Julia Extra Band 0349
Augenblick an geliebt.“
„Wenn ich dir das glauben soll“, ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, „wirst du mich küssen müssen, bis ich es dir glauben kann.“
„Ich liebe dich“, wiederholte er rau. „Nur deshalb hatte ich solche Angst, dir die Wahrheit zu sagen. Ich dachte, du würdest mich hassen …“
„Das habe ich auch“, murmelte sie zwischen den Küssen. „Und darum habe ich meine eigenen Lügen erfunden. Aber jetzt sage ich die Wahrheit: Ich liebe dich, und ich werde dich immer lieben.“
„Kannst du das wiederholen?“
Sie tat es, und er legte die Hände um ihr Gesicht.
„Willst du mich heiraten, Isabella?“
Ihre Augen schimmerten vor Glück, sie lächelte strahlend … doch dann erlosch ihr Lächeln. „Frag mich am Montag noch mal.“
„Warum?“
„Am Montag …“ Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Absolut! Sie würde ihn nie wieder anlügen. „… erfahre ich, ob ich … ob ich schwanger bin oder nicht. Vielleicht änderst du ja deine Meinung, wenn …“
„Glaub mir, Liebling“, sein Lächeln raubte ihr den Atem, „wenn du noch nicht schwanger bist, werden wir zusehen, dass du so schnell wie möglich schwanger wirst. Ich wünsche mir sehnlichst eine kleine Isabella in unserem Leben.“
Sie lachte befreit. „Vielleicht wird es aber auch ein kleiner Rio. Oder ein Matteo. Apropos … wie soll ich dich nennen?“
Rio lächelte. „Nenn mich ‚Liebe meines Lebens‘. Denn so werde ich dich nennen.“
EPILOG
Man war sich allgemein einig, dass Isabella die schönste Braut der Welt war, so wie ihre Schwägerinnen es vor ihr gewesen waren.
Sie trug ein langes Kleid aus elfenbeinfarbener Spitze, den Hochzeitsschleier ihrer Mutter und ein antikes Diamantdiadem, das Anna in einem kleinen Laden in Greenwich Village entdeckt hatte.
„Da stand dein Name drauf“, meinte Anna, als sie das Diadem vorsichtig in Isabellas dunkle Locken steckte.
Die Schwestern lächelten einander an, fielen sich in die Arme und schluchzten gleichzeitig los.
Überhaupt wurde auf der Hochzeit viel geweint, wie Rio bemerkte.
„So ist das eben, wenn sechs Schwestern zusammenkommen“, meinte Rafe trocken. Doch jeder wusste, wie glücklich sie sich schätzen konnten, dass Anna und Isabella, Gabriella und Elle, Alessia und Chiara sich nicht nur wie angeheiratete Verwandte, sondern wie wirkliche Schwestern fühlten.
Sie alle standen Isabella bei der Trauung als Brautjungfern zur Seite, so wie Raffaele, Falco, Nick, Dante und Draco als Trauzeugen neben Rio standen.
Sie nannten ihn Rio, weil Isabella ihn jetzt nur noch so nannte. Es war schließlich sein offizieller Name, der auch viel besser zu ihm passte als der, den man ihm im Waisenhaus gegeben hatte.
Nach der Trauungszeremonie in der kleinen Kapelle in Greenwich Village fuhr die Hochzeitsgesellschaft zum Empfang in der Stadtvilla der Orsinis, die mit überquellenden Blumenkörben aus Isabellas Geschäft dekoriert war. Ein klassisches Quartett spielte, die Büfetttische bogen sich, und der Champagner floss in Strömen. Allerdings hatte einer der Orsini-Brüder – vielleicht war es dieses Mal auch Draco gewesen – ein paar Flaschen eisgekühltes Bier auf die Feier geschmuggelt.
Isabella dagegen trank Mineralwasser. Sie erwartete tatsächlich ein Baby, und auf ihrem Gesicht strahlte das glückliche Leuchten einer Schwangeren.
Die Feier neigte sich dem Ende zu, die geladenen Gäste verabschiedeten sich. Als nur noch die Familie übrig war, stellte sich Cesare Orsini zum Erstaunen aller ans Mikrofon.
Ihr Vater, der don, hatte bisher auf keiner Hochzeit eine Rede gehalten, sondern war diskret im Hintergrund geblieben, wofür seine Kinder ihm dankbar waren. Niemand von ihnen machte sich Illusionen darüber, was er war, niemand außer ihrer Mutter Sofia. Und nur ihrer Mutter zuliebe hatten sie auch alle den Schein aufrechterhalten.
Als der don sich räusperte, zogen die Männer ihre Frauen automatisch schützend enger an ihre Seiten. Die Orsini-Enkel, von denen es inzwischen sechs gab, waren längst von ihren Nannys ins Bett gebracht worden und schliefen selig und sicher.
„Es ist ein glücklicher Tag.“ Cesare hob sein Champagnerglas auf das Brautpaar. „Isabella, deine mama und ich wünschen dir und deinem Mann alles Glück der Welt.“
„Danke“, sagte Isabella steif.
Cesare lächelte listig. „Kannst du dir vorstellen, wie es ausgegangen wäre, wenn ich dir nicht verboten hätte, zu dem Bewerbungsgespräch zu
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