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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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Herzogin Ihretwegen in Verlegenheit gebracht wird – wegen einer Sache, über die sich heutzutage kein Mensch mehr aufregt“, warnte Marco kühl. „Und wer weiß? Vielleicht erreichen Sie ja doch noch Ihr Ziel, und Ihr Ex erfährt davon und kommt zu Ihnen zurück. Allerdings würde ich jedem Mann abraten, sich auf eine Beziehung einzulassen, in der es kein Vertrauen gibt. Das kann unangenehme Folgen haben.“
    „Sie klingen, als sprächen Sie aus Erfahrung.“ Die Bemerkung war heraus, bevor Lily sie zurückhalten konnte, und die Wirkung zeigte sich sofort.
    Marcos Gesicht wurde hart, er presste die Lippen zusammen. „Auf jeden Fall habe ich genug Erfahrung, um Ihnen nicht zu vertrauen“, sagte er mit klirrend kalter Stimme.
    Lily zuckte zusammen. Sie hatte ihn nicht angelogen, doch wieder machte er deutlich, dass er nicht gewillt war, ihr zu glauben. War er in der Vergangenheit von einer Frau verletzt worden? Von einer Frau, der er vertraut hatte? Er musste sich sehr viel aus ihr gemacht haben, wer immer sie gewesen war. Heute würde er keine Frau mehr nah genug an sich heranlassen, um ihm so etwas anzutun.
    Leere breitete sich in Lily aus. Es war dumm, unnütz und selbstzerstörerisch, Gefühle für Marco zu hegen, wenn er eine andere so sehr geliebt hatte.
    Marco runzelte die Stirn. Wieso sah Lily so bestürzt aus? Gestern war sie doch noch versessen darauf gewesen, sich eine Suite mit ihm zu teilen. Heute dagegen wirkte sie, als wäre ihr die Vorstellung unerträglich. Als wäre er ihr unerträglich. Jegliche Sympathie, die er vielleicht für sie gehabt hatte, schwand. „Haben Sie mich verstanden?“
    Mit leerem Blick schaute Lily ihn an. Für sie empfand er offensichtlich kein Mitleid, aber die Gefühle der Herzogin wollte er nicht verletzen. Irgendwo musste also doch noch ein Funken Menschlichkeit in ihm stecken. „Ja, ich verstehe“, stimmte sie tonlos zu.
    Sie verstand, dass er sie verachtete. Sie verstand, dass es eine Frau in seinem Leben gegeben hatte, die seine Fähigkeit zu vertrauen zerstört hatte. Aber sie verstand nicht, warum ihr dummes Herz noch immer diese Sehnsucht empfand, die ihr nur Kummer und Leid einbringen konnte. Und heute Nacht sollte sie in einem Bett mit dem Mann liegen, dem diese dumme Sehnsucht galt. Sie durfte ihre Gefühle unter keinen Umständen offensichtlich werden lassen.
    Was, wenn es ihr nicht gelang? Was, wenn sich ihre Gefühle, wie gestern Nacht, nicht mehr kontrollieren ließen? Panik stieg in ihr auf. „Wir können uns diese Suite nicht teilen. Ich würde mich nicht …“
    „Was? Nicht sicher fühlen?“, meinte er beißend.
    Lily wagte es nicht, ihn anzuschauen, sonst würde er vielleicht erraten, was in ihrem Kopf vorging. Ja, sie würde sich tatsächlich nicht sicher fühlen – weil sie sich selbst nicht vertraute. Vor ihm zugeben würde sie das allerdings nicht.
    „Ich habe Ihnen gerade erklärt, warum wir keine andere Wahl haben. Aber ich bin Gentleman, erlauben Sie mir daher, Ihnen das Bett zu überlassen.“
    Nichts würde seine Meinung ändern, ganz gleich, was sie auch sagte … Und wollte Lily wirklich die Herzogin vor den Kopf stoßen? Sie mochte die Dame. Somit würde sie sich trotz aller Ängste und Bedenken wohl mit der Situation arrangieren müssen. „Nehmen Sie das Bett, ich schlafe auf dem Sofa im Salon.“
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie, das Gepäck wurde gebracht. Sobald sie wieder allein waren, richtete Marco sich an Lily.
    „Uns bleibt etwas mehr als eine Stunde, bevor wir von der Herzogin unten erwartet werden. Da es nur ein Bad in dieser Suite gibt, sollten Sie sich wohl zuerst fertigmachen.“
    Lily verschwand mit ihrer Reisetasche im Badezimmer. Sie duschte schnell und wusch sich die Haare, trocknete sich ab und schlüpfte dann in einen der bereitgelegten Bademäntel. Sie holte gerade frische Wäsche hervor, als es an der Tür klopfte. Die Unterwäsche in der Hand zog sie die Tür auf.
    „Man lässt nachfragen, ob Ihre Sachen gebügelt werden sollen.“
    „Nein, danke. Das ist nicht nötig.“ Sie deutete zu dem schwarzen Jerseykleid, das sie bereits auf einen Bügel gehängt hatte. Und erst, als Marco sich bückte, um etwas aufzuheben, merkte sie, dass sie ihren Slip fallen gelassen hatte.
    Mit hochroten Wangen nahm sie das Wäschestück von ihm entgegen. Schon ihr ganzes Leben bevorzugte sie praktische und nüchterne Unterwäsche, und zwar aus Überzeugung. Warum also wünschte sie sich ausgerechnet in diesem Moment,

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