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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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ihr etwas Klassisches vor oder eher ein lässiges Outfit? Ich muss nur wissen, was sie sich vorstellt, dann kann ich es auch machen …“ Sie kam sich vor wie ein durchgedrehter Duracell-Hase und hatte den Verdacht, dass sie auch genauso klang. Aber in diesem Moment war es ihr egal.
    „Ich leite Karens Mail an Sie weiter“, versprach Blaise ihr. „Sie will etwas Formelles, aber im selben Farbton. Etwas, das ganz auf das Konzept von Look ausgerichtet ist.“
    Ellas feindselige Gefühle gegenüber Blaise rückten in den Hintergrund. Unter normalen Umständen hätte sie sich mühsam ein Netz von Verbindungen aufbauen müssen, um sich dann Schritt für Schritt die Erfolgsleiter hochzukämpfen. Aber Blaises machtvoller Status hatte sie mit einem Schlag die Hälfte der Stufen überspringen lassen.
    „Danke“, sagte sie leise und merkte entsetzt, dass ihre Stimme bedenklich schwankte. Verdammt, sie würde doch jetzt nicht so albern sein und weinen! Bei aller Dankbarkeit hielt sie es nach wie vor für sträflichen Leichtsinn, Blaise ihre Verletzbarkeit zu zeigen.
    „Sie sind ein seltsames Wesen, Ella. Zuerst benehmen Sie sich wie ein giftiges Stacheltier, und dann bedanken Sie sich plötzlich.“
    „Dafür haben Sie die seltsame Angewohnheit, sich wie ein Esel aufzuführen, um dann etwas ganz Wunderbares geschehen zu lassen.“
    „Sie nennen mich einen Esel?“
    „Ja.“
    „Tja, ich denke, ich musste schon schlimmere Beschimpfungen hinnehmen.“
    „Ich auch.“ Sie blickte auf ihre Hände und war heilfroh, dass Blaise in diesem Moment nur eine körperlose Stimme war und sie nicht mit seinen wissenden grüngoldenen Augen fixieren konnte.
    „Ich habe Karens Nachricht gerade an Sie weitergeleitet. Sie haben eine Woche, um ein neues Kleid zu entwerfen. Um das übrige Styling kümmert sich Look .“
    „In Ordnung.“
    „Ich melde mich im Laufe der nächsten Woche bei Ihnen. Und Ella …“
    „Ja?“
    „Viel Glück.“
    Unwillkürlich musste sie lächeln. „Ich brauche kein Glück, Blaise. Ich mache fantastische Kleider.“
    Blaise beobachtete, wie Ella vor der Schneiderpuppe kniete und das blassblaue Kleid daran zurechtzupfte. Immer wieder hielt sie inne, um eine Falte anders zu arrangieren, eine überflüssige Stecknadel herauszuziehen oder eine neue festzustecken. Dabei summte sie leise vor sich hin.
    Wieder überraschte es ihn, wie anders es in ihrer Werkstatt aussah als in der konsequent durchgestylten Boutique. Statt des strengen Schwarz-Weiß-Schemas mit den strategisch gesetzten Farbtupfern herrschte hier eine wahre Farben orgie . An den Wänden reihten sich hohe Regale voller Stoffballen aneinander. Die Mitte des Raums wurde von einem Ablagegestell voller durchsichtiger Schubladen dominiert, die Unmengen von Garnen, Knöpfen und Bändern enthielten. Alles dort hatte seinen Platz, und doch wirkte es in seiner Vielfalt an Farben und Stilen chaotisch.
    Ein Ort organisierter Exzentrik, ging es ihm durch den Kopf. So lebendig und widersprüchlich wie die Frau, die ihn geschaffen hatte.
    Heute trug sie hautenge schwarze Jeans mit pinkfarbenen Nähten und ein schlichtes schwarzes Top. Die wilde blonde Mähne hatte sie im Nacken zu einem lockeren Knoten geschlungen und eine scharlachrote Blume hineingesteckt. Alles an ihrem Outfit wirkte zufällig, und doch spürte Blaise, dass sie hart an diesem Effekt gearbeitet hatte.
    „Das sieht gut aus!“, rief er ihr zu und wunderte sich, wie leicht ihm das Kompliment über die Lippen kam. Woran es lag, hätte er nicht sagen können. Vielleicht steckte derselbe geheimnisvolle Grund dahinter, der ihn veranlasst hatte, persönlich hier aufzutauchen, wo doch ein Anruf vollauf genügt hätte, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen.
    Ella wirbelte herum wie von der Tarantel gestochen. „Hätten Sie nicht anklopfen können?“, fuhr sie ihn an. „Ich hätte fast einen Herzschlag bekommen.“
    Lässig ging er auf sie zu. „Wenn Sie so schreckhaft sind, sollten Sie besser die Tür abschließen.“
    „Soll das so etwas wie eine Entschuldigung sein?“
    Mit blitzenden Augen stand sie vor ihm, die Hände herausfordernd in die Hüften gestemmt, was ihre perfekte Figur wirkungsvoll zur Geltung brachte. Vielleicht war der Grund seines Kommens ja doch nicht so undefinierbar.
    „Und wie läuft es?“, erkundigte er sich, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    Ihre Augen wurden ein wenig schmaler. „Das hätte ich Ihnen auch am Telefon erzählen können.“
    Blaise zuckte

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