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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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zufrieden das Aufleuchten in seinen Augen. Aber plötzlich war es kein Spiel mehr, sondern ihr viel zu wichtig. „Du hast recht“, gestand sie heiser. „Ich will dich. Und da du mich anscheinend auch wieder willst …“ Sie verstummte bedeutungsvoll. Was machte sie da eigentlich? Dieses Hin und Her war doch weder gut für ihren Stolz noch für ihr Herz.
    „Was genau willst du damit sagen?“, hakte Sergej angespannt nach.
    Nicht gerade die Reaktion, die sie sich erhofft hatte. „Was meinst du denn?“
    Er beugte sich erneut zu ihr vor. „Spiel nicht mit mir, Hannah.“
    „Wirkt es wie ein Spiel auf dich?“, entgegnete sie leise.
    „Nein“, antwortete er ernst.
    Eine knisternde Spannung lag plötzlich zwischen ihnen. Damit hatte Hannah wirklich nicht gerechnet, als sie eingewilligt hatte, mit ihm essen zu gehen. Sie hatte gar nicht so weit gedacht.
    Sergej stand auf. Sie blickte fragend zu ihm auf. „Wo gehst du hin?“
    Er reichte ihr herausfordernd die Hand. „Was meinst du? Nach oben natürlich.“

7. KAPITEL
    Nach oben.
    Hannah wusste, wenn sie Sergejs ausgestreckte Hand nahm, willigte sie ein. In eine einzige Nacht. In eine flüchtige, bedeutungslose Affäre.
    War es nicht das, was sie wollte? Sie glaubte doch schon längst nicht mehr an die Liebe oder hoffte auf das ewige Glück mit ihrem Märchenprinzen. Schon gar nicht mit Sergej. Trotzdem war nicht zu leugnen, dass sie sich stark zueinander hingezogen fühlten. Warum sollte sie sich dieser Leidenschaft nicht für eine Nacht hingeben? Nur Sex, ohne gefühlsmäßige Bindung, ohne lästige Verpflichtung.
    „Hast du Angst?“
    Glaubte er etwa, dass sie bluffte? Hannah hielt seinem intensiven Blick stand und nahm die dargebotene Hand, obwohl ihr Herz wie wild klopfte.
    Sofort zog Sergej Hannah hoch und führte sie weg.
    Was tat sie da eigentlich?
    Schweigend verließen sie das Restaurant. Von wilden Zweifeln geplagt, ließ Hannah es geschehen, dass Sergej sie an der Rezeption vorbei in die plüschige Lobby führte und dann die Treppe hinauf in einen langen Flur. Vor der letzten Tür, die ein Messingschild als „Adirondack Suite“ auswies, blieb sie abrupt stehen.
    „Warte … du hast schon ein Zimmer gebucht? Warst du dir so sicher …?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Natürlich habe ich für mich ein Zimmer gebucht. Irgendwo muss ich heute Nacht ja schlafen.“
    Schweigend beobachtete sie, wie er einen altmodischen Messingschlüssel aus der Tasche zog.
    „Hast du es dir vielleicht anders überlegt?“
    „Nein“, antwortete sie stolz. „Es hätte mir nur nicht gefallen, wenn du dir meiner so sicher gewesen wärst.“
    Er betrachtete sie nachdenklich. „Du bist auch etwas zynisch geworden, oder?“, meinte er, und es klang fast traurig.
    „Nur realistisch“, verbesserte sie ihn, als er die Tür aufschloss und sie zuerst eintreten ließ.
    Die Suite war ebenso elegant wie gemütlich eingerichtet mit einem riesigen Himmelbett und einem großen offenen Kamin, indem bereits Holz aufgeschichtet war. Sergej hockte sich sofort davor, um Feuer zu machen, während Hannah ihren Mantel auf einen Stuhl legte und die Pumps auszog, deren Absätze vorher tief in den dicken Teppich eingesunken waren.
    Sie ging zum Fenster und blickte hinaus auf die in abendliches Dunkel getauchten Hügel, die weit am Horizont von dichtem Wald begrenzt wurden. Es war unglaublich still. So still, dass sie glaubte, ihr Herz pochen zu hören, und sich unwillkürlich fragte, ob Sergej es auch hörte.
    „So.“ Er richtete sich auf und deutete auf das Feuer, das anheimelnd im Kamin prasselte.
    „Gut gemacht.“ Sie versuchte zu lächeln, aber es fiel ihr schwer.
    Sergej bemerkte es sofort. „Du hast es dir doch anders überlegt.“
    „Nein. Aber es ist ein wenig … ungewöhnlich für mich. Ich meine, ich habe noch nie …“ Sie verstummte. Ihm würde sowieso sehr schnell klar werden, dass sie trotz allem, was sie angedeutet hatte, immer noch sehr unerfahren war.
    „Ich weiß“, erwiderte er ruhig, und sie sah ihn erstaunt an.
    „Was weißt du?“
    „Dass so etwas für dich nicht normal ist.“
    Hannah konnte sich nicht entscheiden, ob sie gekränkt oder dankbar sein sollte. „Vielleicht mache ich es ja alle Tage“, entgegnete sie trotzig.
    „Nein, das tust du nicht.“ Sergej kam zu ihr und streichelte ihr sacht die Wange. Lächelnd bemerkte er, dass sie erschauerte. Nein, sie konnte wirklich nicht vor ihm verbergen, welche Wirkung er auf sie

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