Julia Extra Band 0354
Kleidungsstücke. „Ich denke nicht daran, die abgelegten Sachen deiner Geliebten anzuziehen. Lieber verlasse ich das Haus nur in dieses Handtuch gewickelt.“
Kaden, der bereits die Tür erreicht hatte, wandte sich um. Im aus dem Nebenzimmer fallenden Gegenlicht wirkten seine Schultern in dem blütenweißen Hemd noch breiter. Eine schwarze Hose betonte seine schlanken Hüften. Sein schwarzes Haar glänzte feucht. „Tu, was du nicht lassen kannst. Die Kleidungsstücke gehören übrigens Samia. Du erinnerst dich doch an meine kleine Schwester? Ihr müsstet jetzt ungefähr die gleiche Größe haben. Samia wohnt seit zwei Jahren hier.“
Julia ärgerte sich über ihre verräterische Reaktion und versuchte zu retten, was noch zu retten war. „Ja, ich erinnere mich an Samia.“ Sie hatte einen guten Draht zu Kadens Schwester gehabt, deren etwas lebensfremdes und sehr schüchternes Wesen sie immer gemocht hatte. Bevor sie sich nach Samias Befinden erkundigen konnte, hatte Kaden das Zimmer bereits verlassen und die Tür hinter sich zugezogen.
Jetzt muss ich mich wohl geschlagen geben, dachte Julia, ließ das Handtuch fallen und schlüpfte in die frische Kleidung. Sogar ein noch originalverpacktes Höschen befand sich darunter. Die Jeans saß etwas eng an Po und Schenkeln, und ohne BH unter der Seidenbluse fühlte sie sich nackt. Ihre Brüste waren zwar nicht übertrieben groß, aber auch nicht so klein, dass sie sich ohne BH wohlgefühlt hätte. Die Option, den an der Badezimmertür hängenden Morgenmantel überzuziehen, verwarf sie, weil sie sich darin noch unbekleideter gefühlt hätte. Nachdem sie sich noch schnell die Haare geföhnt hatte, griff sie nach ihren Schuhen und wappnete sich für die erneute Begegnung mit Kaden.
Als Julia den Salon betrat, stand er am Fenster und blickte hinaus in die dunkle Nacht. In diesem Moment wirkte er einsam und fast verletzlich. Doch der Eindruck verflog, als er sich umwandte und Julia mit spöttischem Lächeln entgegensah.
„Ich nehme mir jetzt ein Taxi“, informierte sie ihn entschlossen. „Meine Sachen kann ich demnächst abholen.“
Kaden umfasste das Glas in seiner Hand fester. Natürlich hätte er sie in ihrem Beschluss bestärken müssen. Doch bei Julias Anblick setzte sein Verstand aus und wehmütige Sehnsucht erfasste ihn. Ihr seidig glänzendes Haar umspielte sanft die schmalen Schultern. Ohne die Aufmachung einer erfolgreichen weltgewandten Frau wirkte sie wieder wie die neunzehnjährige Studentin von damals. Die grau schimmernde Seidenbluse ließ Julias graue Augen dunkler und geheimnisvoller erscheinen. Er erinnerte sich, dass er zunächst geglaubt hatte, ihre Augen seien von einem sehr hellen Eisblau. Erst bei genauem Hinsehen hatte er gemerkt, dass sie in Wirklichkeit leuchtend grau waren.
Die Bluse verbarg keine Geheimnisse. Unter dem dünnen Stoff zeichneten sich die festen Brüste ab, er konnte sehen, wie sich die Knospen unter seinem verlangenden Blick aufrichteten. Kadens Körper reagierte sofort auf diesen erregenden Anblick. Die etwas zu engen Jeans betonten die sanft geschwungenen Hüften und Schenkel. Am liebsten hätte er Julia gebeten, sich umzudrehen, damit er einen Blick auf ihren wohlgerundeten Po werfen konnte.
Zum ersten Mal seit Jahren lief Kaden Gefahr, seine eiserne Selbstbeherrschung zu verlieren. Ihm wurde heiß. Es war ihm unmöglich, Julia einfach ziehen zu lassen!
Auch Julia fiel es schwer, ihre Erregung zu unterdrücken. Wie Kaden sie anschaute! „Bitte, Kaden“, bat sie leise. „Sieh mich nicht so an!“
Lächelnd schlüpfte er in die Rolle des Verführers. „Wie sehe ich dich denn an? Du bist eine wunderschöne Frau, Julia. Begehrliche Männerblicke dürften für dich kaum neu sein.“
Sie errötete unter dem intensiven Blick, in dem sich gleichzeitig ein eiserner Wille widerspiegelte. Die Erinnerung an die letzte Begegnung mit Kaden vor ihrer Abreise aus Burquat schoss ihr durch den Kopf und mit ihr Schuldbewusstsein und Übelkeit. Es hatte sich so erniedrigend angefühlt, dass Kaden beobachtet hatte, wie ein anderer Mann sie an sich gezogen hatte. Sie hatte kaum noch Luft bekommen und wäre liebend gern … Energisch verbannte sie den verstörenden Gedanken und schüttelte verneinend den Kopf. „Doch. Ich sollte jetzt auch wirklich gehen. Rufst du mir bitte ein Taxi?“ Kaden lächelte unverschämt. Offenbar hatte er einen Entschluss gefasst. Julia wurde unglaublich nervös.
„Wozu die Eile? Du hast doch sicher noch
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