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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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Augenwinkeln sah sie, wie Kiryl einen Schritt auf sie zumachen wollte, und trat instinktiv zur Seite. Nein, sie durfte nie wieder zulassen, dass er sie berührte. Auch wenn ein Teil von ihr sich danach sehnte, durfte sie diesem unsinnigen Wunsch nicht nachgeben. Mit dem, was er gesagt hatte, hatte Kiryl alles zerstört. Nichts war mehr gutzumachen.
    „Auch wenn du es im Moment vielleicht nicht so sehen kannst“, fuhr Vasilii mit ruhiger Stimme fort, „ist eine Heirat der beste Weg, um deinen und den guten Ruf unserer Familie zu schützen.“
    Alena sah ihn verzweifelt an. „Nein, Vasilii!!“
    „Es tut mir aufrichtig leid, aber du wirst ihn heiraten müssen. Einen Trost gibt es allerdings – du brauchst nicht ewig mit ihm verheiratet zu bleiben. Denk dir das Ganze wie einen Mantel, der dir nach außen hin Respekt verschafft.“
    Wollte er sie damit etwa beruhigen? Eine Ehe mit Kiryl war wahrscheinlich eher wie ein zu enges Korsett, das ihr die Luft abschnürte.
    „Vasilii, bitte“, flehte sie.
    „Glaube mir, eine geschiedene Frau hat einen besseren Ruf als eine verlassene Geliebte. Wir alle werden von der Gesellschaft beurteilt, ob uns das nun gefällt oder nicht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du zu einem Anhängsel von Männern würdest, die dich dann einer nach dem anderen im Stich lassen.“
    „Aber das würde ich doch nie zulassen“, protestierte Alena, entsetzt über seine verstaubten Ansichten.
    „Vielleicht hast du gar keinen Einfluss darauf. Falls Kiryl sich entschließen sollte, eure Liaison publik zu machen, wirst du damit automatisch zu einer Frau, die leicht zu haben ist. Aber als dein Mann wird es natürlich seine Pflicht sein, deinen guten Ruf zu verteidigen. Wir schließen einen Deal mit ihm – einen, der für beide Seiten von Vorteil ist. Natürlich wäre das alles gar nicht nötig gewesen, wenn du mir vorher erzählt hättest, was vorgefallen ist. Aber so …“
    Es war also alles ihre Schuld. Das wollte Vasilii damit ausdrücken. Tief in ihrem Herzen wusste Alena, dass er damit nicht einmal so unrecht hatte. Wenn sie sich nicht in diese kitschige Liebesidylle mit Kiryl hineingesteigert hätte, wenn sie einen klaren Kopf bewahrt hätte, wäre sie gar nicht in eine solch kompromittierende Situation geraten.
    Wie leicht sie es ihm gemacht hatte, sie zu verführen! Und wie naiv sie gewesen war, ihm zu glauben, er sei ihr genauso verfallen wie sie ihm. Er hatte sie nur täuschen können, weil sie getäuscht werden wollte. Und dafür musste sie jetzt bezahlen.
    Ach, wie sehr sie doch wünschte, dass ihr Vater noch am Leben wäre! Er hatte Vasilii oft wegen seiner konservativen Ansichten kritisiert. Nach außen hin wirkte er zwar wie ein Mann des einundzwanzigsten Jahrhunderts, aber seine Werte stammten aus dem Mittelalter. Doch niemals hatte sich Alena vorgestellt, dass diese Einstellung Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben könnten.
    „Kiryl und ich haben die Vereinbarung bereits mit Handschlag besiegelt“, fuhr Vasilii fort. „Damit ist eure Heirat beschlossene Sache. Ihr solltet den Termin so bald wie möglich festsetzen.“
    „Aber nicht, bevor Kiryl den Auftrag in der Tasche hat“, bemerkte Alena höhnisch und sah Kiryl jetzt zum ersten Mal an. „Das ist doch alles, worum es dir geht, oder? Von Anfang an hattest du nichts anderes im Sinn.“
    Kiryl entging nicht, dass Alena am ganzen Körper zitterte. Ihre Stimme und Augen waren voller Schmerz, wo vorher so viel Glück und Liebe gewesen war. Und für dieses Leid war er verantwortlich.
    Ein ihm bisher unbekanntes Gefühl stieg in ihm auf. War es so etwas wie Reue oder Schuld? Er hätte es nicht benennen können. Er wusste nur, dass er Alena am liebsten in die Arme genommen und ihr gesagt hätte, dass es noch nicht zu spät war, um alles rückgängig zu machen. Er könnte auf den Auftrag verzichten und Vasilii sagen, dass er es sich anders überlegt hatte.
    Kurz darauf besann er sich. Was zum Teufel ging in ihm vor? Er konnte doch nicht alles, wofür er sich all die Jahre hingeopfert hatte, einfach so wegwerfen – nur wegen Alena. Sie bedeutete ihm nichts, und so sollte es auch bleiben.
    „Eine Heirat ist das Beste, Alena. Das verspreche ich dir“, erklärte Vasilii.
    „Das Beste für wen?“, fragte Alena tonlos zurück. „Bestimmt nicht für mich.“ Niedergeschlagen fuhr sie fort: „Ihr seid einer so schlimm wie der andere. Zwei Geschäftsleute, für die ich nur Mittel zum Zweck bin. Eine Sklavin, die ihr nach

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