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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Entscheidung. Er würde doch über Nacht bleiben und schwimmen gehen. Der größte Teil des Hauses war bereits möbliert, und dank seines Verwalters hatte er Steaks und Wein im Kühlschrank. Perfekt!
    Die Klingel am Tor läutete. Er erwartete niemanden … Oder doch, das musste dieser Orsini sein. Der Trottel war also tatsächlich noch gekommen – drei Stunden zu spät.
    Fast hätte Rio gelacht. Nerven hatte der Mann, das musste man ihm lassen. Nur würde er ihm jetzt nicht mehr öffnen. Der Arbeitstag war vorbei, der Abend gehörte ihm.
    Es klingelte wieder. Rio verschränkte die Arme vor der Brust und rührte sich nicht.
    Dann läutete es ein drittes Mal, diesmal ausdauernd und aufdringlich. Orsini musste den Daumen auf den Knopf halten.
    Cristo! Wie wurde er den Typen nur wieder los?! Wütend marschierte Rio zur Sprechanlage.
    „Was?“, knurrte er in den Lautsprecher.
    Außer Rauschen und Kratzen war nichts zu hören. Na schön, wenn Orsini reinwollte, dann sollte er reinkommen und eine Lektion in Sachen Pünktlichkeit erteilt bekommen. Rio drückte den Knopf, der das Tor öffnete.
    Er warf das zusammengeknüllte T-Shirt beiseite, marschierte quer durchs Haus zur Vordertür, wobei seine schmutzigen Arbeitsschuhe auf dem ganzen Weg Dreck auf dem glänzenden Marmorboden zurückließen.
    „Verdammt“, schnauzte er, riss die Haustür auf – und verstummte.
    Eine Gestalt lief über die ungepflasterte Auffahrt. Zumindest versuchte sie zu laufen, doch wie schnell konnte man schon mit Stilettos über einen unebenen Feldweg hasten?
    Sein Besucher war also nicht Izzy Orsini, sondern eine Frau. Eine junge Frau, Mitte zwanzig vielleicht und aufgemacht, als wollte sie in ein Vorstandsmeeting: graues Kostüm und weiße Bluse, das dunkle Haar streng aus dem Gesicht gekämmt. Wie eine Reporterin sah sie nicht aus, aber … wer immer sie war, sie hatte hier nichts verloren.
    „Drehen Sie gleich wieder um, und verschwinden Sie“, rief er ihr donnernd entgegen. Doch seine Aufforderung zeigte keinerlei Wirkung. „Ich sagte …“
    „Mr D’Aquila erwartet mich.“
    Sie war definitiv keine Reporterin, sonst würde sie ihn erkennen, selbst ohne T-Shirt und in Jeans. Aber ganz offensichtlich log sie.
    Rio lächelte dünn. „Ich versichere Ihnen, Madam, das wäre ihm neu.“
    Inzwischen war sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Erst jetzt sah Rio, dass in ihrem Rock ein Riss klaffte, auf ihrer Bluse ein großer Schmutzfleck prangte und die Stilettos voller Lehm waren. Auch die strenge Frisur saß lange nicht so akkurat, wie er anfangs geglaubt hatte. Dunkle Strähnen lockten sich um das Gesicht der Frau.
    Es war ein interessantes Gesicht – herzförmig, mit hohen Wangenknochen und großen grünen Augen. Wie eine Katze, dachte er.
    Wenn sie in einen Unfall verwickelt war, dann verlangte die Menschlichkeit, dass er ihr …
    „Ich glaube eher, dass Ihr Benehmen ihm neu sein wird“, sagte Isabella Orsini. Sie hoffte inständig, dass ihre Stimme fest genug klang, denn innerlich bebte sie. Nach allem, was sie heute durchgemacht hatte, würde sie sich nicht von dem halb nackten, viel zu gut aussehenden – wenn man denn dumm genug war, sich davon beeindrucken zu lassen – Handlanger eines überreichen, selbstherrlichen Affen aufhalten lassen.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann zog Mr Halbnackt eine Augenbraue in die Höhe.
    „Tatsächlich …“ Er sprach leise, nahezu freundlich, trotzdem begann Izzys Herz wie wild zu klopfen.
    „Ja, tatsächlich“, erwiderte sie mit all der Überheblichkeit, die sie zusammenklauben konnte.
    „In dem Fall“, Mr Halbnackt schnurrte jetzt geradezu, „ist es wohl besser, wenn Sie hereinkommen.“

2. KAPITEL
    Ein halb nackter Mann. Ein abgelegenes Haus. Die Aufforderung, durch die offene Tür zu treten.
    Izzy schluckte. Wollte sie das? Sie war noch nie besonders risikofreudig gewesen. Jeder wusste das, sogar ihr Vater, der eigentlich so gut wie nichts über seine Kinder wusste.
    „Wie ich höre, spielst du mit dem Gedanken, den Auftrag für einen neuen Kunden zu übernehmen, Isabella“, hatte er während des obligatorischen sonntäglichen Familiendinners in der Stadtvilla der Orsinis gesagt. „Das wirst du nicht tun. Du wirst nicht für Rio D’Aquila arbeiten.“
    Dabei hatte er sie mit seinem „Ich bin das Familienoberhaupt“-Blick angesehen. Allerdings zeigte dieser Blick bei denen, die ihn als don der mächtigsten famiglia der Ostküste fürchteten, wesentlich

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