Julia Extra Band 0347
zu sich. Eindringlich blickte er ihr in die grünen Augen, und seine Stimme klang rau, als er fragte: „Bist du sicher, dass du einverstanden damit bist, Ivy? Du wirst nicht wieder einfach verschwinden?“
„Nein.“ Jetzt von ihm wegzugehen wäre unmöglich für sie, sie begehrte ihn so sehr. Und wenn er sie fallen ließ, dann würde sie irgendwie damit fertig werden. Aber bis dahin … „Nur lass uns nicht wieder den Kopf verlieren. Zumindest nicht hier.“
Er lächelte erleichtert. „Ein bisschen kann ich noch warten.“
„Gut.“ Sie kramte nach dem Autoschlüssel in ihrer Handtasche. „Du fährst, du kennst den Weg nach Balmoral.“ Außerdem bezweifelte sie ernsthaft, dass sie sich auf den Verkehr würde konzentrieren können.
Er nahm den Schlüssel entgegen. „Das wird es mir auch erleichtern, die Finger von dir zu lassen.“
Sie lachte, erleichtert, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben, und hakte sich bei Jordan unter, um ihn zu ihrem Wagen zu ziehen. „Hier entlang. Und wir beide sollten mehr Achtsamkeit beweisen, Jordan.“
„Keine Sorge, Ivy, ich werde auf dich aufpassen, in jeder Hinsicht.“
Das war ein großes Versprechen, Ivy war nicht sicher, ob sie es glauben sollte. Aber sie war bereit, diese Reise mit Jordan anzutreten. Vermutlich war es ein Abenteuer wie bei Alice im Wunderland. Eines Tages würde sie aus dem Traum aufwachen. Hoffentlich konnte sie dann das Schlechte abschütteln, das Gute bewahren und sich immer daran erinnern, dass es das Risiko wert gewesen war.
6. KAPITEL
An der ersten roten Ampel zog Jordan sein Handy hervor und rief seinen Chauffeur an.
„Sie brauchen nicht zu kommen, Ray. Wir sind mit Ivys Wagen auf dem Nachhauseweg. Würden Sie Margaret bitte Bescheid sagen, dass sie heute Abend Dinner für zwei vorbereiten soll? Ach ja, und vielleicht auch einen späten Lunch.“
„Sicher. Und … äh … meinen Glückwunsch, Boss.“
„Danke, Ray“, meinte Jordan trocken. Seine Kampagne, um Ivy wiederzusehen, war ausreichend bekannt bei seinen Leuten – und traf auf unterschiedliche Unterstützung. Während Ray auf einen Sieg für seinen Arbeitgeber gehofft hatte, hielt Margaret sich mit einem Urteil zurück.
Jordan klappte das Handy zu und ließ es wieder in seiner Hemdtasche verschwinden. Er warf einen Seitenblick auf Ivy. „Was bedeutet die tiefe Falte auf deiner Stirn?“ Es gefiel ihm nicht, wenn sie so angespannt war.
Mit einem schweren Seufzer wandte sie ihm das Gesicht zu. „Deine Haushälterin … sie muss viele Frauen bei dir kommen und gehen gesehen haben. Ich weiß, es sollte mir nichts ausmachen, aber … irgendwie ist es peinlich.“
„Keine Angst.“ Lächelnd drückte er ihre Finger. „Margaret mag dich. Ich habe sogar den unguten Verdacht, dass sie mich bis in alle Ewigkeit verdammen wird, wenn ich dich nicht anständig behandle.“
„Wie kann sie mich mögen? Wir haben doch nur ein paar Minuten miteinander gesprochen. Und das, nachdem ich offensichtlich die Nacht mit dir verbracht hatte …“
„Oh, das ist natürlich allein meine Schuld … weil ich ein nettes Mädchen verführt habe.“
„Woher will sie wissen, dass ich ein nettes Mädchen bin?“
„Laut Margaret hast du Manieren. Solange du ihr Respekt entgegenbringst, erhältst du ihn auch zurück. Respekt und Ehrlichkeit, das sind die Dinge, auf die Margaret Wert legt. Hältst du dich nicht daran, stehst du sofort auf ihrer schwarzen Liste. Über ein bisschen ehrlichen Sex zwischen Mann und Frau regt Margaret sich nicht auf.“
Ivy entspannte sich. „Sie scheint ein echtes Original zu sein.“
„Ist sie. Sie einzustellen war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.“ Und Jordan hatte das starke Gefühl, dass es auch eine sehr gute Entscheidung gewesen war, den Kontakt zu Ivy zu suchen.
So war es extrem unangenehm, den silbernen Porsche seiner Schwester vor dem Haus geparkt zu sehen, als sie in Balmoral ankamen. Zu der Tatsache, dass er jetzt keine Besucher wünschte, die seine Zeit mit Ivy einschränken würden, kam noch hinzu, dass Olivia ein egoistischer Snob war, deren Benehmen für jeden, der sie nicht kannte, äußerst beleidigend sein konnte. Und sie wäre nicht hier, wenn sie nicht etwas von ihm wollte. Das hieß, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangen würde.
„Verdammt!“, murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Du hast Besuch?“
„Meine Schwester – die nur dann auftaucht, wenn sie mal wieder ein Problem
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