Julia Extra Band 358
wir für heute einfach, dass du schwanger sein könntest.“
„Und wie knapp ich davorstehe, meine Träume aufgeben zu müssen? Sicher, kein Problem.“
Seine Lippen wurden schmal, doch er ging nicht weiter auf ihre ironische Bemerkung ein. „Gut. Dann fahren wir jetzt nach Sounion und spielen Touristen. Und heute Abend wird uns der Helikopter zur Insel bringen.“
„Schlafen wir heute Nacht miteinander?“
„Möchtest du einen festen Termin ausmachen?“, neckte er.
„Ich möchte nur wissen, ob du dich nicht schon mit mir langweilst.“
„Wie kannst du das denken?“
„Du hast schließlich gesagt … Vergiss es. Lass uns einfach weder an die Vergangenheit noch an die Zukunft denken und erst recht nicht daran, dass der Grundstein für deine Dynastie wesentlich früher gelegt worden sein könnte, als du geplant hast.“ Und mit einer Frau, die er sich noch vor achtundvierzig Stunden niemals als Mutter seiner Kinder hätte vorstellen können. „Genießen wir die Gegenwart.“
Und irgendwie gelang es ihnen – was vor allem Zephyr zu verdanken war. Denn jedes Mal, wenn die Sorgen sich zurückschleichen wollten, wusste er genau, wie er es verhindern konnte.
5. KAPITEL
Schon aus der Luft wirkte Zephyrs und Neos neueste Anschaffung wie das Paradies. Die üppige Vegetation in sattem Grün ließ unwillkürlich an eine Oase denken.
Ein junger Mann, der sich als der Enkel der Haushälterin vorstellte, lud das Gepäck aus dem Helikopter und ging voran. In der Villa wurden Piper und Zephyr von einer älteren Griechin in perfektem Englisch begrüßt, bevor sie einen Wortschwall in Griechisch über ihren Enkel niedergehen ließ und er zur anderen Seite des Hauses trottete.
„Die Jungen … immer vergessen sie ihre Manieren.“ Die Ältere schüttelte den Kopf. „Der sollte vielleicht wirklich Fischer werden.“
„Es wird beim Bau der Ferienanlage und auch später, nachdem sie eröffnet wurde, genug Stellen geben. Die Inselbewohner sollen sich nicht von dem Erholungszentrum abgeschnitten fühlen, bei der Vergabe von Jobs und Aufträgen werden wir sie zuallererst berücksichtigen.“
Ein herzliches Lächeln glättete das faltige Gesicht der alten Frau. Sie führte die beiden in einen riesigen Wohnraum mit hoher Fensterfront, die einen überwältigenden Blick auf das Meer bot.
„Kann ich Ihnen eine Erfrischung bringen?“
„Ihr ehemaliger Arbeitgeber schwärmte von dem Fruchtsaft, der hier hergestellt wird“, sagte Zephyr.
Mit einem zufriedenen Lächeln nickte die Haushälterin und wandte sich zum Gehen. „Ich werde das Mädchen mit einer Karaffe schicken.“
„Danke.“ Zephyr drehte sich zu Piper, nachdem die Haushälterin den Raum verlassen hatte. „Ist es nicht großartig hier?“
„Absolut fantastisch.“ Piper eilte zu der Glasfront. „Ich könnte stundenlang hier stehen und hinaussehen.“
Zephyr stellte sich neben sie, ohne sie jedoch zu berühren. „Es ist hypnotisierend, nicht wahr? Der Sonnenuntergang muss überwältigend sein.“
„Werden wir ihn uns ansehen können?“
„Wenn du es möchtest.“
„Du bist die ganze Zeit schon so nachgiebig mit mir.“ Auch wenn er Distanz hielt, seit er ihr von seiner Vergangenheit erzählt hatte – eine Distanz, die nicht einmal sein Charme kaschieren konnte. Die Entdeckung heute Morgen hatte nichts daran geändert.
„Du hast es verdient, ein wenig verwöhnt zu werden.“
„Nun, ich beschwere mich auch nicht.“
„Gut. Da wir gerade von Verwöhnen sprechen …“ Er wandte den Blick vom Meer ab und sah sie an. „Hast du Lust, mit mir auf die Eröffnungsfeier zu gehen?“
„Ich bin sicher, dass du für die Feier hier sein wirst, aber doch bestimmt nicht, um zu entspannen und einfach nur Spaß zu haben, oder?“
„Ich werde alles arrangieren, damit du deinen Spaß hast und weiterhin verwöhnt wirst.“
„Meinst du nicht, du hättest es auch verdient, ein wenig verwöhnt zu werden?“
„Ich werde mir die Erholungsareale zugutekommen lassen.“
„Bestimmt nur, um den Standard zu überprüfen.“
„Und?“
„Du bist ein Workaholic.“
„Du etwa nicht?“
„Ich liebe meinen Beruf.“ Doch deswegen war sie kein Workaholic. Sobald ihr Geschäft auf sicheren Beinen stand, würde sie kürzertreten und Zeit für andere Dinge schaffen. „Doch mein Geschäft sollte nie alles werden, wofür ich lebe.“
„Warum hast du dann gesagt, dass ein Baby deine Träume zerstören würde?“
Es schockierte sie, dass er ihre Worte
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