Julia Extra Band 0354
zustande, aber in ihrer Stimme schwangen ungeweinte Tränen mit.
„Dann habe ich eine gute Nachricht für dich.“ Blaise zog sie etwas dichter an sich und bewegte begehrlich seine Hüften an ihrem Po. „Ich besitze auch eine Jacht in Frankreich.“
11. KAPITEL
Kaum hatte sie französischen Boden betreten, wurde Ella bereits mit den medialen Auswirkungen ihres Malawi-Aufenthalts konfrontiert.
Sämtliche Boulevardzeitungen brachten Fotos von ihr und Blaise, die zeigten, wie sie während des Shootings dicht beieinander am Strand des Malawisees standen. Blaises Hand lag tief auf ihrer Hüfte – eine Geste, die gerade wegen ihrer Beiläufigkeit umso intimer wirkte.
Und am Morgen, als die Lovestory der Saison auch in der seriösen Presse nachzulesen war, wurde ihre Boutique von Kundinnen gestürmt, die nach dem weißen Etuikleid verlangten, das Ella an jenem Tag am Strand getragen hatte. Glücklicherweise hatte sie das Modell in verschiedenen Größen auf Lager.
Aber damit noch nicht genug. Auch Besitzer größerer Boutiquen hatten angerufen, die ihr Label in ihr Angebot aufnehmen wollten. Bisher hatte Ella von dieser Entwicklung nur geträumt, und jetzt geschah es wirklich! Und die Tatsache, dass dieser Erfolg das gemeinsame Werk von ihr und Blaise war, machte ihn nur noch süßer.
Blaise … Sie konnte nicht einmal an ihn denken, ohne dass ein seliges Lächeln auf ihren Lippen auftauchte. Er war der Mann, der sie nachts in seinen Armen hielt. In dessen Augen Begehren trat, wenn er ihren nackten Körper sah, und nicht Abscheu oder das Verlangen, sich von ihr zu distanzieren.
Ella platzierte das letzte Foto in ihr virtuelles Portfolio, das sie gleich an Statham’s Department Store mailen würde. Die große Einzelhandelskette hatte um Aufnahmen ihrer kommerzielleren Modelle gebeten, und das war der größte Segen überhaupt. Dabei war die Anzeigenkampagne für Look noch nicht einmal angelaufen!
Selbst ihre Eltern wären beeindruckt, doch wie Ella erstaunt feststellte, war das nicht mehr wichtig für sie. Sie war stolz auf ihren Erfolg. Glücklich, dass etwas, für das sie mit aller Leidenschaft gekämpft hatte, von der Außenwelt so gut aufgenommen wurde. Aber es ging nicht mehr darum, ihren Wert zu beweisen. Sie kannte ihn inzwischen. Er war ihr gleichermaßen von Brancheninsidern wie von Kunden bestätigt worden.
Und natürlich von Blaise.
Während der zwei Tage, die sie jetzt wieder in Paris waren, hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, ihn zu sehen, und er fehlte ihr. Sie vermisste seine Berührungen, seine Küsse, seinen unersättlichen Hunger nach ihr.
Sie schickte die Mail an Statham’s ab, ließ sich in ihren Schreibtischsessel zurücksinken und spürte dem raschen Klopfen ihres Herzens nach. Sie war fünfundzwanzig Jahre lang Jungfrau gewesen und hatte es überlebt. Es gab also keinen Grund, schon nach zwei Tagen Chevalier-Abstinenz am Rad zu drehen.
Er hatte viel zu tun, und sie ebenfalls. Wenn sie ihn jetzt anrief, bekäme er am Ende noch den Eindruck, sie würde klammern. Nein, besser, sie wartete ab, bis er sich bei ihr meldete.
Noch während Ella es dachte, griff sie wie ferngesteuert nach ihrem Handy und gab die Kurzwahl für seine Mobilnummer ein. Während sie angespannt dem Freizeichen lauschte, kaute sie nervös an ihrem pinkfarben lackierten Daumennagel.
„Was gibt’s, Ella?“, drang plötzlich seine vertraute Stimme an ihr Ohr.
Allein die Art, wie er ihren Namen aussprach, ließ sie erschauern … „Hi“, begrüßte sie ihn lässig. „Ich wollte nur hören, wie es dir so geht. Bei mir ist es ziemlich drunter und drüber gegangen, aber nachdem ich gerade meine letzte unerledigte Mail beantwortet habe, dachte ich, ich melde mich mal kurz bei dir.“
Mit klopfendem Herzen erwartete sie seine Reaktion. Würde er ihren unausgesprochenen Wunsch erfüllen und ihr sagen, dass er sie sehen wollte? Es war fast noch beängstigender als der Moment, bevor er zum ersten Mal ihre Narben gesehen hatte.
„Ich muss eine gesellschaftliche Verpflichtung wahrnehmen“, teilte er ihr seltsam förmlich mit.
„Du gehst auf eine Party?“
„Zu einer gesellschaftlichen Verpflichtung“, wiederholte er.
Ella merkte, wie ihre Handflächen feucht wurden, und umfasste den Hörer etwas fester. „Und du willst nicht, dass ich dich begleite?“
Was für eine selten dumme Frage! Wenn er es wollte, hätte er dich längst angerufen, oder?
„Ich glaube nicht, dass das besonders amüsant für dich
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