Julia Extra Band 0350
Entscheidung, auf die Modefachschule zu gehen, unterstützt.
„Nach meinem Abschluss habe ich kurz für ein großes Brautmodenstudio gearbeitet. Da es mir Spaß machte, Brautkleider zu entwerfen, beschloss ich, ein eigenes Studio zu eröffnen.“
Sie verstummte. Ihr Herz klopfte schon wieder schneller, weil Loukas sie unverwandt anschaute. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund. Bestimmt ist sein Kuss keine sanfte Verführung, schoss es ihr durch den Kopf, und ein angenehmer Schauer rann über ihren Rücken. Unbewusst beugte sie sich vor und strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Loukas anziehende Männlichkeit hielt sie vollkommen gefangen.
„Schon ungewöhnlich, oder?“, meinte er leise. Beim Klang seiner Stimme kam Belle wieder zu sich und zuckte errötend zurück.
„Was?“
„Diese erotische Anziehungskraft zwischen uns“, antwortete er sachlich. Sie starrte ihn fassungslos an. Ihr Verstand widersprach dieser ungeheuren Feststellung zwar heftig, aber in ihrem Bauch flatterten erneut tausend Schmetterlinge.
„Zwischen uns ist nichts … gar nichts“, stotterte sie. „Ich …“
Er unterbrach sie, indem er einfach seinen Finger auf ihre Lippen legte. Der Blick seiner stahlgrauen Augen ließ sie nicht los. „Doch. Und das spüren Sie auch – genauso wie ich. Zwischen uns sprang der Funke über, kaum dass wir uns gesehen haben“, stellte er mit größter Selbstsicherheit fest.
Er konnte sein brennendes Verlangen nach ihr nicht länger leugnen. Und er hatte es auch aufgegeben, einen vernünftigen Grund dafür zu finden. Es gab eben Dinge, die jeder Erklärung trotzten. Dinge, die instinktiv passierten. Wie die Tatsache, dass Loukas diese vollen weichen Lippen küssen musste.
Dieses Mal wird er mich küssen. Belle konnte es in seinen Augen lesen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und die Zeit blieb stehen, als Loukas sich über sie beugte und langsam den Kopf senkte.
Es war völlig verrückt. Du hast ihn erst vor ein paar Stunden kennengelernt, warnte sie ihr Verstand. Du bist hier, um für seine Schwester zu arbeiten. Vielleicht spielte er seine Spielchen mit ihr, Belle, versuchte, sie abzulenken, um ihr dann später vorzuwerfen, sie hätte sich nicht um ihren Job gekümmert?
In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Wenn sie vernünftig wäre, müsste sie diesen Mann von sich stoßen. Aber sie fühlte seine Wärme, und sein nach Moschus duftendes Eau de Cologne verwirrte ihr die Sinne. Das verzweifelte Verlangen, von ihm geküsst zu werden, war stärker als alles andere. Ihr Herz raste, als sein Mund sich auf ihren senkte und sein warmer Atem über ihre Lippen strich.
Da zerriss das dumpfe Brummen eines Helikopters die Stille und brachte Loukas wieder zu sich. „Das wird Larissa sein“, war alles, was er sagte. Genau zur rechten Zeit, dachte er verbissen. Was zum Teufel trieb er hier eigentlich? Er hatte Belle nach Aura gebracht, damit sie das Brautkleid seiner Schwester entwarf, nicht, um sie zu verführen. „Sie hat vorhin angerufen und gesagt, sie sei auf dem Weg hierher.“
Belle atmete tief durch. Einerseits war sie enttäuscht, dass Loukas sie nun doch nicht geküsst hatte, andererseits schämte sie sich, weil sie sich so sehr danach sehnte. „Ich hoffe, sie kommt nicht meinetwegen heute schon?“, murmelte sie und stand gleichzeitig mit ihm auf. Als sie sich dabei kurz berührten, zuckte Belle zurück, als hätte sie sich an ihm verbrannt. Die Luft zwischen ihnen schien einmal mehr zu vibrieren. Das ist so was von verrückt, spottete eine kleine Stimme in Belle. Wieso fühlte sie sich so stark zu einem Mann hingezogen, dem sie heute zum ersten Mal begegnet war? Warum wünschte sie sich, er würde sie auf die Liege werfen, ihr den Bikini ausziehen und ihren nackten Körper mit Blicken verschlingen? Ihre einzige sexuelle Erfahrung hatte sie mit einem Kommilitonen gemacht. Sie hatten zu viel getrunken, und es war ein entsetzlich unbefriedigendes Gefummel gewesen. Danach hatte Belle keine Lust mehr verspürt, das Experiment zu wiederholen – weder mit ihm noch mit einem anderen. Bis jetzt jedenfalls.
Sie räusperte sich. „Wissen Sie, wie es dem Vater ihres Verlobten geht?“
„Sein Zustand scheint stabil zu sein.“
Loukas hatte das dringende Bedürfnis, sich zurückzuziehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. In Belles Nähe verlor er allzu schnell die Kontrolle über sich, und er hasste dieses Gefühl. Na gut, es gab einige Frauen in Athen, die er anrufen
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