Julia Extra Band 0349
fahren?“
Überrascht starrte Isabella ihren Vater an. „Wie bitte?“
„Ach, meine geliebten Söhne und Töchter, ihr wisst alle gar nicht, wie viel ihr mir bedeutet.“
„Da hat er recht“, knurrte Falco leise.
„Und ihr wisst nicht, wie sehr ich euch respektiere. Keiner von euch ist in meine Fußstapfen getreten – dafür bin ich unendlich dankbar.“
Leises Gemurmel erfüllte den Raum.
„Als junger Mann habe ich von Kindern geträumt, die mich und eure mama stolz machen, und genau das habt ihr getan. Wir sind sehr stolz auf euch.“ Cesare räusperte sich erneut. „Ihr habt eure Karrieren und eure Partner weise gewählt. Ihr seid glücklich, das ist alles, was wir uns für euch gewünscht haben.“ Er streckte die Hand nach seiner Frau aus. Sofia stellte sich neben ihn und ergriff lächelnd die Hand ihres Mannes. „Eure mama hat euch etwas zu sagen.“
Als Cesare Sofias Hand an seine Lippen führte, wurde das Raunen lauter. Mit tränenfeuchten Augen ließ Sofia den Blick über ihre Kinder und deren Partner schweifen. Später würde Isabella sagen, dass sie selbst wie eine Braut ausgesehen hatte.
„Euer papà hat bereits gesagt, wie sehr wir euch lieben und euch für eure Wahl zu leben respektieren.“ Sie sah ihren Mann an. „Ich wünsche mir für euch, dass ihr das gleiche Glück erfahrt, das euer Vater und ich erleben durften.“
Das Erstaunen im Raum war nahezu greifbar. Erklärte ihre stille Mutter tatsächlich gerade ihre Liebe zu ihrem Gangster-Ehemann?
„Es muss schwer zu verstehen sein, aber … ich weiß, was euer Vater ist. Und obwohl ich das Leben, das er wählen musste, verabscheue, so liebe ich ihn doch von ganzem Herzen. Ich habe immer gehofft, dass auch ihr diese Liebe finden werdet.“ Ihr Blick wanderte über die Gesichter ihrer Kinder. „Doch wir … ich begann irgendwann, mir Sorgen um euch zu machen.“ Sofia wandte sich an ihren Mann. „Cesare, willst du es ihnen erklären?“
Cesare Orsini legte den Arm um seine Frau. „Eure mama sah mit Sorge, dass unsere Söhne es sich viel zu bequem in ihrem Junggesellendasein eingerichtet hatten. Und unsere Töchter waren noch schlimmer.“
Alle Orsini-Geschwister bekamen plötzlich rote Wangen.
„Also haben wir uns umgehört“, fuhr Cesare fort. „Und wir haben überlegt, welche Situation das Interesse welches unserer Kinder wecken könnte. Anschließend haben wir euch auf verschiedene Missionen geschickt, in der Hoffnung, sie könnten vielleicht euer Leben ändern.“
Ihre stille Mutter und ihr Gangster-Vater als Amor?
„Kann das überhaupt stimmen?“, flüsterte Isabella, und Rio zog seine Braut in die Arme.
„Ich habe dich gefunden, oder etwa nicht, bella mia? Ich glaube, in der Liebe ist alles möglich.“
„Unser Segen soll euch und eure Kinder immer begleiten“, schloss Cesare bewegt. „Und jetzt, per favore, möchten eure mama und ich mit allen unseren Kindern tanzen, bevor dieser wunderbare Tag zu Ende geht.“
Das Quartett spielte auf, und der gesamte Orsini-Clan strebte auf die Tanzfläche.
Es war Anna, die es als Erste bemerkte.
„Himmel, das ist die Titelmelodie aus dem ‚Paten‘!“, rief sie.
Alle hörten ihren Ausruf, und jeder lachte.
„Jetzt“, flüsterte Isabella ihrem Bräutigam zu, und lachend hob Rio seine Frau hoch und trug sie unter dem Jubel seiner neuen Familie in die Nacht hinaus.
– ENDE –
In den Armen des Argentiniers
1. KAPITEL
„Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?“
Ein Schauer lief Amanda über den Rücken, als der Mann die Stalltür öffnete und eintrat. Selbst im Schlaf hätte sie den rauen spanischen Akzent erkannt.
Außerdem gab es nur einen, der so einfach in den Guards Polo Club in Windsor hereinspazieren konnte: Nero Caracas, in Polokreisen auch als der Killer bekannt. In der Poloweltrangliste stand der Argentinier an erster Stelle, und er genoss weltweit Sonderrechte, von denen andere Spieler nur träumen konnten.
Noch dazu sah er einfach umwerfend aus. Die eng sitzende Reithose strahlte in makellosem Weiß, zugleich gaben seine zerzausten schwarzen Locken und ein dunkler Bartschatten seiner Erscheinung etwas Abenteuerliches.
Seitdem Amanda miterlebt hatte, wie Nero Caracas das Spielfeld beherrschte, begehrte sie diesen atemberaubenden Mann. Doch sie hätte nie damit gerechnet, ihm einmal so nah zu kommen.
„So, das ist also Misty“, sagte er jetzt. Seine starke Hand fuhr über die Schulter des Ponys. „Sie ist nicht
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