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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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war.
    Er ist genauso dominant wie mein Stiefvater, dachte sie wütend. Aber wenn sie ehrlich war, stimmte das nicht. Sie konnte ihm schlecht vorwerfen, dass er die Hochzeit seiner geliebten Schwester so perfekt wie möglich organisieren wollte. Die tragischen Ereignisse in seinem Leben hatten ihn hart und kompromisslos gemacht. Aber unter seiner rauen Schale schlug ein gutes Herz – ein Herz, das laut Larissa von einer Frau gebrochen worden war, die er heiraten wollte.
    Belle wusste, dass sie nicht würde schlafen können, während ihre Gedanken verrückt spielten. Sie arbeitete oft noch spät in der Nacht. Aus irgendeinem Grund war das ihre produktivste Zeit. Deshalb schlüpfte sie aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg zu ihrem provisorischen Studio. Dabei kam sie an der Treppe vorbei, die angeblich zur Dachterrasse führte. Nach kurzem Zögern ging sie die Stufen hinauf.
    Eine bogenförmige Tür öffnete sich auf einen großen Dachgarten. Es sieht wirklich aus, als könnte man die Sterne berühren, dachte Belle. Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die zahllosen wie Diamanten funkelnden Punkte am tiefdunklen Himmel. Die Stille der Nacht wurde nur vom Sprudeln eines Brunnens durchbrochen, dessen Fontänen im Mondlicht glitzerten. An einem Ende der Terrasse standen Tisch und Stühle, am anderen lagen unter einem Baldachin riesige Sitzkissen auf dem Boden wie in einem Beduinenzelt.
    Alles war so friedlich. Belle holte tief Luft und spürte, wie ihre Anspannung nachließ. Eine Stimme hinter ihr ließ sie herumfahren. Loukas lehnte lässig am Türpfosten.
    „Wie ich sehe, haben Sie meinen Zufluchtsort entdeckt“, sagte er leise.
    Sie starrte ihn sprachlos an. Die sorglose Haltung, die er zur Schau trug, ließ sie nur noch nervöser werden. Er war hier in seinem Königreich und betrachtete sie, Belle, als eine weitere Marionette, die nach seinem Kommando tanzen würde. Langsam wurde sie echt wütend.
    „Ich kenne den wahren Grund, warum Sie so scharf darauf sind, mich auf Aura zu halten“, meinte sie herausfordernd und versuchte verzweifelt zu übersehen, dass Loukas Jackett und Krawatte abgelegt und die obersten Hemdknöpfe geöffnet hatte. Man konnte ein Stück gebräunte Haut und schwarzes Brusthaar erkennen. Leider reagierte ihr Körper sofort auf diesen Anblick.
    Loukas hob die dunklen Brauen. „Ach ja? Warum klären Sie mich dann nicht auf?“
    „Sie glauben immer noch nicht, dass ich genug Erfahrung besitze, um Larissas Kleid zu entwerfen. Deshalb soll ich hier unter Ihrer Aufsicht arbeiten – damit Sie mich kontrollieren können. Wieso vertrauen Sie mir nicht?“
    „Vertrauen muss man sich verdienen“, sagte er nur und kam auf sie zu. Ich habe Sadie vertraut, dachte Loukas düster. Die Liebe hatte ihn blind gemacht. Und er hatte seinen Glauben an sie teuer bezahlt. Zwar hatte er gelernt, mit seiner Verbitterung zu leben und Sadie aus seinem Kopf und seinem Herzen zu verbannen. Aber er würde nie vergessen, dass sie ihn und das ungeborene Kind verraten hatte. Wie sollte er da je wieder einer Frau vertrauen? Was für ein lächerlicher Gedanke.
    Er blieb dicht vor Belle stehen. Zu dicht, als dass sie es als angenehm empfunden hätte. Der plötzliche Schmerz in seinem Blick erschreckte sie. Loukas sah fast verletzlich aus. Mit einem Mal hätte sie ihn am liebsten in die Arme genommen.
    Doch dann verhärteten sich seine Züge wieder, und der Augenblick war vorbei. Das Mondlicht ließ sein Gesicht noch markanter aussehen. Als wären die hohen Wangenknochen und das eckige Kinn aus Granit gehauen. Die aufblitzende Trauer in seinen Augen muss eine Täuschung gewesen sein.
    Belle warf die Haare zurück. „Eines sollten Sie wissen: Ich bleibe nur, weil ich dadurch Larissas Leben ein wenig erleichtere.“
    Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber er hielt sie am Arm fest und wirbelte sie zu sich herum. Sie funkelte ihn wütend an.
    „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.“
    Belle hatte gerade sagen wollen, dass er sie loslassen soll. Jetzt erstarben ihr die Worte auf den Lippen. Mit großen Augen sah sie ihn an. „Was meinen Sie damit?“
    Das Mondlicht schien ihr Haar in einen silbernen Fluss zu verwandeln, der ihr über den Rücken strömte. Ihr schimmerndes Kleid verlieh ihr etwas Feenhaftes. Loukas spürte einen Stich im Herzen. Ein ähnliches Gefühl hatte er manchmal, wenn er bei Sonnenaufgang am Meer stand und sich einbildete, sein Vater wäre mit dem Fischerboot da draußen.
    Er verstand

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