Julia Extra Band 0350
Larissa und den Brautjungfern die Wahl des Stoffs und zeigte ihnen ein paar ihrer Skizzen. Die Zeit verging wie im Flug.
„Hilfe – wir essen in zwanzig Minuten“, sagte Larissa plötzlich nach einem Blick auf ihre Uhr. „Ich geh mich besser umziehen. Loukas hasst Jeans beim Dinner.“
Belle war so in ihre Entwürfe vertieft gewesen, dass sie Loukas fast vergessen hatte. Aber jetzt sah sie wieder sein attraktives Gesicht vor sich und erinnerte sich an den Beinahe-Kuss am Pool. Bei der Vorstellung, diesen Mann gleich wiederzusehen, bekam sie ärgerliches Herzklopfen.
Zurück in ihrem Zimmer, wählte sie ein silbergraues Neckholderkleid. Sie hatte es selbst entworfen und trug es nur, weil sie Lukas beweisen wollte, dass sie ihren Beruf verstand – und nicht etwa, um gut auszusehen. Gerade auf dieses Kleid war sie ganz besonders stolz. Seine schlichte Form schmeichelte ihrer schlanken Figur. Belle liebte das fließende Material und die Art, wie der Stoff beim Gehen um ihre Knöchel schwang.
Für eine raffinierte Frisur war keine Zeit mehr. Belle beschloss, sie einfach offen zu tragen. Rasch steckte sie noch winzige Diamantohrringe an, legte eine zierliche Silberkette um und besprühte sich mit Parfüm. Dann holte sie tief Luft und verließ ihr Zimmer.
5. KAPITEL
„Was für ein tolles Kleid“, sagte Larissa bewundernd, als Belle den großen offenen Wohnbereich betrat. Der lange Glastisch war mit weißen Rosen und Kerzen dekoriert, deren Flammen flackerten, da durch die offenen Flügeltüren eine leichte Brise hereinwehte. Draußen auf der Terrasse brannten Lampen, die sich im Pool spiegelten.
Während Belle den Raum durchquerte, warf Loukas ihr einen rätselhaften Blick zu, der ihr Herz mit jedem Schritt schneller schlagen ließ.
„Ist es eine Ihrer eigenen Kreationen?“ Larissas Frage lenkte sie von Loukas’ beunruhigender Ausstrahlung ab. Als Belle nickte, setzte die Griechin ein triumphierendes Lächeln auf. „Na, hab ich dir nicht gesagt, dass Belle eine tolle Designerin ist?“
„Ja, hast du“, entgegnete Loukas trocken. Der gleichmütige Ton seiner Stimme gab nichts von seinen wahren Gedanken preis. Larissa hätte mich besser vorwarnen sollen, dass Belle ausgesprochen sexy ist und eine ungeheure Wirkung auf meine Libido ausübt, dachte er sarkastisch. In ihrem silbernen Kleid sah sie einfach umwerfend aus. Aber sie würde in allem, was sie trug, gut aussehen. Und am besten natürlich, wenn sie gar nichts trägt, spottete eine kleine Stimme in seinem Kopf. Er war dankbar für Larissas erfreutes Geplapper, das sein Schweigen überdeckte, während er damit beschäftigt war, seine Hormone unter Kontrolle zu bringen.
„Belle, das ist Georgios.“
Belle lächelte dem jungen Mann an Larissas Seite zu. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Es tut mir leid, dass Ihr Vater krank ist.“
„Danke. Aber der Zustand meines Vaters ist jetzt stabil, sodass wir mit den Hochzeitsvorbereitungen wie geplant fortfahren können.“
Sie nahmen am Tisch Platz, und Belle suchte sich schnell den von Loukas am weitesten entfernten Stuhl aus. Chip, der in einem dunklen Anzug glänzte, zwinkerte ihr zu, während er den ersten Gang servierte.
Belle ließ den Blick über die Tafel schweifen und erstarrte, als sie bemerkte, dass Loukas sie unverhohlen beobachtete. Die Art, wie er sie ansah, brachte ihr Herz sofort wieder zum Rasen. Sie spürte, dass ihr Gesicht glühte, und hätte diesen Mann gern ignoriert. Aber das heißblütige Glühen seiner grauen Augen hielt sie gefangen.
Ihr stockte der Atem, und sie wurde gleichzeitig von Panik und leidenschaftlicher Sinnlichkeit erfasst. Sie dachte daran, wie er sie eingecremt hatte. Die ganze Zeit wollte sie nicht wahrhaben, dass sie sich von ihm angezogen fühlte. Jetzt wurde ihr klar, dass sie sich etwas vorgemacht hatte. Und Loukas’ Raubtierblick nach zu urteilen, wusste er das auch.
Das ist doch alles völlig verrückt, dachte sie verzweifelt, nachdem es ihr endlich gelungen war, sich aus seinem magischen Bann zu befreien. Sie starrte auf ihren gebackenen Ziegenkäse hinunter. Noch nie in ihrem Leben hatte ein Mann eine derartige Wirkung auf sie gehabt.
Wegen der unglücklichen Ehe ihrer Mutter mit John Townsend stand Belle Beziehungen eher skeptisch gegenüber. Und instinktiv wusste sie, dass sie sich gegen Loukas’ Anziehungskraft wehren sollte. Das ist leichter gesagt als getan, dachte sie aufgewühlt, denn unwillkürlich musste sie schon wieder zu ihm
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