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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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ihrer Eltern und natürlich mit Sergej. Es versetzte ihr immer noch einen Stich, wenn sie daran dachte, wie brutal er sie in Moskau zurückgewiesen hatte.
    „Hannah?“ Seine Stimme hinter den Vorhängen klang ungeduldig.
    „Ich komme ja schon.“ Mit kleinen Trippelschritten, so schnell es der enge Rock des schwarzen Kleides eben zuließ, trat sie hinaus in den Vorführraum.
    Sergej blickte nur kurz auf. „Nein“, sagte er und wandte sich wieder seinem BlackBerry zu.
    Hannah stand wie angewurzelt da. Sie kam sich irgendwie lächerlich und dumm vor. Die Verkäuferin nahm sie dienstbeflissen am Arm. „Selbstverständlich. Wir werden etwas anderes versuchen. Vielleicht etwas Helleres.“
    Aber Hannah schüttelte den Kopf. „Ich bin hier fertig“, verkündete sie entschieden.
    Sie war das Spiel leid. Vielleicht war Sergej es ja von seinen Geliebten anders gewöhnt, sie aber hatte keine Lust mehr, von ihm mit Kleidern überschüttet zu werden, die sie nicht selbst aussuchen durfte. Die Augenblicke, in denen sie sich nicht wie ein teures Schmuckstück an seiner Seite fühlte, konnte sie an einer Hand abzählen.
    Wortlos verschwand sie hinter den Vorhängen, ohne die Verkäuferin zu beachten, die ihr besorgt folgte. Rasch zog Hannah das Kleid aus und suchte nach dem schlichten T-Shirt und der Jeans, die sie bei ihrer Ankunft getragen hatte.
    „Wo sind meine Sachen?“, wandte sie sich an die Verkäuferin.
    „Mr Kholodov bat mich, sie wegzutun.“
    „Wegzutun?“ Empört schob Hannah die Vorhänge beiseite und kehrte in den Vorführraum zurück. Sergejs Augen leuchteten vielsagend auf, als sie sich, bekleidet nur mit ihrem Spitzen-BH und Slip, vor ihn stellte.
    Lässig lehnte er sich auf dem Sofa zurück und betrachtete sie lächelnd. „Ist dir nicht kalt?“
    „Nein“, entgegnete sie unbeirrt, „mir ist nicht kalt. Ich bin wütend. Ich will nicht, dass du mir all diese Sachen kaufst.“
    Er zog spöttisch die Brauen hoch. „Es gefällt dir nicht, eingekleidet zu werden?“
    „Du weißt genau, was ich meine.“
    „Nein, das weiß ich nicht.“ Er sah sie unbewegt an.
    Kein Zweifel, er wollte es nicht verstehen, und wie sollte sie es erklären? Denn im Grunde ging es ja gar nicht um die Kleider, sondern um das, was zwischen ihnen war. Darum, dass sie inzwischen immer mehr das Gefühl bekam, ihr Herz … und ihren Körper … zu verkaufen.
    „Vergiss die Kleider, wenn sie dir nicht gefallen“, sagte Sergej jetzt. „Zieh heute Abend einfach das Lavendelfarbene an. Die Farbe passt zu deinen schönen Augen.“
    Hannah spürte, dass ihr Zorn verflog. „Heute Abend?“
    „Ja, wir nehmen an einer Wohltätigkeitsgala teil“, erklärte er und fügte sanft hinzu: „Willst du dich nicht anziehen?“
    „Was, bitte schön? Die Verkäuferin hat meine Sachen doch weggeworfen.“
    „Such dir irgendetwas aus.“ Er seufzte gereizt, als sie noch immer zögerte. „Lieber Himmel, die meisten Frauen, die ich kenne, haben nichts dagegen, wenn ich ihnen ein paar Kleider kaufe.“
    Hannah schluckte die Tränen hinunter. „Genau.“ Aber ihr war natürlich auch klar, dass sie nun keine große Wahl hatte. Schließlich stand sie, nur mit Unterwäsche bekleidet, mitten im Vorführraum der Boutique. Deshalb wandte sie sich ab, um die Verkäuferin zu suchen, die sich taktvoll hinter die Vorhänge zurückgezogen hatte.
    Einige Stunden später stand Hannah vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer der Luxussuite und betrachtete sich staunend. Sergej hatte zwei Angestellte aus dem Hotel-Spa für sie heraufbestellt, die sie einem ausgiebigen Schönheitsprogramm unterzogen hatten. Jetzt erkannte sie sich kaum wieder. Ihr langes kastanienbraunes Haar war zu einer eleganten Hochfrisur aufgesteckt, das professionelle Make-up betonte ihre ausdrucksvollen Augen und die vollen, sinnlichen Lippen. Zum ersten Mal in ihrem Leben fand sie, dass sie wirklich sexy aussah.
    Bewundernd strich sie über die schimmernde lavendelfarbene Seide des Abendkleides, das mit seinem schulterfreien Oberteil und dem langen, fein gefältelten Rock ihre zierliche Figur reizvoll zur Geltung brachte. Ein Schultertuch aus durchscheinendem Georgette und mit kleinen Amethysten verzierte Stilettopumps vervollständigten das Outfit.
    Nach ihrem Wutausbruch in der Boutique hatte Hannah den Entschluss gefasst, sich nicht mehr gegen Sergejs Geschenke zu wehren. Was für einen Sinn hätte es gehabt? Sie hatte doch genau gewusst, worauf sie sich einließ, als sie

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