Julia Extra Band 356
unglaublich prächtig und luxuriös.
Als sie in der Gold schimmernden Lobby der Bar eintrafen, wurden sie erneut zuvorkommend willkommen geheißen und in den Restaurantbereich geführt, der einschließlich der wellenförmigen Deckenelemente ganz in Blau- und Grüntönen gehalten war. Sie nahmen an einem Tisch am Fenster Platz, von wo man einen fantastischen Blick auf Dubai und die künstliche Insel Palm Jumeirah mit ihren Luxusvillen der Superreichen hatte.
In jeder Hinsicht Welten von meinem Leben entfernt, dachte Tina. Heute aber wollte sie eine kleine Kostprobe davon genießen. Erwartungsvoll lächelte sie den Ober an, der ihnen die reichhaltige Speisekarte reichte, aus der sie an diesem Nachmittag auswählen durften, was ihr Herz begehrte. Der Ober schenkte Champagner ein zu frischen süßen Beeren mit Sahne, und Tina fragte sich, wie ein Mensch all die aufgelisteten Köstlichkeiten überhaupt schaffen sollte.
Ihre Mutter strahlte zufrieden. Theo bestaunte mit großen Augen die Aussicht. Es versprach, ein wundervoller Tag zu werden.
Ari Zavros hat die Nase voll. Es war ein Fehler gewesen, Felicity Fullbright auf diese Reise nach Dubai einzuladen, obwohl es ihm zumindest den Beweis erbracht hatte, dass er eine dauerhafte Beziehung mit ihr nicht ertragen könnte. Sie hatte die Angewohnheit, Erfahrungen abzuhaken, als hätte sie eine imaginäre Liste abzuarbeiten. Und der Nachmittagstee im Burj Al Arab war ein solches Muss.
„Ich war schon zum Nachmittagstee im Ritz und im Dorchester in London, im Waldorf Astoria in New York und im Empress auf Vancouver Island. Auf keinen Fall kann ich das Burj Al Arab auslassen“, hatte sie erklärt.
Schon in den Pausen zwischen seinen Geschäftstreffen auf Palm Jumeirah hatte sie ihm keinerlei Entspannung gegönnt. Sie mussten die Indoor-Skihalle besuchen, die Atlantis-Unterwasserwelt und natürlich den Gold Souk, den größten Goldmarkt der Welt, wo sie ganz offensichtlich erwartete, dass er ihr alles kaufte, was ihr gefiel. Seine Gesellschaft allein genügte ihr nicht, und er hatte ihre gründlich satt.
Einzig die Tatsache, dass sie so eine Granate im Bett war, hatte ihn dazu verleitet, sie zu bitten, ihn auf dieser Reise zu begleiten. Aber seine Hoffnung, dass sie vielleicht auch in anderer Hinsicht zueinanderpassen könnten, hatte sich restlos zerschlagen. Ari war heilfroh, Felicity morgen wieder los zu sein.
Sobald sie in Athen landeten, würde er sie in das nächste Flugzeug nach London setzen, und sie auf keinen Fall zur Hochzeit seines Cousins auf Santorin einladen. Mochte sein Vater auch noch so sehr schimpfen, dass es für ihn höchste Zeit sei, endlich sein Junggesellenleben aufzugeben. Eine Hochzeit mit der Fullbright-Erbin kam für ihn nicht infrage.
Irgendwo auf der Welt würde es schon eine Frau geben, die er als Ehefrau akzeptieren konnte. Er musste einfach die Augen offen halten und sorgfältig abwägen, mit wem eine Ehe gute Chancen haben könnte. Denn im Grunde hatte sein Vater ja recht: Es war für ihn höchste Zeit, eine eigene Familie zu gründen. Er wollte unbedingt Kinder, war ganz verrückt nach seinen Neffen, aber es war anscheinend gar nicht so einfach, die richtige Partnerin als mögliche Mutter seiner Kinder zu finden.
Allerdings hielt er es nicht für nötig, zu diesem Zweck bis über beide Ohren verliebt sein zu müssen, wie es sein Cousin George war. Nachdem Ari als ganz junger Mann eine ziemlich unerfreuliche Erfahrung mit blinder Leidenschaft gemacht hatte, hatte er sich geschworen, nie wieder einer Frau derart zu verfallen. Deshalb hielt er seine Gefühle jetzt eisern in Zaum und beurteilte seine Beziehungen ganz vernunftmäßig: Entweder sie waren in allen entscheidenden Bereichen ausreichend befriedigend, um Erfolg versprechend zu sein … oder eben nicht.
Und seine Unzufriedenheit mit Felicity wuchs von Minute zu Minute. Augenblicklich stellte sie seine Geduld auf eine harte Probe, weil sie gar nicht aufhörte, Fotos von der Hotellobby zu machen. Es genügte ihr nicht, einfach zu sehen und zu genießen … und ihr Vergnügen daran mit ihm zu teilen. Nein, sie musste gleich Millionen Aufnahmen machen, die sie dann später im Eiltempo durchklickte und größtenteils wieder löschte. Wieder so eine Angewohnheit, die Ari hasste. Er liebte es, jeden Augenblick auszukosten.
Endlich trug sie der Lift in den siebenundzwanzigsten Stock hinauf, wo sie zu ihrem Fenstertisch in der Skyview Bar geleitet wurden. Aber nahm Felicity jetzt
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