ihr Vater zu sagen hatte, damit er es widerlegen konnte?
    Jake saß im Beratungszimmer des Gerichts und wartete darauf, dass ihm sein Anwalt berichtete, wie die Nachmittagssitzung verlaufen war. Er war voller Zuversicht, dass Alex Costarella für seine Schandtaten endlich bestraft werden würde. Durch das Sichtfenster der Tür sah er die Menschen aus dem Gerichtssaal strömen. Die Anhörung des ersten Tags war vorbei.
    Jake erkannte die Reporter, die ihn beim Betreten des Gerichts um ein Interview gebeten hatten. Im Wirtschaftsteil der Zeitungen hatte der Fall hohe Wellen geschlagen. Und das war gut so. Je mehr Menschen von den Betrügereien erfuhren, desto besser konnten sie sich gegen unlautere Geschäftsmethoden schützen.
    Plötzlich sah er sie: Laura!
    Bestürzt, sie in der Zuschauermenge zu entdecken, sprang er auf. Einerseits war er unsicher, warum sie das Gerichtsverfahren verfolgte, andererseits wäre er am liebsten sofort zu ihr gelaufen und hätte sie in die Arme genommen. Es war schon so lange her, fast ein Jahr, aber ihr Anblick weckte sofort sein Begehren.
    Sie sah betörend aus. Der schwarze Anzug betonte ihre weiblichen Kurven, die üppigen Locken umschmeichelten ihre Schultern. Zu gern hätten seine Hände sie berührt. In seinen Lenden pochte es heiß. Niemals zuvor hatte er eine Frau so sehr begehrt. Würde sie sich freuen, wenn er jetzt zu ihr ging, oder …
    Vermutlich wird sie abweisend reagieren, dachte er, und sein Verlangen legte sich langsam wieder. Da sie die Geschichte geglaubt hatte, die ihr Vater zu den Fotos erfunden hatte, war sie wahrscheinlich zu seiner Unterstützung im Gerichtssaal erschienen.
    Liebe und

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