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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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fehlende Infrastruktur. Es müssten noch mehr Straßen gebaut werden, damit die Bewohner entlegener Dörfer bestimmte Orte wie Krankenhäuser oder Trinkwasserstationen leichter erreichen können. Ich tue, was ich kann, aber es gibt immer neue Herausforderungen.“ Seine Stimme klang so müde, wie Ella es noch nie bei ihm erlebt hatte.
    Verblüfft sah sie ihn an. „Sie leisten hier … Entwicklungshilfe?“ Davon hatten die Medien nie ein Wort berichtet.
    „Eher Hilfe zur Selbsthilfe“, berichtigte Blaise sie unbehaglich. „Und es sind auch nur Kleinigkeiten. Jeder würde das tun.“
    Oh nein, Blaise Chevalier, das würde ganz und gar nicht jeder tun!
    Diese neue Information über ihn war so überraschend, dass Ella sie erst einmal verdauen musste. In Paris schien er wurzellos zu sein. Ein gewissenloser Egozentriker, den es nicht die Bohne interessierte, was andere über ihn dachten. Der schnell und entschlossen seine Entscheidungen traf, ohne sich um die Folgen für die Betroffenen zu scheren.
    Aber hier war er ein anderer. Hier waren seine Wurzeln. Hier lag seine Verantwortung. Hier lebten Menschen, die ihm mehr bedeuteten als sein heiliger Mammon. Er hatte ihr gegenüber einmal erklärt, dass in der Geschäftswelt kein Platz für Wohltätigkeit sei. Aber offenbar war er nicht der Ansicht, dass es überhaupt keinen Platz für sie gab. Er hatte auch erklärt, dass er keine Ehre besäße. Aber seine Ehre war ebenfalls hier.
    „Diese Stelle habe ich für das Shooting ausgesucht.“ Er deutete auf das Strandstück, an dem sie gerade vorbeifuhren.
    „Das wird sicher wunderbar dramatisch wirken“, meinte Ella. „Mir gefällt die Idee, formelle Outfits in dieser Umgebung zu präsentieren.“
    Sie war froh, wieder auf das sichere Terrain des Geschäftlichen zurückgekehrt zu sein. Allerdings saß Blaise immer noch neben ihr. Sehr nah und ungeheuer männlich und verführerisch. Hitze breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus. Sie kam von dem Feuer, das in ihr brannte und dem sie sich nie ausgesetzt hatte. Nicht, dass sie ihr sexuelles Verlangen völlig ignoriert hätte. Sie hatte es einfach nur in ihre diversen Fantasien von Film- und Romanhelden gelenkt. All diese Männer besaßen einen entscheidenden Vorzug: Sie konnten sie nicht zurückweisen, weil sie gar nicht existierten.
    Aus dem Augenwinkel musterte sie Blaise, der schweigend die vorbeifliegende Landschaft betrachtete. Sein markantes Profil. Seine sinnlichen Lippen, die sie liebend gern mit ihren berührt hätte … „Wo werden wir wohnen?“, fragte sie ihn schließlich, um sich von ihren gefährlichen Gedanken abzulenken.
    „Eine gute Frage.“ Nun hatte sie wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Ich habe hier nämlich noch weiteres kleines Projekt laufen“, eröffnete er ihr. „Mit etwas mehr Tourismus könnte eine Menge Geld in diese Region fließen, aber es gibt nur sehr wenig Unterbringungsmöglichkeiten für Gäste mit gehobenen Ansprüchen.“
    „Und da haben Sie beschlossen, diesem Mangel abzuhelfen?“
    „Ja“, sagte er schlicht, bevor er sein Smartphone aus der Tasche zog und für die nächsten Minuten nicht mehr ansprechbar war.
    Ella war sich sicher, gerade den Mann gesehen zu haben, der Blaise wirklich war. Und sie war sich ebenso sicher, dass er genau das um jeden Preis hatte vermeiden wollen.

7. KAPITEL
    Als Ella das weinumrankte Hauptgebäude des Resorts erblickte, wurde ihr einmal mehr klar, dass Blaise Chevalier keine halben Sachen machte.
    Es stand im Schatten einer großen Baumgruppe, die es vor der gleißenden Sonne schützte, und sah aus, als wäre es direkt der atemberaubenden Landschaft entsprungen. Trotz seiner schlichten Bauweise strahlte es dezenten Luxus aus und versprach himmlischen Frieden und herrlich kühle Räume.
    „Wir wohnen übrigens in meiner privaten Villa“, informierte Blaise sie beiläufig.
    „Wir?“ Ellas Gesicht schien plötzlich zu glühen, und das lag nicht an der Hitze.
    Er zuckte die breiten Schultern. „Ich habe über den Medienwirbel nachgedacht, den unser Auftritt auf dem Ball der Herzen verursacht hat. Besonders über den Eifer, mit dem die Presse versucht, uns in intimen Situationen zu ertappen.“
    „Und?“ Ein ungutes Vorgefühl beschlich Ella.
    „Ich würde ihnen gern noch etwas mehr Futter liefern.“
    „Aber die Presse weiß nicht, dass wir hier sind.“
    „Sind Sie wirklich so naiv, Ella?“ Blaise betrachtete sie mit einer Mischung aus Spott und Nachsicht. „An diesem Shooting ist

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