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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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zusammen und wich zurück, „ich bin sicher, deine Neugier ist jetzt befriedigt.“
    Er betrachtete sie nachdenklich. „Noch lange nicht.“
    „Also schön, was willst du?“
    „Mit dir zu Abend essen.“
    Sofort wurden die Erinnerungen an Moskau wieder lebendig. Aber sie brachte es nicht fertig, Nein zu sagen, sondern sah ihn nur sprachlos an.
    Er lächelte. „Es gibt in der Gegend doch sicher ein einigermaßen vernünftiges Restaurant, oder?“
    „Möglich“, räumte sie wider alle Vernunft ein.
    „Zeigst du es mir?“
    Und obwohl sie befürchtete, es schon bald zu bereuen, konnte sie ihm die Bitte nicht abschlagen.

6. KAPITEL
    Sergej blickte Hannah über sein Weinglas hinweg an. Sie wirkte immer noch verärgert und abweisend. Kein Lächeln, weder für ihn noch für irgendjemanden. Er fragte sich, wie das Leben für sie im vergangenen Jahr verlaufen war und wie sehr sie sich wirklich verändert hatte.
    Sie nippte an ihrem Wein und blickte sich in dem Restaurant um, als wolle sie vermeiden, ihn anzusehen. Da Sergej nichts dem Zufall überließ, hatte er Grigori angerufen und sich von seinem Assistenten das exklusivste Restaurant in der Gegend heraussuchen lassen. So saßen sie jetzt in einem romantischen Landhotel etwa zwanzig Meilen von Hadley Springs entfernt.
    Vor ihrem Aufbruch war Hannah kurz in ihrem kleinen Haus hinter dem Laden verschwunden, das kaum mehr als ein Anbau war, um sich umzuziehen. Sie trug jetzt ein betont schmuckloses schwarzes Kleid, das Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden, das Gesicht ungeschminkt. Womit sie natürlich ein deutliches Signal setzen wollte.
    Es war ihm egal. Ihre ganze Reaktion verriet ihm, dass sie ihn noch genauso sehr wollte wie er sie. Und er beabsichtigte, so viel wie möglich daraus zu machen. Allein deshalb war er hier. Einen anderen Grund wollte er sich nicht eingestehen.
    „Erzähl mir doch, was du in diesem letzten Jahr alles gemacht hast.“
    Hannah schaute ihn ungläubig an. „Willst du das wirklich wissen?“
    „Sonst würde ich nicht fragen.“
    Sie schüttelte langsam den Kopf. „Was erwartest du denn, was ich getan habe? Ich habe gearbeitet, Rechnungen bezahlt und versucht, über die Runden zu kommen.“
    „Hast du noch einen Lyrikkurs besucht?“
    „Nein“, antwortete sie müde. Sie hatte weder Zeit noch Geld dafür gehabt. Ganz zu schweigen von einem Grund.
    Sergej blickte nachdenklich in sein Weinglas. Die Vorspeisen wurden serviert, aber Hannah war plötzlich jeglicher Appetit vergangen.
    „Warum bist du wirklich hier, Sergej?“, fragte sie leise. „Was willst du?“
    Er schwieg lange. „Ich wollte dich wiedersehen“, sagte er schließlich widerstrebend.
    „Bei unserem Abschied in Moskau hast du einen ganz anderen Eindruck vermittelt“, erwiderte sie skeptisch.
    Er presste die Lippen aufeinander. „Da ist noch etwas zwischen uns, maja sladkaja .“
    „Nenn mich nicht so!“, entgegnete sie heftig. Auch nach einem Jahr tat die Erinnerung immer noch weh.
    „Kannst du es abstreiten?“
    „Du hast es jedenfalls getan. Du hast mir damals unmissverständlich mitgeteilt, dass du jegliches Interesse verloren habest und ich die Mühe nicht wert sei.“ Hannah lächelte spöttisch. „Erinnerst du dich? Jungfrauen fasst du nicht an, schon gar keine, die kaum küssen können.“ Sie trank einen großen Schluck aus ihrem Weinglas. „Das zumindest hat sich inzwischen glücklicherweise erledigt.“
    Voller Genugtuung bemerkte sie, wie Sergej den eleganten Stiel seines Weinkelchs fester umklammerte. Gut, dass er es jetzt wusste, denn was bewies deutlicher, dass sie ihm nicht lange nachgetrauert hatte? Obwohl ihr Versuch, sich in eine andere Beziehung zu flüchten, zugegebenermaßen in einer ziemlichen Katastrophe geendet war. Allein der Gedanken an Matthew und wie er sie hintergangen hatte, war nur schwer zu ertragen.
    „Wie erfreulich“, meinte Sergej betont locker und wandte sich mit unergründlicher Miene seiner Vorspeise zu.
    Eine Weile aßen sie in angespanntem Schweigen, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    „Du hast den Laden deiner Eltern also weitergeführt“, sagte Sergej schließlich.
    „Mehr schlecht als recht“, antwortete sie ehrlich. „Früher oder später werde ich ihn wohl verkaufen oder schließen müssen.“
    „Wie hast du es denn bisher geschafft?“
    „Indem ich einfach so sparsam wie möglich bin. Eine Zeit lang habe ich auch abends als Bedienung in einem Imbiss im Ort gearbeitet. Aber die mussten

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