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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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rauschte mit diesem wiegenden Gang, der ihn so verrückt machte, ins Cockpit, um den Piloten zu informieren, dass sie wieder aussteigen wollte.
    Im Ausgang drehte sie sich noch einmal zu Harun um, den Kopf stolz erhoben. „Ich wünsche dir, dass euer Wiedersehen deine Erwartungen erfüllt. Dass Alim zurückkommt, um deine Familie komplett zu machen.“
    Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber sie sprach hastig weiter, als wollte sie nicht hören, was er zu sagen hatte. „Sobald Alim die Macht übernommen hat, hast du endlich Gelegenheit herauszufinden, was du vom Leben erwartest. Ich hoffe, du findest dein Glück, das hoffe ich wirklich. Ich jedenfalls werde jetzt mein eigenes Leben leben. Von nun an hat mir keiner mehr zu sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe.“

3. KAPITEL
    Fünfzehn Tage später
    Im Palast des Scheichs von Sar Abbas
    Amber war Haruns Einladung gefolgt, an der privaten Zeremonie der Machtübergabe an seinen Bruder, den rechtmäßigen Regenten von Sar Abbas, teilzunehmen. Inzwischen bereute sie ihren Ausbruch im Flugzeug. Wenn sie nur endlich lernen würde, ihre Zunge und ihr Temperament zu zügeln! Bis jetzt hatten ihr diese Gefühlsausbrüche nie etwas Gutes eingebracht.
    „Willkommen zu Hause, Alim“, begrüßte sie den so lange Verschollenen mit einem warmen Lächeln. „Schön, dich wieder hier zu haben.“
    Während der vergangenen drei Jahre war ihr Schwager merklich gealtert. Das Leben hatte tiefe Furchen in sein Gesicht gegraben, doch selbst die Narben, die von seinem Unfall herrührten, konnten seiner maskulinen Attraktivität nichts anhaben.
    Alim neigte leicht den Kopf, ein angespanntes Lächeln um die Lippen. „Danke, Amber.“
    Schweigen senkte sich auf die kleine Gruppe. Zu viel Unausgesprochenes lag in der Luft, um dieses Wiedersehen zu einem unbelasteten, freudigen Ereignis zu machen.
    Schließlich sagte Harun: „Ich bin aus deinen Räumen ausgezogen, Alim, auch dein Büro habe ich geräumt. Du kannst dich also gleich einrichten, sobald du bereit bist.“
    Alim wischte die Worte seines Bruders mit einer ungeduldigen Geste beiseite. „Lassen wir dieses Theater. Tu nicht so, als sei ich lediglich ein paar Wochen krank gewesen. Ich war drei Jahre fort. Ich habe dich mit deiner Trauer und der Verantwortung allein gelassen. Harun, ich möchte dir sagen, dass …“
    Doch dieser zuckte nur die Achseln und zeigte seine gleichgültige Maske. Interessant, dachte Amber. Er lässt also nicht nur mich auf diese Weise auflaufen. Das hatte sie nicht erwartet.
    „Du brauchst mir nichts zu erklären, Alim. Schließlich ist es ja nicht so, als hätte ich in den vergangenen drei Jahren etwas Besseres vorgehabt“, meinte Harun völlig unbeteiligt.
    Doch Alim ließ sich nicht so leicht abschrecken. Entschlossen sprach er aus, was er sagen wollte. „Du hast die Wahl, Bruder. Wie ich sehe, hast du großartige Arbeit geleistet. Du bist der Held der Nation, nicht ich. Wenn du gerne die Regentschaft behalten möchtest …“
    „Nein.“
    Ein Wort, scharf wie ein Peitschenhieb, kam unisono aus Ambers und Haruns Mund.
    Alims fragender Blick richtete sich auf Amber, nicht auf seinen Bruder. Sie zögerte und wollte zuerst Harun den Vortritt lassen, doch dann sprudelte es aus ihr heraus:
    „Ich bin nicht länger bereit, die Rolle der glücklichen Ehefrau zu spielen. Ich habe es satt, so zu tun, als sei alles in schönster Ordnung. Ich möchte die Scheidung.“
    Damit wirbelte sie herum und verließ fluchtartig den Raum, am ganzen Körper zitternd. In ihrer Suite warf sie die Tür hinter sich zu, ließ sich auf den zierlichen Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen und fing an zu zählen. Wenn er diesmal nicht kam …
    Keine drei Sekunden später wurde die Tür aufgerissen, und Harun stürmte herein, die aufgeregte Dienerschaft mit einem barschen Befehl verscheuchend.
    Ein leises Lächeln legte sich um ihre Lippen. „Er betritt doch tatsächlich freiwillig meine Räume“, sagte sie wie zu sich selbst. „Wenn das nicht die Mauern von Jericho zum Einsturz bringt …“
    Harun quittierte die ironische Bemerkung mit einem abweisenden Blick. „Kannst du dir nicht ein Mal deine sarkastischen Kommentare sparen, Amber?“
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Wenigstens entlocke ich dir so ab und zu eine Gefühlsregung. Das ist es mir wert.“
    „Oh, keine Sorge“, erwiderte er grimmig. „An Gefühlsregungen mangelt es mir im Moment nicht.“
    „Das freut mich zu hören“, spottete sie. Ihre

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