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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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Marco ihr ein frisches Glas hin.
    Natürlich war dieses Lächeln nur gestellt, es konnte nicht anders sein. Dennoch fragte Lily sich, wie es wohl wäre, wenn er ihr ein echtes Lächeln schenken würde … ein Lächeln voller Zärtlichkeit, mit dem Versprechen auf spätere sinnliche Freuden. Mit anderen Worten – das Lächeln eines Liebhabers.
    Ihre Hand zitterte leicht, als sie das Glas von ihm entgegennahm. Um zu verbergen, wie verwundbar sie war, nahm sie einen Schluck und hätte sich fast an der perlenden Flüssigkeit verschluckt, als sie eine weibliche Stimme rufen hörte:
    „Lily! Die kleine Lily! Oh Liebes, du bist das genaue Spiegelbild deiner Mutter! Ich hätte dich überall erkannt. Ich konnte es kaum glauben, als ich dich sah. Da habe ich Carolina sofort gebeten, mich zu dir zu bringen.“
    Trotz ihrer Verblüffung brachte Lily ein Lächeln zustande und schaute die ältere Frau, die Arm in Arm mit der Herzogin näher kam, an.
    „Ich konnte es zuerst auch nicht fassen.“ Die Herzogin lachte leise. „Da erzähle ich einer meiner engsten Freundinnen von Marcos reizender Begleiterin, die die große Ausstellung organisiert, und als ich Sie Melanie vorstellen will, da kennt sie Sie bereits. Oder besser gesagt … kannte Sie als kleines Mädchen, zu dem sie dann leider den Kontakt verloren hat.“
    Lily war sich extrem bewusst, dass Marco neben ihr jedem Wort genauestens folgte. Falls es etwas gab, das ihr noch mehr Stress bereitete als ihre Verwundbarkeit gegenüber diesem Mann, dann war es das hier – jemand aus ihrer Vergangenheit, die sie so unbedingt hinter sich lassen wollte.
    Marco merkte, wie schockiert Lily war, so als hätte man ihr einen mächtigen Schlag versetzt. Sie bemühte sich angestrengt, es sich nicht anmerken zu lassen, doch er konnte ihren flachen Atem hören und hatte auch gesehen, wie sie jäh bleich geworden war. Weshalb? Nur weil eine Freundin der Herzogin sie als kleines Mädchen gekannt hatte?
    In der Falle konnte Lily nur panisch denken. Sich einfach umdrehen und wegrennen war unmöglich, auch wenn sie genau das tun wollte. Wäre Marco nicht hier, wäre es nicht ganz so schlimm gewesen, dann hätte sie vielleicht mit dem Schmerz, den dieses unerwartete Zusammentreffen mit sich brachte, umgehen können. So jedoch musste sie sich zusammennehmen, höflich bleiben und die Frau, die neben der Herzogin stand, anlächeln.
    „Melanie, welch Überraschung.“
    Melanie Trinders war eine enge Freundin ihrer Mutter gewesen und häufig zu Besuch gekommen, zu einer Zeit, als beide Frauen als Models gearbeitet hatten. Doch Lilys bewusst unterkühlter Tonfall zeigte keineswegs die erwünschte Wirkung. Sie fand sich herzlich umarmt und eingehüllt in exklusives Parfüm, mit Küssen auf die Wangen begrüßt und dann auf Armeslänge abgehalten und strahlend angelächelt.
    „Als Carolinas Einladung kam, konnte ich ja nicht ahnen, dass es sich bei dem Ehrengast um Petras Tochter handelt. Und eine so hübsche und intelligente Tochter. Oh, Petra wäre so stolz auf dich, Lily. Stolz und glücklich.“ Sie warf einen vielsagenden Blick auf Marco. „Glücklich zu sein bedeutete deiner Mutter immer enorm viel. Ich habe nie wirklich verstanden, was sie meinte, wenn sie davon sprach, wie wichtig die Liebe ist. Bis ich meinen Harry traf.“ Melanie schaute die Herzogin an. „Das ist ein wunderbarer Zufall, Carolina. Lilys Mutter und ich haben damals zusammen gemodelt. Das ist schon eine Ewigkeit her. Petra war jünger als ich und ein so hübsches Ding.“ Melanie hielt noch immer Lilys Hände. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als du geboren wurdest. Dein Vater war damals schrecklich verärgert, weil Petra schwanger geworden war. Er ist nicht einmal zu deiner Geburt im Krankenhaus gewesen – so als hätte er nichts mit deiner Geburt zu tun gehabt. Und dann hat er sie schrecklich tyrannisiert, damit sie ihre Figur zurückbekommt und wieder mit dem Modeln weitermachen konnte.“
    „Deine Mutter war Model?“ In Marco stieg prompt der Argwohn wieder auf, stärker denn je. Wenn ihre Mutter Model gewesen war, dann wusste Lily doch genauestens Bescheid, was unschuldigen jungen Leuten in diesem Business zustoßen konnte, und dennoch hatte sie seinen Neffen in dieses Milieu ziehen wollen. Verachtung für die Menschen, die Olivia in den Tod getrieben hatten, schoss durch seine Adern.
    „Oh, nicht nur einfach Model, sondern das Model zu der Zeit. Genau, wie Lilys Vater der gefragteste Fotograf seiner

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