Julia Extra Band 0354
Anspruch genommen, da sie das gezwungen hätte, die Teile von sich zu zeigen, mit denen sie nicht klarkam.
Aber Blaise hatte das Schlimmste bereits gesehen. Er wusste, was sich unter ihren trendy Outfits und ihrem coolen Auftreten verbarg. Und er war immer noch hier. Konnte sie immer noch berühren. Jetzt streifte er die dünnen Träger ihres Kleides herunter. Die warme Abendluft liebkoste ihre nackte Haut, während Blaise sinnlich ihren Nacken küsste. Zuerst die Seite mit der Narbe, dann zweimal die andere.
„Wie viel Gefühl hast du verloren?“, fragte er sie ruhig.
Ella atmete tief durch. „Einiges am Rücken“, erwiderte sie leise. „An meinen Armen ist es nicht so schlimm, da spüre ich noch etwas.“
„Ich verstehe.“ Er nahm die Rose, die neben ihr auf der Decke lag. „Spürst du das?“
Etwas samtig Weiches streifte über ihren Nacken und den oberen Teil ihrer Schultern. „Ja“, bestätigte sie. „Aber Blaise, was …“
„Ich will wissen, wo du meine Berührungen spüren kannst, damit ich dir ein Maximum an Lust bereiten kann.“ Die Rose glitt weiter sanft über ihre Haut. „Fühlst du das?“
„Ja“, flüsterte sie.
„Und hier, chérie ?“
Gerade eben hatte Ella das erregende Kitzeln der Blütenblätter noch deutlich wahrgenommen, doch allmählich wurde die Empfindung schwächer, bis sie schließlich ganz verschwand. „Nein“, sagte sie mit gepresster Stimme. Sie wünschte, es wäre anders. Sie wollte alles von ihm spüren – überall! Und die Tatsache, dass ihr Körper ihr dies verweigerte, war unerträglich frustrierend.
Dann war seine Berührung wieder da. Kühl und federleicht am Ende ihres Rückgrats. „Ja, jetzt fühle ich es wieder ganz deutlich!“, rief sie beinah triumphierend.
„Und wie ist es damit?“
Ja, ja, ja … oh JA! Ella konnte nur stumm nicken, als er seine heißen Lippen zwischen ihre Schulterblätter presste. Alle Frustration war verschwunden. Jetzt existierten nur noch ihr brennendes Verlangen nach Blaise und der Wunsch, wieder mit ihm zu verschmelzen.
„Okay, jetzt habe ich eine Landkarte von dir“, verkündete er, worauf Ella sich zu ihm umdrehte und ihn küsste, als hinge ihr Leben davon ab.
Als sie sich schließlich aus schierer Atemnot von seinen Lippen losreißen musste, sah sie ihm lange in die Augen und versuchte dabei, alles in ihren Blick zu legen, wofür sie keine Worte fand. „Ich habe so sehr darauf gewartet“, seufzte sie und barg das Gesicht an seinem warmen Hals.
„Und ich erst, ma belle …“
Sie rückte ein Stück von ihm ab und musterte ihn von oben bis unten. „Aber du hast viel zu viel an“, stellte sie tadelnd fest.
Ein sündiges Lächeln umspielte seinen Mund, als er geschmeidig wie ein Raubtier auf die Füße kam. „Nun, dagegen kann man etwas tun, oder?“
Er machte kurzen Prozess mit seiner Kleidung, und als er nackt vor ihr stand, blickte Ella ehrfürchtig zu ihm auf. Was für ein Bild von einem Mann! Wieder überkam sie der Drang zu weinen, aber das würde sie nicht tun. Blaise hatte sie berührt, sie wirklich angesehen und damit den Teil von ihr, dessen sie sich am meisten schämte, miteinbezogen, anstatt ihn zu ignorieren oder bestenfalls zu „tolerieren“.
Er hatte sich die Zeit genommen, ihren Körper kennenzulernen, und damit mehr für sie getan als jeder andere Mensch, den sie kannte. Einschließlich ihrer eigenen Eltern.
Entschlossen stand sie ebenfalls auf und streifte sich ihr bis zu den Hüften hinuntergerutschtes Kleid ganz ab. Jetzt war es Zeit, ihm etwas von dem zurückzugeben, was er ihr geschenkt hatte.
Und sie würde es mit aller Hingabe tun, zu der sie fähig war.
Obwohl Blaise gerade den explosivsten Sex seines Lebens gehabt hatte, bekam er schon wieder Lust auf die nächste Runde. Doch selbst wenn Ella sie ihm gewährte, würde das seinen unersättlichen Hunger nach ihr höchstens für ein paar Stunden stillen. Begehrlich strich er mit der Hand über ihre Rippenbögen, zeichnete die Einbuchtung ihrer schmalen Taille nach, den Schwung ihrer Hüfte. Sie war in so vieler Hinsicht einzigartig. Eine unschuldige Sirene. Rundum vollkommen und dennoch gezeichnet. Sie war die Widersprüchlichkeit schlechthin, und sie faszinierte ihn unendlich.
Marie nahm immer noch einen besonderen Platz in seiner Erinnerung ein. Aber bei ihr war es vor allem um Besitzgier gegangen, während Ella vor allem den Wunsch zu geben in ihm weckte. Er wollte ihren Körper bis in die kleinste Einzelheit studieren,
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