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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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zitterte, und sie atmete heftig. „Geh einfach. Oh, und wenn du verhindern willst, dass dein kostbarer Name in den Dreck gezogen wird, musst du mich wohl leider einsperren.“
    „Nein, so gehe ich nicht.“ Seine Stimme klang hart und unnachgiebig. Wahrscheinlich schaffte es nur seine geliebte Bahjah, Zärtlichkeit und Sanftmut in ihm zu wecken. Für Amber war die eisige Zurückweisung reserviert. Aber wie konnte sie auch so albern sein und mehr erwarten? Sie war schließlich nur die verschmähte Ehefrau.
    Aufstöhnend schlug sie die Hand vors Gesicht, um ihre Tränen zu verbergen, und wandte sich abrupt ab. „Dann bleib eben hier und koste meine ultimative Demütigung aus. Ich kann dich nicht daran hindern.“ Ihre Stimme klang rau wie Schmirgelpapier, doch es war ihr egal. Sollte er ruhig merken, wie es in ihr aussah.
    „Amber, ich kann so nicht weitermachen. Ich will dich nicht verletzen. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll, um dir zu helfen.“
    Sekunden später hörte sie, wie die Tür leise geschlossen wurde. Amber stieß einen lauten Seufzer aus – vor Erleichterung oder Schmerz, wusste sie selbst nicht zu sagen. Hatte er jetzt endlich begriffen, was los war? Oder hatte sie ihn mit ihren bitteren Worten nur endgültig vertrieben?
    Eine Scheidung würde es nicht geben, das war ihr klar. Ihr Vater würde sie lieber tot sehen, als diese Schande zu akzeptieren. Und sie konnte nicht einfach verschwinden. Das konnte sie ihrer Familie nicht antun. Schon gar nicht ihren kleinen Schwestern, für die sich dann mit Sicherheit keine geeigneten Heiratskandidaten mehr fanden. Außerdem würde dieser Schritt bedeuten, für immer mit ihrer Familie zu brechen. Sie würde sie nie wiedersehen.
    Unmöglich. Undenkbar. Ihre Familie bedeutete ihr alles, und sie liebte sie unendlich, trotz ihrer ständigen Konflikte mit ihrem strengen Vater.
    Also war sie hier gefangen wie ein Vogel im Käfig, für immer an einen Mann gebunden, der sie nicht liebte. Wenn sie wenigstens ein Kind von ihm haben könnte, ein Kind, das die Trostlosigkeit ihres Alltags mit Leben und Licht erfüllen würde … Doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich mit Harun zu arrangieren. Das erkannte sie mit plötzlicher Klarheit.
    Nein, dachte sie im nächsten Moment aufsässig. Er muss den ersten Schritt machen …
    Als sie die eisenharte Umklammerung starker Arme von hinten spürte, konnte sie vor Schreck nur aufkeuchen, dann wurde ihr auch schon ein rauer Knebel in den Mund gepresst und hinter ihrem Kopf verknotet. Amber strauchelte, vor Angst fast wie gelähmt, als ihre Arme nach hinten gerissen und ihre Handgelenke gefesselt wurden. In heller Panik versuchte sie, sich zu wehren, doch dann drückte ihr jemand ein mit einer Übelkeit erregenden, süßlichen Flüssigkeit getränktes Tuch auf die Nase, und um sie herum wurde alles schwarz.
    Wenige Schritte hinter der Tür blieb Harun abrupt stehen und fuhr herum. Was zum Teufel hatte er getan?
    Er hatte die weinende Amber einfach sich selbst überlassen. Dass er sie überhaupt zum Weinen bringen konnte, erstaunte ihn. Aber das Gespräch über Naima und Bahjah …
    „Idiot!“, presste er hervor, als er zu begreifen begann. Konnte es sein, dass Amber eifersüchtig war? Sehnte sie sich nicht nur nach einem Kind, sondern … nach ihm? Verdammt, und er hatte ihr die ganze Zeit Bahjahs wahre Identität verschwiegen. Hinter dem Namen verbarg sich Rafa, Fadis Geliebte, nicht seine.
    Amber war nun einmal seine Frau, ihr war er in erster Linie Loyalität schuldig. Nicht Bahjah und Naima, so gerne er sich nach Fadis Tod auch um die beiden kümmerte.
    Kurz entschlossen öffnete er die Tür zu Ambers Suite, bevor er es sich anders überlegen konnte. Als er die geöffnete Geheimtür sah, blieb er alarmiert stehen. Das war die einzige Tür, die auf seine strikte Anweisung hin nicht überwacht wurde. Sie führte in einen unterirdischen Geheimgang, der außerhalb der Palastmauern endete. Ein Fluchttunnel aus dem siebzehnten Jahrhundert.
    Harun erhaschte noch einen Blick auf Ambers Füße, bevor die Tür geräuschlos zuglitt, um sich wieder unsichtbar in die Wand einzufügen.
    Jemand hatte Amber gekidnappt! Steckten die al-Shabbats dahinter oder, schlimmer noch, fanatische Anhänger der al-Kanars, die ihn seit einiger Zeit mit anonymen Botschaften bombardierten? Er solle sich von Amber trennen, da sie Unglück bringe, forderten sie.
    Alims überraschende Rückkehr könnte der Auslöser für die Entführung

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