Julia Extra Band 358
zu sein, der mich nicht liebt.“
„Warst du während unserer gemeinsamen Zeit unglücklich?“
„Nein.“
„Warum solltest du dann als meine Frau unglücklich sein?“ Sah sie denn nicht, wie unlogisch das war?
„Ich hoffe, das werde ich nicht sein.“
„Das garantiere ich dir.“ Vermutlich wollte sie ihn jetzt wieder der Arroganz beschuldigen, deshalb fügte er eilig hinzu, bevor sie etwas erwidern konnte: „Ich wollte auch, dass du schwanger wirst. Und ich bin sehr froh, dass du mich heiraten willst.“
Dem Ausdruck, den seine Worte auf ihr Gesicht zauberten, konnte er nicht widerstehen, deshalb küsste er sie.
„Glaubst du, unser jeweiliger Egoismus hebt sich gegenseitig auf?“, murmelte sie an seinen Lippen.
„Ich glaube, solange wir beide mit dem Resultat zufrieden sind, ist alles in Ordnung.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“ Unter halb gesenkten Wimpern hervor sah sie ihn an. „Können wir uns jetzt lieben?“
„Macht es dem Baby nichts aus?“
„Nein. Ich habe den Arzt gefragt. Ich weiß doch, wie es läuft, wenn wir zusammen sind. Und von nun an werden wir häufig zusammen sein.“
Die Vorstellung gefiel ihm, auch wenn eine kleine Stimme ihn warnte, sich nicht zu sehr daran zu gewöhnen, denn es konnte ihm jederzeit wieder genommen werden. Piper hatte sich zurückgezogen, um ihre Entscheidung zu treffen – allein, ohne ihn. Auch wenn sie ihn liebte … sie brauchte ihn nicht. „Ziehst du zu mir?“
„Ja, am besten gleich dieses Wochenende.“
„Ich bestelle die Umzugsfirma. Stellst du dir eine große Hochzeit vor?“
„Nein. Im kleinen Kreis, nur unsere Familien.“
„Ich habe keine Familie.“
„Oh doch. Vergiss nicht, ich kenne dein Geheimnis. Zum einen ist da Neo, ihr beide seid wie Brüder. Dann sind da deine Mutter mit ihrem Mann und deine Geschwister mit Familie. Ich möchte, dass sie zur Hochzeit kommen.“
„Warum?“
„Weil du eines Tages froh darum sein wirst. Außerdem wäre deine Schwester verletzt, wenn du sie nicht einladen würdest.“
„Wieso glaubst du das?“ Piper sah die Dinge immer ganz anders als er, oft verstand er nicht einmal, wovon sie sprach.
„Hat sie etwa nicht darauf bestanden, dass du ihre Kinder kennenlernst? Für sie bist du ihr Bruder, sie wäre am Boden zerstört, wenn du in ihr nicht die Schwester sehen würdest.“
„Aber das tue ich doch, im Guten wie im Schlechten.“
„In diesem Falle ist es zum Guten, glaub mir. Ich bin eine werdende Mutter, da ergibt es sich automatisch, dass ich praktisch auch so etwas wie ein Orakel bin“, meinte sie herausfordernd.
Lachend hob er sie auf seine Arme. „Vor allem bist du jetzt mein.“ Mit dieser verführerischen Schwangeren zu schlafen schien ihm ein viel besserer Zeitvertreib, als über seine Familie zu reden.
Piper klang ebenfalls nicht übermäßig enttäuscht von der Aussicht. „Du scheinst sehr zufrieden zu sein.“
„Bin ich.“ Zephyr trug sie über den Korridor zu seinem … nein, ihrem gemeinsamen Schlafzimmer und legte sie behutsam auf dem Bett ab. Daran, dass sie ihn eine Woche lang hatte schmoren lassen, würde er jetzt nicht denken. Piper hatte zugestimmt, ihn zu heiraten, obwohl er ihr genau genommen nicht einmal einen Antrag gemacht hatte.
Und das war alles, was zählte.
7. KAPITEL
„Bist du sicher, dass es euch nicht stört, wenn wir vor euch heiraten?“, fragte Piper am nächsten Tag am Telefon. Cass hatte angerufen, um Piper zu den großartigen Neuigkeiten zu gratulieren.
„Aber nein. Ich finde es fantastisch, dass ihr in Griechenland heiraten wollt und wir alle zusammen feiern werden.“
„Zephyr lässt meine gesamte Familie nach Athen einfliegen.“ Piper freute sich so, dass alle zugesagt hatten. Natürlich war ein Gratisurlaub in Griechenland nicht zu verachten. Himmel, jetzt klang sie schon fast wie ihr reicher und in Gelddingen zynischer Bräutigam!
Cass ahnte nichts von Pipers Gedanken. „Neo sagte, dass Zephyr seine eigene Familie auch eingeladen hat. Wir wussten nicht einmal, dass er Kontakt zu ihnen hat.“
„Die Beziehung zu seiner Mom ist ziemlich kompliziert.“ Piper wusste, dass Zephyr seinem Freund Neo beim Lunch die Geschichte erzählt hatte, so gab sie keine Geheimnisse preis, aber sie wollte auch nicht näher darauf eingehen.
Cass stieß einen leisen Pfiff aus. „Das kann man wohl sagen. Ich glaube, da ist Neo besser dran, da seine Mutter gestorben ist, und er sie nicht auf diese Art verloren hat. Es muss ein schlimmer
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