Julia Extra Band 356 - Ebook
Leben gefällt. Du kannst über die großen Ereignisse in der Welt berichten. Kriege, Hungersnöte, Erdbeben.“
„Ja … es ist ein klein wenig interessanter, als über lokale Schulfeste zu berichten.“
Bella antwortete mit einem traurigen Lächeln, das ihn erschauern ließ. Ihm wurde plötzlich bewusst, wie unterschiedlich ihre Lebenswege verlaufen waren, nachdem er sie verlassen hatte.
„Jetzt kannst du neue Pläne machen“, sagte er.
„Ja, aber ich habe im Moment keine Ahnung, wie die aussehen könnten.“
„Wirst du dir einen neuen Job suchen?“
„Wahrscheinlich. Aber erst einmal müssen wir Paddy und Violet finden und sie sicher nach Hause bringen.“
„Mach dir keine Sorgen. Das kriegen wir schon hin. Wir müssen einfach optimistisch sein.“
„Du hast recht.“ Sie lächelte verlegen. „Ich war eigentlich auch immer ein positiver Mensch, aber irgendwie ist mir dieser Optimismus abhandengekommen.“
„Du hattest eine Menge mit den Problemen anderer zu tun. Es wird Zeit, dass du auch mal an dich denkst!“
„Da hast du wahrscheinlich recht.“ Ihre Stimme klang nicht besonders hoffnungsvoll.
Entschlossen erhob Damon das Glas. „Auf eine glücklichere Zukunft.“
Lächelnd stieß sie ihr Glas gegen seines. „Ja, auf glücklichere Zeiten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.“ Sie nahm einen Schluck und stellte das Glas wieder ab. „Es gibt immer noch das Reisen. Zoe und ich hatten schon vor längerer Zeit eine Reise geplant. Es wäre toll, wenn sie noch Lust dazu hätte.“
„Nun, wenn es ums Reisen geht, bin ich der Richtige. Ich könnte dir so manchen Tipp geben“
„Ich nehme an, du kennst jedes Land dieser Welt.“
„Fast.“
„Vielleicht kommen wir auf dein Angebot zurück. Wie viel verlangst du denn für eine Beratung?“
Auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer gingen sie einen schwach beleuchteten Weg entlang. Im Schein der Gartenlampen warf Bella immer wieder einen Blick auf Damons attraktives Profil. Sie wusste, dass dieses Abendessen alles andere als ein Date gewesen war, aber allein seine Nähe erfüllte sie mit Verlangen.
Es hatte während des Dinners Momente gegeben, wenn er sie über den Tisch hinweg anschaute … Sie wäre am liebsten aufgesprungen und hätte sich ihm in die Arme geworfen!
In anderen Momenten hatte sie sich furchtbar niedergeschlagen gefühlt, als hätte sie ihr ganzes Leben versäumt. Während Damon sich ein Ziel gesetzt hatte und diesem nachgefolgt war.
Wir müssen optimistisch sein, hatte er gesagt. Nun, das Optimistischste, das sie zustande brachte, war die Vorstellung, dass sie sich küssen würden.
Mit ihm zu schlafen …
Eine ganze Nacht lag vor ihnen! Würde diese Fantasie Wirklichkeit werden?
Immerhin war sie eine erwachsene Frau, weit weg von ihrem Heimatstädtchen, weit weg von allem Klatsch. Auch nicht zu verachten war, dass Damon inzwischen sogar noch besser aussah als früher. Es waren nicht nur die breiteren Schultern, nicht nur die neue Erfahrenheit und Selbstsicherheit. Diese geheimnisvolle Aura, die ihn schon immer umgeben hatte, war heute noch viel stärker als früher – und das machte ich einfach unglaublich sexy!
Dabei war sich Bella des Risikos nur zu sehr bewusst. Wenn sie heute Nacht ihrem Verlangen nachgeben würde, musste sie damit rechnen, dass er ihr erneut das Herz brach.
Sie hatten eine Lampe im Zimmer angelassen und in dem sanften gelben Licht wirkte nun alles etwas weniger heruntergekommen.
Damon warf die Schlüssel auf den Nachttisch und griff nach der Fernbedienung. „Wie wäre es mit ein bisschen Fernsehen, bevor wir uns aufs Ohr hauen?“
Fernsehen?
Bella war mit ihren Gedanken ganz woanders. Von ihren Fantasien davongetragen, war sie fast schon bereit, sich auf eine Affäre mit Damon einzulassen und die emotionalen Konsequenzen erst einmal beiseitezuschieben. Sie hatte einfach keine Lust, auf ihren gesunden Menschenverstand zu hören. Lange genug hatte sie pflichtbewusst gehandelt in ihrem Leben! Was kümmerten sie die Gefühle, die ihrem Leichtsinn folgen mochten! Gefühle konnten so eine Plage sein. Das Leben wäre wesentlich einfacher ohne sie!
Sie musste immer an Damons Küsse denken. Wenn sie damals ihre Liebe vollzogen hätten, würde sie vielleicht jetzt nicht so voller Lust und Neugier brennen. Aber sie hatten gewartet und ihr erstes Mal sorgfältig geplant. Sie hatten bereits heimlich Kondome besorgt in einer Apotheke außerhalb Willaras. Doch dann war Damon verhaftet worden – Ende der
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