Julia Extra Band 0347
Fotos und Videos von sich machen, nur um dann festzustellen, dass die Aufnahmen nicht privat blieben? „Das ist inzwischen keine Ausnahme mehr, Olivia. Soll er doch nur machen. Es ist schließlich nichts Anstößiges, wenn man Sex mit seinem Ehemann hat.“
„Aber jeder kann es sehen!“, rief sie entsetzt aus. „Das ist erniedrigend. Ich ertrage die Vorstellung nicht, dass ich Star einer Peepshow für alle möglichen Leute sein soll.“
„Du hast einen großartigen Körper, und es macht dir auch nichts aus, ihn zu zeigen. Du wärst nicht die erste Erbin, die im Internet ohne Hüllen zu sehen ist“, meinte er geringschätzig. Vielleicht würde ihr das eine Lehre sein.
Olivia schnitt eine Grimasse. „Es ist nicht nur das“, murmelte sie.
„Dann red nicht länger um den heißen Brei herum, Olivia.“
Sie sprang vom Sofa auf und warf die Hände in die Luft. „Ich muss verrückt gewesen sein!“ Sie vermied es, Jordan anzusehen. „Einer von Ashtons Freunden war zu Besuch, ein wirklich gut gebauter Kerl. Wir haben Kokain geschnupft, waren komplett high. Und irgendwie kam es dann zu einem Dreier. Das ist es, was auf dem Video zu sehen ist.“
„Alles? Das mit dem Kokain auch?“
„Ja“, stieß sie hervor, wütend darüber, ihre Sünden eingestehen zu müssen.
„Schnupfst du regelmäßig Kokain, Olivia?“
Sie stampfte mit dem Fuß auf. „Auf den Partys macht das jeder, das weißt du doch selbst, Jordan.“
Schweigend sah er sie an. Richtig, viele taten es, er jedoch nicht. Außer dem gelegentlichen Drink hielt er sich von Drogen fern, und er wollte nicht mit ansehen müssen, wie seine Schwester sich auf diese Schussfahrt in den Abgrund begab.
„Ich hab’s nur selten genommen, bis Ashton einen regelmäßigen Lieferanten aufgetan hat.“
Vielleicht stimmte das sogar. Schließlich profitierte Ashton davon, wenn er Olivia abhängig machte. „Also gut“, sagte Jordan ruhig. „Jetzt kann ich mir zumindest ein Bild machen. Setz dich, während ich mir überlege, wie ich dich da raushole.“
Jetzt, da sie die Last auf andere Schultern abgeladen hatte, ließ Olivia sich gefügig zurück auf das Sofa fallen und nippte weiter an ihrem Kaffee, schaute aber immer kurz zu ihrem Bruder herüber.
In Gedanken ging Jordan die Schritte durch, die eingeleitet werden mussten. Sich mit seinem Anwalt besprechen, um alle rechtlichen Möglichkeiten auszuloten. Seine Sicherheitsleute verständigen. Olivia würde verkabelt werden müssen, damit Ashtons Erpressungsdrohung aufgenommen werden konnte. Mit dem Band als Beweis würde sein Schwager sich einer Anklage gegenübersehen. Der hübsche Ashton wollte bestimmt nicht im Gefängnis landen, daher war Jordan sicher, dass man sich auf eine vernünftige Lösung würde einigen können. Und Olivia würde nüchtern und klar bleiben müssen, bis die Situation bereinigt war, und zustimmen, eine Entziehungskur anzutreten.
Jordan nahm sein Handy hervor und rief seine Mutter an. Nachdem er sie ins Bild gesetzt hatte, war sie bereit, Olivia bei sich aufzunehmen und darauf zu achten, dass sie bis morgen ausnüchterte, damit sie sich dann alle zusammensetzen und planen konnten. Das ließ Jordan den heutigen Tag und die Nacht mit Ivy, bevor er sich um seine gedankenlose närrische Schwester kümmern musste.
Dann rief er nach Ray, damit der Olivia nach Palm Beach zur Mutter chauffierte. Jordan würde morgen früh mit Olivias Porsche rüberfahren. Olivia fügte sich widerstandslos allen Anweisungen, war sie doch jetzt beruhigt, dass ihr Bruder ihr Problem richten würde.
Als er dem Bentley nachsah, beschloss Jordan im Stillen, dass seine Schwester von jetzt an noch einige andere Anweisungen befolgen würde – vor allem, in Zukunft die Finger von Substanzen zu lassen, die ihr den Kopf vernebelten, und wieder zu Verstand zu kommen.
Die ganze Sache war so verdammt schmutzig. Zumindest konnte das alles noch bis morgen warten. Ashton würde nichts unternehmen, bevor er die goldene Gans nicht geschröpft hatte.
Und Ivy wartete auf ihn. Ivy, die immer wieder betont hatte, dass sie nicht in seine Welt passte – in die der schillernden Partys und Drogen, des niederträchtigen Klatschs, des Neids und konstanten Konkurrenzdenkens.
Nein, sie passte wirklich nicht da hinein.
Er wollte auch nicht, dass sie das tat. Das Bezaubernde an ihr lag ja darin, dass sie anders war. Irgendwie musste er sie da raus- und dennoch in seinem Leben festhalten.
Und in seinem Bett.
Entschlossen ging er
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