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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Großartiges aufgebaut, und du kannst sehr stolz darauf sein.“
    „Bei dir hört sich das alles so einfach an. Aber es muss mein Fehler gewesen sein. Ich muss ihn unbewusst ermutigt haben, sonst hätte er es gar nicht erst versucht. Ich …“
    Nero unterbrach sie mit einem wilden Fluch. „Womit willst du ihn ermutigt haben?“, fragte er. „Mit deiner Jugend? Mit deiner Unschuld? Der Mann, der dir das angetan hat, ist es nicht wert, Mann genannt zu werden. Sein Verhalten ist unentschuldbar! Und dennoch bist du dadurch stärker geworden.“
    „Ich war so hilflos …“, murmelte Amanda. Für einen Moment stand ihr die Vergangenheit so deutlich vor Augen, als wäre es erst gestern passiert.
    „Du musst mir nicht mehr erzählen.“
    „Trotzdem hat er am Ende aufgegeben.“
    „Das ist völlig unerheblich“, erwiderte Nero ärgerlich. Er war noch immer entsetzt über Amandas verstörten Blick. All die Jahre hatte sie geschwiegen und versucht, allein damit zurechtzukommen! Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. „Du musst schreckliche Angst gehabt haben.“
    „Angst? Ja“, antwortete sie leise. „Aber am schlimmsten war, als er angefangen hat, mich auszulachen, und mich als frigide beschimpft hat. Als ich den ersten Schock überwunden hatte, war ich vor allem wütend. Als die Leute dann mit ihm zusammen über mich und meinen Vater gelacht haben – das hat mich für immer verändert, Nero. Damals bin ich zu einer Kämpferin geworden. Ich habe mir geschworen, dass niemand – kein Mann und keine Frau – jemals über mich bestimmen würde. Und als mein Vater sein Geld verloren hat, habe ich für ihn gearbeitet. Ich wollte, dass er alles wieder aufbaut, sein Geschäft, seinen guten Namen. Ich wollte der Welt beweisen, dass Jack Wheeler immer noch etwas wert ist.“
    „Der Name Wheeler gilt eine ganze Menge“, sagte Nero sanft. „Das ist dein Verdienst, Amanda. Auch wenn dein Vater in der Vergangenheit Probleme hatte, hast du mit deiner Arbeit den guten Ruf deiner Familie wiederhergestellt.“
    Nero nahm sie in seine Arme. Er wollte sie halten und beschützen, damit ihr nie wieder jemand wehtun konnte. Voller Wut dachte er an den Mann, der ihr das angetan hatte. Mutterseelenallein hatte Amanda sich diesem Albtraum stellen müssen. Kein Wunder, dass es ihr so schwer fiel, anderen Menschen zu vertrauen.
    Nero fühlte sich geehrt und geschmeichelt, dass sie sich nach all den Jahren ausgerechnet ihm anvertraut hatte.
    „So, nun kennst du meine Geschichte.“
    Er sah den Schmerz in ihren Augen. „Danke, dass du sie mir erzählt hast. Ich wünschte nur, ich hätte all das schon eher gewusst, Amanda.“
    „Alles hat eben seine Zeit“, erwiderte sie auf ihre übliche flapsige Art.
    Doch er ließ sich nicht noch einmal täuschen. Sanft nahm er ihre Hand in seine und legte sie auf seine Brust. „Und nun möchte ich dir etwas Wichtiges sagen. Versprich mir, dass du mir zuhörst.“ Er wartete, bis sie sich entspannt hatte. „Es wird allerhöchste Zeit, die Vergangenheit loszulassen, Amanda. Du hast so viel zu geben. Sperr dich nicht länger dagegen.“
    „Wie kann ich das, wenn jeder Gedanke an damals immer noch so wehtut?“
    „Jetzt, wo du es endlich jemandem erzählt hast, wird es bald weniger wehtun“, versprach Nero.
    Zum ersten Mal hatte sie offen über sich selbst geredet. Das hatte sie nur Nero zu verdanken. Es war, als besäße er eine heilende Kraft.
    Während Amanda noch darüber nachdachte, zog Nero zu ihrer Überraschung sein Hemd hoch, löste seinen Gürtel und zerrte den Bund seiner Reithose herunter. Entsetzt starrte Amanda auf furchtbare Narben. Die Kerben von Peitschenhieben waren unverkennbar.
    „Oh mein Gott!“, entfuhr es ihr. „Wer hat dir das angetan?“
    „Das ist das Werk meines Vaters“, sagte Nero ruhig. Er steckte sein Hemd zurück in die Hose und schloss den Gürtel. „Er hat mich geschlagen, bis ich elf war.“
    Zu der Zeit waren seine Eltern gestorben, und seine Großmutter war auf die Ranch gezogen, erinnerte sich Amanda. „Deine Großmutter muss entsetzt gewesen sein, als sie entdeckt hat, was dir passiert ist.“
    „Wir haben nie darüber geredet.“
    „Aber es muss ihr sehr nahegegangen sein. Sie hat dich geliebt …“
    „Liebe?“, murmelte Nero nachdenklich. „Ich habe meine Großmutter bewundert, aber Liebe war auch ein Thema, über das wir nie geredet haben.“
    Kein Wunder, dass Nero noch ungebunden war, dachte Amanda. Als Kind war er von seinem

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