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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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dass ich dich verführt habe, nur zu. Aber falls du auch nur eine Sekunde glaubst, ich möchte als arme Jo mit gebrochenem Herzen dastehen, die dumm genug war, sich in dich …“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund und sah ihn entsetzt an.
    Forschend betrachtete Daniel sie, während er einen Schritt auf sie zu machte. „Würdest du den Satz bitte beenden?“
    Daraufhin ließ Jo den Arm sinken und funkelte ihn an. „Würdest du vielleicht mal für einen Moment den Mund halten? Du hast mich schon wieder angelogen, Daniel Brannigan. Du bist nur gekommen, weil du dachtest, ich wäre schon in Paris.“
    Regungslos stand er da. „Eins muss ich meiner Familie lassen – ihr Timing hätte nicht besser sein können, denn von uns beiden hätte bestimmt keiner den ersten Schritt gemacht, oder?“ Er atmete tief durch. „Weißt du, was das Problem ist? Fünfeinhalb Jahre lang bist du mir auf die Nerven gegangen. Manchmal habe ich mir gewünscht, ein Auto würde dich erwischen oder ein Klavier würde dir auf den Kopf fallen.“
    „Wie süß!“, erwiderte Jo sarkastisch.
    Als Daniel wieder einen Schritt auf sie zu machte, erinnerte er sie an ein Raubtier, das zum Sprung ansetzte. „Und dann hast du dich plötzlich angezogen wie eine fleischgewordene Männerfantasie. Ich sage nur ein Wort: Stiefel.“ Erneut kam er einen Schritt auf sie zu. „Noch nie hat mich eine Frau so verrückt gemacht wie du. Du bist so eigenständig und selbstbewusst, dass ein Mann sich überhaupt nicht vorstellen kann, wie er in dein Leben passen sollte.“
    Aufgebracht stemmte sie die Hände in die Hüften und hob das Kinn. „Er könnte ja versuchen, mich zum Bleiben zu bewegen. Man passt eher in das Leben eines anderen, wenn man sich auf demselben Kontinent befindet.“
    „Du hast gesagt, Paris sei immer dein Traum gewesen.“
    „Träume können sich ändern.“
    „Ich weiß.“
    Nun horchte sie auf. „Heißt das, du hast keine Albträume mehr?“
    „Sie kommen bestimmt wieder. Aber anscheinend wird es weniger, wenn ich ein größeres Problem habe.“
    „Du kannst es gern wieder in dich hineinfressen.“
    „Ich bin hier hergekommen, um dir zu sagen, dass ich dich liebe. Und du willst dich immer noch mit mir streiten? Na gut.“ Daniel schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. „Was willst du wissen? Soll ich von vorn beginnen? In meinem ersten Albtraum hatte mein Dad den Herzinfarkt. Ich konnte ihn nicht wiederbeleben.“
    Jo runzelte die Stirn. „Du warst nicht dabei. Liv hat mir erzählt, dass er in dem Moment allein war.“
    Daniel nickte. „Ich war schon Stunden vorher gegangen. Ich hatte Urlaub und war nach Hause gekommen, um ihm zu sagen, dass ich bei den Marines bleiben will. Daraufhin hat er mich daran erinnert, dass er seine Zustimmung unter der Voraussetzung gegeben hatte, dass ich zurückkomme und in den Polizeidienst gehe. Nachdem er mich eine Stunde angeschrien und mir Vorwürfe wegen meines mangelnden Pflicht- und Verantwortungsbewusstseins gemacht hatte, habe ich mich für seine jahrelange Unterstützung bedankt und bin gegangen.“
    „Und wie kommst du darauf, dass du an seinem Tod schuld bist?“
    Nun ließ er die Schultern sinken – ein Beweis dafür, wie sehr das Ganze ihn belastet hatte. „Dann war da die Geschichte mit Liv. Ich war an dem Abend dort, an dem sie blutüberströmt auf die Wache kam. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, sie wäre verletzt, aber sie wollte mich nicht in ihrer Nähe lassen, weil sie erst die Spuren sichern lassen wollte. Ich dachte, sie wäre hart im Nehmen und bräuchte meine Hilfe nicht. Aber ich habe mich getäuscht.“
    Jo räusperte sich. „Es war genauso wenig deine Schuld, wie Liv schuld an Aidens Tod war.“
    Doch er ging nicht darauf ein. „Und weißt du, warum ich in der Nacht noch geschrien habe? Dieser Mann namens Mike war unter einer eingestürzten Mauer begraben. Er ist gestorben, weil nur wenige Zentimeter fehlten und ich seine Arterie nicht abdrücken konnte.“
    Als sie den Blick zu seiner aufgeschürften Hand schweifen ließ, begriff sie. „Das sind alles Menschen, die du verloren hast oder beinah verloren hättest. Du quälst dich, obwohl du weißt, dass es nicht deine Schuld ist.“
    „Es ist mein Job, Leben zu retten, da zu sein, wenn Menschen mich brauchen.“
    Als sie ihm in die Augen sah, erkannte sie zum ersten Mal den Schmerz, der darin lag, und es zerriss ihr das Herz. „Du warst für mich da“, brachte sie hervor. „Zählt das denn

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