Julia Extra Band 0354
genau so war es ja auch. Doch das musste er nicht unbedingt erfahren.
„Wir sind da.“ Die Limousine hielt vor einem luxuriösen Gebäude. Ein livrierter Portier eilte heran, um ihnen die Wagentüren aufzuhalten. Im nächsten Moment stand Julia bereits auf dem Bürgersteig und sah Kaden auf sich zukommen. Der Regen hatte sich gelegt, inzwischen nieselte es nur noch leicht. Trotz der warmen Nacht fröstelte Julia in dem durchnässten Kleid.
Kaden führte sie zu einem opulent ausgestatteten Fahrstuhl, der sich lautlos nach oben bewegte. Bevor Julia in Panik geraten konnte, weil sie mit Kaden allein auf so engem Raum zusammen war, glitt die Lifttür schon wieder auf, und es ging auf direktem Weg in eine noble Penthousewohnung, deren moderne Einrichtung durch einige erlesene Antiquitäten den letzten Schliff erhielt. Die vorherrschenden Farben Elfenbein und Gold verliehen der Wohnung einen edlen Touch. Kaden führte sie in eine riesig wirkende Empfangshalle. Der Blick durch die Panoramafenster auf das nächtliche London war atemberaubend. Als sie sich von der Aussicht losriss und bemerkte, wie Kaden wohlgefällig den Blick über ihren Körper gleiten ließ, wurde ihr heiß vor Erregung und ihr stockte der Atem.
Kaden schlenderte zu einer offenen Tür auf der anderen Seite der Halle und sagte kühl: „Du kannst dieses Schlafzimmer und das angrenzende Badezimmer benutzen, um dich abzutrocknen.“
Julia folgte ihm schweigend. Sie war triefnass und hinterließ Wasserspuren auf dem kostbaren Teppich. Hinter der offenen Tür befand sich ein Wohnzimmer, das an ein Schlafzimmer angrenzte.
„Wenn du deine Sachen ins Wohnzimmer legst, sorge ich dafür, dass sich jemand darum kümmert.“
Julia sah auf – sichtlich erleichtert, dass sie offenbar doch nicht allein in der Wohnung waren. „Hast du hier eine Haushälterin?“
„Nein, aber es wird sich jemand um deine Sachen kümmern. Ich suche dir trockene Kleidung heraus.“
Wie hatte sie nur vergessen können, dass sich unzählige gute Geister stets um das Wohl der königlichen Familie kümmerten? Innerhalb weniger Stunden war einmal mitten in der Wüste ein Beduinenzelt nur für Kaden und sie errichtet worden. Bei der Erinnerung flatterten sofort Schmetterlinge in ihrem Bauch. Julia nickte wortlos und sah Kaden nach, der sie sich selbst überließ.
Dann trat sie in das Schlafzimmer, zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Wieso eigentlich? Kaden würde wohl kaum die Tür eintreten, weil er seine Lust nicht unter Kontrolle hatte – triefnasse Archäologinnen waren wohl kaum nach seinem Geschmack.
Verärgert über ihre Gedankengänge schlüpfte Julia aus den Schuhen und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Ihr erster Blick fiel auf eine herrliche, in den Boden eingelassene Badewanne und eine geräumige Dusche. Dann entdeckte sie ihr Spiegelbild und schloss entsetzt die Augen. Kadens Beschreibung ihrer Erscheinung als halb ertrunkene Ratte war noch höflich ausgefallen! Das lange blonde Haar klebte am Kopf und fiel ihr in nassen Strähnen über die Schultern. Unter den Augen war die schwarze Wimperntusche verschmiert.
Julia schnitt eine Grimasse und konnte sich der nassen Sachen gar nicht schnell genug entledigen. Auf einem Sessel im Wohnzimmer breitete sie ein Handtuch aus und legte die durchweichten Kleidungsstücke darauf, bevor sie schnell wieder im Badezimmer verschwand, um nicht splitterfasernackt von Kaden überrascht zu werden.
Nach einem sehnsüchtigen Blick auf die Badewanne entschied sie sich doch für die Dusche. In Kadens Penthouse ein Bad zu nehmen erschien ihr dann doch zu dekadent – und zu gefährlich …
Nackt unter der Dusche zu stehen in der Annahme, Kaden täte das in einem der anderen Badezimmer auch gerade, fühlte sich schon sündhaft genug an. Julia seufzte verärgert über ihre blühende Fantasie und beschloss, falls nötig die nassen Kleider wieder anzuziehen und so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
Kaden hatte geduscht und sich trockene Sachen angezogen. Nun stand er vor der Tür, die zur Zimmerflucht führte, die er Julia zur Verfügung gestellt hatte. Ganz entgegen seinem Naturell zögerte er plötzlich. Vor seinem geistigen Auge sah er Julia in dem engen, vor Nässe an ihrem Körper klebenden Kleid. Selbst in triefnassem Zustand wirkte sie sexy, verführerisch und von klassischer englischer Schönheit mit ihren sanft geschwungenen Kurven.
Das brennende Verlangen, das ihn schon auf der Fahrt hierher
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