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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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ihn ja gerade davon befreien sollen. Stattdessen schien er sein Verlangen nur noch vermehrt zu haben.
    Wortlos stand Hannah nun vom Bett auf, und Sergej hörte erleichtert, wie sie im Bad verschwand. Sentimentales Bettgeflüster hätte er jetzt wirklich nicht ertragen, und er war froh, dass Hannah offensichtlich ähnlich empfand. Je länger er jedoch allein im Bett lag, desto mehr wuchs seine Verunsicherung. Ein ungewohntes Gefühl, das ihm nicht gefiel.
    Kurz entschlossen sprang es aus dem Bett und klopfte an die Badezimmertür. „Alles in Ordnung?“
    „Bestens.“ Sie klang genauso gereizt wie er, was ihn nur noch mehr ärgerte.
    Er entschloss sich, sie in Ruhe zu lassen, und kehrte zum Bett zurück, um sich seine Boxershorts wieder anzuziehen. Als Hannah kurz darauf aus dem Bad kam, war sie zu seiner Überraschung vollständig angezogen.
    „Wohin gehst du?“, erkundigte er sich bedrohlich freundlich.
    „Nach Hause.“ Sie wandte sich ab und griff nach ihrem Mantel.
    Sergej betrachtete sie, aber sie sah ihn gar nicht an. „Warum?“
    Sie zog ihren Mantel an und ließ dabei zu, dass ihr langes Haar ihr wie ein Schleier ins Gesicht fiel. „Darum. Ich bin müde, und ich will schlafen. Ich muss morgen arbeiten.“
    Es klang nur vernünftig, aber Sergej war es gewohnt, als Erster zu gehen. Es gefiel ihm gar nicht, dass Hannah ihm zuvorgekommen war.
    „Du kannst hier schlafen. Ich fahre dich morgen nach Hause.“
    Hannah schaute ihn unbewegt an. Damals in Moskau hatte er in ihren ausdrucksvollen Augen wie in einem Buch gelesen. Jetzt konnte er nicht mehr erkennen, was sie dachte. „Das finde ich keine gute Idee.“
    „Aber ich halte es für eine sehr gute Idee“, widersprach er energisch. „Und ich habe keine Lust, mich jetzt anzuziehen, um dich mitten in der Nacht nach Hause zu fahren.“
    „Kein Problem. Ich rufe mir ein Taxi.“
    „Nein.“
    Ihre blauen Augen blitzten gereizt auf. „Was ist los, Sergej? Wir wollten beide etwas beenden, was vor einem Jahr angefangen hat. Aber das war’s.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Ich habe noch nicht genug. Und ich glaube, du hast auch noch nicht genug, maja sladkaja .“
    „Ich habe dir gesagt, du sollst mich nicht so nennen!“
    „Warum, es bedeutet …“
    „Ich weiß, was es bedeutet, und ich weiß auch, dass du mich nur so nennst, wenn du mir zeigen willst, dass du der große Macho bist, der alles im Griff hat, und wie verrückt ich nach dir sein muss. Ich habe genug, okay? Es war sehr nett, aber jetzt will ich nach Hause.“
    Sehr nett? Er hätte es ihr übel genommen, wenn er ihr geglaubt hätte. Doch ihre Stimme zitterte verräterisch, und ihr Gesicht war kreidebleich. Sie log. Warum?
    Er wich zur Seite, auch wenn es ihm schwerfiel. „Also gut. Dann geh.“
    Hannah sah ihn ungläubig an, von einer seltsamen Enttäuschung beschlichen. Hatte sie etwa wirklich erwartet, dass er sie bitten würde zu bleiben?
    „Schön.“
    Doch als sie nach der Türklinke griff, stand Sergej plötzlich mit zwei Schritten neben ihr.
    „Bitte bleib, Hannah.“
    Drei Worte, so flehentlich ausgesprochen, dass Hannahs Widerstand auf der Stelle dahinschmolz.
    „Nicht“, bat sie, weil sie keine Kraft mehr hatte, ihre wahren Gefühle zu verbergen und so zu tun, als wäre es wirklich nur Sex gewesen.
    Sie schloss die Augen, als er zärtlich ihre Wange berührte. Warum war er jetzt so liebevoll, wo sie doch gehofft hatte, er würde sie schroff abweisen? War es eine neue Taktik, um sie dazu zu bringen, zu tun, was er wollte? Denn sie machte sich wegen Sergej keine Illusionen mehr, und er hatte gesagt, er habe noch nicht genug.
    Aber seine Hand an ihrer Wange war so unglaublich zärtlich und seine Stimme ein raues Flüstern. „Ich will nicht, dass du gehst.“
    Hannah blickte auf. „Wann dann?“, fragte sie ernst.
    Einen Moment streichelte er ihr schweigend die Wange, und Hannah schloss erneut die Augen. „Ich weiß es nicht“, gestand er schließlich.
    Mit anderen Worten, der Zeitpunkt würde irgendwann kommen, wenn seine Leidenschaft für sie erloschen war. Dann würde er sie wegschicken. Aber jetzt, wo er ihr so nahe war und die Erinnerung noch so frisch, war die Versuchung groß, sich einfach wieder in seine Arme zu schmiegen und Ja zu sagen.
    „Bitte, Hannah.“
    Sein flehentlicher Ton verriet, dass er es genauso sehr wollte wie sie. Aber was genau? Eine Affäre? Ein flüchtiges Abenteuer? Sie blickte auf und sah ihn offen an. „Was genau schlägst du

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