Julia Extra Band 0347
immer in einem Schlafzimmer.
Ivy starrte Jordan Powell an und wusste, dass sie sich mehr wünschte. Aber was immer sein Angebot bedeuten mochte, wohin es auch führen mochte … Sie wusste ebenfalls, dass sie herausfinden wollte, was und wie viel sie miteinander haben könnten.
Jordan wollte Ivy unbedingt dazu bringen, seinem Vorschlag zuzustimmen. Die Vorstellung, dass sie vielleicht ein Machtspiel mit ihm spielen könnte, hatte sich durch die schiere Dauer ihres Schweigens – mehr als ein Monat – aufgelöst. Ihre ganze Haltung heute bewies auch, dass sie mit aller Willenskraft gegen die gegenseitige Anziehung ankämpfte. Ihre grünen Augen, in denen vorhin noch der blanke Vorwurf gestanden hatte, blickten jetzt seltsam leer und verrieten nichts von dem, was sie dachte.
„Möchtest du vielleicht einen Kaffee, während du überlegst?“ Jordan war entschlossen, Ivy aus ihrer offensichtlichen Erstarrung zu reißen.
Der Schleier vor ihren Augen riss – und gab pure Verletzlichkeit in den grünen Tiefen frei. Jordan konnte beobachten, wie sie versuchte, sich zusammenzunehmen.
„Ja, Cappuccino, bitte.“
Er winkte die Bedienung herbei, bestellte zwei Cappuccino und eine Sandwichplatte. Es gab nichts Besseres als ein gemeinsames Mahl, um die Atmosphäre aufzulockern. Der gehetzte Ausdruck in Ivys Augen ließ darauf schließen, dass das hier dringend nötig war.
Ihm fiel Margarets Bemerkung wieder ein: Ich würde ungern mit ansehen müssen, wie du ihr nachstellst und sie dann verletzt.
Ja, er hatte ihr nachgestellt, und zwar aus gutem Grund. Aber nicht eine Schwangerschaft hatte Ivy beunruhigt, sondern sie hatte Angst davor, verletzt zu werden. Von einem Playboy …
Er beugte sich zu ihr vor. „Ivy, du bist nicht nur Dekoration für mich.“
Ihre grünen Augen funkelten jetzt amüsiert, sie lachte hell auf. „Keiner, der uns zusammen sieht, würde auf die Idee kommen, mich für dekorativ zu halten.“
Jordan entspannte sich ein wenig und lachte ebenfalls. „Was nur meine Aussage untermauert. Ich bin gern mit dir zusammen, Ivy.“
„Mmh …“ Nachdenklich neigte sie den Kopf zur Seite. „Ich muss zugeben, ich finde deine Gesellschaft auch kurzweilig. Obwohl ich nicht sicher bin, wie lange sich das hält. Wir haben nicht viel gemein.“
Oh doch! Absolut fantastischen Sex! dachte Jordan. Aber das hatte Ivy das letzte Mal ja auch nicht halten können. Er musste sie besser kennenlernen, herausfinden, was sie antrieb.
Jordan versuchte es mit einem entwaffnenden Lächeln. „Freut mich, dass du mich nicht als Dekoration ansiehst.“ Das war als Köder ziemlich gut, oder?
Ein Köder, den sie sofort an sich abprallen ließ. „Als Dekoration gibst du nicht mehr viel her – zu abgenutzt.“
Er schlug seine übliche zynische Vorsicht in den Wind. „Mir liegt an dir, Ivy. Zwischen uns gibt es etwas Besonderes. Und behaupte jetzt nicht, du würdest es nicht auch fühlen. Hier geht es allein um uns, mit meiner Vergangenheit hat das nichts zu tun. Lass es auf einen Versuch ankommen. Es könnte das Beste werden, was uns beiden je passiert ist.“
Ein Versuch … Ivy sehnte sich danach, das Vergnügen erneut zu empfinden, das sie mit Jordan erlebt hatte. Er hatte recht, es war etwas Besonderes gewesen. Und seine Argumentation war zu überzeugend, um sich dem noch weiter zu verschließen.
„Wie genau stellst du dir das vor?“, sprudelte es aus ihr heraus.
Er beugte sich enthusiastisch vor. „Wir könnten mit den Wochenenden anfangen. Wie wäre es gleich mit dem jetzigen?“
Darauf war sie nicht vorbereitet. „Ich habe nichts mitgebracht. Und ich nehme noch immer nicht die Pille.“
„Du brauchst auch nichts. Ich will dich mit niemandem teilen. Und ich kümmere mich um den Schutz, bis du deine Maßnahmen getroffen hast.“
Panik erfasste Ivy. Das ging alles viel zu schnell … „Beim letzten Mal hast du es auch vergessen.“
„Das wird nicht noch einmal vorkommen, das verspreche ich.“ Und daran würde er sich auch halten, vor allem, nachdem er sich vier Wochen lang Sorgen gemacht hatte. Ein Kind stand nicht auf der Agenda. Ivy musste dies als eine Art Probezeit ansehen und durfte sich keine falschen Hoffnungen machen. Er führte schon zu lange das Leben eines Playboys, da war es besser, wenn sie von vornherein davon ausging, dass die Beziehung mit ihr nicht anders verlaufen würde als seine vorherigen. Es war ja nur ein Versuch.
Sie funkelte ihn mit blitzenden Augen an. „Schicke mir
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