Julia Extra Band 0349
Brutalität?“
„Mit ihr bist du in Sicherheit, Nero.“
In ihren Augen lag so viel Wärme, dass er alles um sich herum vergaß. Für einen Moment gab es nur sie beide und sonst nichts. „Amanda, geh nie wieder fort von mir!“ Die Worte kamen ihm wie von selbst über die Lippen.
„Es war nur eine Woche“, neckte sie ihn.
„Eine viel zu lange Zeit!“ Er küsste sie voller Leidenschaft. Als das Horn zur zweiten Halbzeit rief, stieß er einen Fluch aus.
„Ich warte hier auf dich!“, versprach Amanda.
„Und in der Zwischenzeit passe ich gut auf Misty auf.“ Nero schwang sich in den Sattel.
Als er seinen Helm aufsetzte, bemerkte er, dass alle sie anstarrten, von Ignacio und den Pferdepflegern über die Groupies bis hin zum Prinzen, der gekommen war, um nach seinen Pferden zu sehen.
„Ich liebe dich, Amanda Wheeler!“, rief Nero, als allgemeiner Jubel ausbrach. „Ich habe dich immer geliebt und werde es immer tun!“
Amandas Gesicht leuchtete wie die Sonne, die jetzt durch die Wolken brach. „Ich liebe dich auch. Pass auf dich auf!“
Nero winkte Amanda noch einmal zu, bevor er aufs Spielfeld ritt. Er hatte soeben das wichtigste Match seines Lebens gewonnen. Ihre Liebe würde funktionieren, wusste er, auch wenn er nicht die geringste Idee hatte, wie sie das anstellen würden.
Nach dem Spiel stießen sie auf Neros Sieg an. Der Prinz gratulierter als Erster zu dem verdienten Sieg. Und gerade er konnte Amanda kaum vorwerfen, dass sie dem Kapitän des argentinischen Teams erlaubt hatte, ihr bestes Pony zu reiten.
„Sie haben wunderbare Arbeit in Argentinien geleistet“, lobte er Amanda. „Ich möchte, dass Sie zurückgehen und damit weitermachen. Agnes und mein Team halten hier die Stellung für Sie.“
„Sie sind zu großzügig, Sir“, erwiderte Amanda mit einem Seitenblick zu Nero.
Sobald der Prinz weiterging, nahm Nero ihre Hand. „Hast du gehört, das war ein königlicher Befehl“, sagte er mit einem Augenzwinkern. „Und dem darfst du dich nicht widersetzen.“
Amanda lächelte. „Ich habe übrigens etwas für dich“, sagte sie sanft.
„Und ich habe etwas, das ich dir sagen will.“
„Geschenke zuerst“, beharrte sie.
Nero runzelte misstrauisch die Stirn. „Steckst du mit Ignacio unter einer Decke?“
„Falls es so wäre, würde ich es dir nicht verraten.“
„Gefällt es mir?“
„Oh, das denke ich doch“, erwiderte Amanda selbstsicher.
Ich muss geduldig sein, sagte Nero sich, als sie ihn zu den Ställen führte. Was er ihr zu sagen hatte, konnte nach all der Zeit auch noch ein bisschen länger warten.
Sie gingen an den Ställen vorbei zu einer Koppel, die sich bis hinunter zum Fluss erstreckte. Junge Ponys spielten miteinander und galoppierten ausgelassen über die saftig grüne Weide.
„Der graue Hengst.“ Amanda deutete auf eins der Pferde. „Das ist Mistys erstes Fohlen. Es ist geboren worden, bevor ich dich getroffen habe. Jetzt ist er zwei Jahre alt. Gerade im richtigen Alter, um mit dem Polotraining zu beginnen.“
„Ein feines Pony.“ Nero beobachtete den jungen Hengst aus schmalen Augen. „Ein bisschen wild, aber ich schätze Kühnheit und Mut.“
„Ich habe ihn Tango genannt. Für dich.“
„Für mich?“
„Er ist mein Geschenk an dich“, erklärte sie. „Für deine … Gastfreundschaft in Argentinien.“
Nero konnte nicht glauben, was er hörte. Niemand hatte ihm jemals etwas so Wertvolles geschenkt. Er lächelte Amanda schief an. „Freut mich, dass es dir so gut bei uns gefallen hat.“
„Oh, das hat es! Und jetzt kannst du wenigstens ein paar anständige Tiere mit deinen Steppenpferdchen züchten“, neckte sie ihn.
„Amanda, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Nero fragte sich, ob er schon jemals so glücklich gewesen war.
„Sag einfach nichts.“
„Was kann ich dir dafür geben?“
„Ich will nichts haben – das wollte ich nie.“
„Darf ich dir mein Herz schenken?“ Als er die Worte ausgesprochen hatte, wurde Nero klar, dass dies die einzig wichtige Frage für ihn war. Amandas Antwort würde ihrer beider Leben für immer ändern.
Das war das dreiunddreißigste Geschäft in mindestens sechs Ländern, durch die sie bei der Polo-Tour gereist waren. Aber dieses Hochzeitskleid war endlich perfekt! Sie wollte Hochzeitsfotos, die sie später ihren Kindern zeigen konnte. Und darum war sie jetzt hier, im teuersten Brautmodengeschäft in ganz Rom.
Während die Verkäuferinnen aufgeregt um sie herumschwirrten, dachte
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