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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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hatte auf dem Weg zur nächstgelegenen Kapelle einen Rock mit Leopardenmuster und ein schwarzes Tanktop gefunden.
    Die Fahrt verlief schweigend, bis sie auf den Parkplatz einbogen. Die weiße Kapelle, von Neonlicht angestrahlt, wirkte wie ein Leuchtfeuer inmitten all der grellen Buntheit von Las Vegas.
    „Das ist das Verrückteste, was ich je getan habe“, meinte Noelle kichernd.
    „Für mich gilt das Gleiche.“
    Er stieg aus der glänzend schwarzen Limousine und öffnete ihr die Beifahrertür.
    „Das nenne ich einen Gentleman“, lobte sie. „Kein Wunder, dass ich Ja gesagt habe.“
    „Außerdem zahle ich dir eine Menge Geld.“
    Ihr Magen verkrampfte sich. „Sicher, das auch.“ Sie wollte nicht daran erinnert werden. Nicht jetzt.
    Sie folgte ihm durch das Portal in die kleine Kapelle, die innen sehr viel nüchterner wirkte, als das Äußere vermuten ließ.
    „Sie sind Noelle Birch!“ Ein Mädchen in Shorts und mit Tattoos auf den Armen stand hinter dem kleinen Empfang und sah sie mit großen Augen an.
    „Äh … ja, das bin ich.“
    „Wow. Ich habe alle Ihre CDs. Nur wegen Ihnen habe ich meine Mom um Klavierstunden angebettelt.“
    „Danke. Das ist wirklich ein tolles Kompliment.“
    „Ich spiel hier bei Hochzeiten. Sind Sie heute dran?“
    Noelle nickte. „Ja, das bin ich.“
    „Lass uns den Papierkram erledigen“, warf Ethan ein.
    Das Mädchen hielt ihm ein Klemmbrett mit dem Formular hin. „Ich brauche nur Datum und Unterschrift“, erklärte sie und stellte sich als Tara vor.
    Noelle wechselte ein verlegenes Lächeln mit Tara, während Ethan unterschrieb und ihr dann den Stift reichte. Ihre Finger zitterten, was sich auch in ihrer Unterschrift bemerkbar machte. Ethan legte noch einen Scheck obenauf, ehe er Tara die Papiere zurückgab.
    Die zeigte sich sehr erfreut, auf diese Weise ein Autogramm von Noelle zu bekommen – und bat gleich noch um ein persönliches.
    Doch Ethan winkte ungeduldig ab. „Wir nehmen den nächsten Standesbeamten, der frei ist“, brummte er.
    Tara verschwand hinter einem violetten Vorhang, und Noelle sah Ethan an. „Du wolltest doch unbedingt in Vegas heiraten“, sagte sie.
    „Aber ich will keinen Rummel.“
    „Was wohl kaum der Fall ist, ohne einen einzigen Hochzeitsgast“, gab sie zurück. „Werden deine Großeltern sauer sein, weil sie nicht eingeladen sind?“
    Er runzelte die Stirn. „Es ist besser, dass sie nicht hier sind. Eigentlich will ich nicht, dass sie zu viel damit zu tun haben. Mit uns.“
    Sie versuchte, nicht auf den Stich zu achten, der sie bei seiner Bemerkung schmerzhaft durchzuckte. Es gab keinen Grund für Tränen, denn schließlich wusste sie, dass diese Hochzeit eine reine Formsache war.
    „Natürlich, ich verstehe“, erwiderte sie schnell.
    Lächelnd kam Tara zurück und geleitete sie durch den langen Mittelgang zu einer zweiten Tür. „Ich lege eine von Ihren CDs ein, weil Sie mich bestimmt nicht spielen hören wollen“, meinte sie. „Und herzlichen Glückwunsch.“
    Ethan sah zu der Kuppeldecke hoch, und Noelle folgte seinem Blick. Eine armselige Reproduktion der Sixtinischen Kapelle.
    „Wie deprimierend“, meinte Ethan.
    Jetzt ertönte Musik über die Lautsprecher. Sehr vertraute Musik. „Nicht so deprimierend wie das“, gab Noelle zurück.
    „Mir gefällt das Stück.“
    „Danke.“ Auch Noelle lächelte jetzt. „Wenn ich nervös bin, gehe ich meine Stücke im Kopf durch und stelle mir vor, wie ich sie spielen würde. Jetzt spielt meine Musik für mich.“
    „Hast du das auch getan, seit du mich kennst?“
    „Ja. Oft.“
    „Ich mache dich also nervös?“
    „Manchmal. Aber meistens erregst du mich“, schoss es ihr heraus.
    Mit eindringlichem Blick sah er sie an. „Noelle …“
    Eine Frau, die Tara sehr ähnlich sah, kam nun mit dem Mädchen herein, das als Trauzeugin diente. „Sie müssen Ethan und Noelle sein. Sind Sie bereit?“
    Noelle sah wieder zu Ethan, und ihr Herz schlug heftig in der Brust. Sie war bereit. Und das ängstigte sie.
    Obwohl es ein karges Ambiente mit künstlichen Blumen und einem fleckigen grünen Teppich war, fühlte es sich wunderbar an. Und das sollte nicht so sein.
    Janine, die Standesbeamtin, führte eine sehr nüchterne Trauung durch, ohne ein persönliches Wort.
    „Haben Sie Ringe?“, fragte sie schließlich.
    „Oh …“ Noelle hätte gerne einen Ring für Ethan gehabt, auch wenn sie diesen Wunsch albern fand. Schließlich hätte ein solcher Ring keinerlei Bedeutung. Und doch

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