Julia Extra Band 359
oder schlecht war. Sie wusste nur, dass Ethan einen kurzen Moment ausgesehen hatte, als empfände er … Angst.
Wahrscheinlich hatte sie nur ihre eigene Angst gesehen.
Ethan hatte ihr einen Teil ihres Selbst genommen und ihr gleichzeitig geholfen, neue Teile an sich zu entdecken. Er hatte sie verändert. Oder ihr zumindest geholfen, sich selbst zu verändern.
Es war beängstigend, jemanden so sehr zu wollen. Aber auch wunderschön.
Sie setzte sich auf und drehte das Licht an. Ihr Blick fiel auf Ethans Silhouette. Er war nackt und stand unter der Dusche.
Ihr Herz schlug schneller, als sie sah, wie er mit den Händen über seinen Körper fuhr. Es war erregend, ihn so zu beobachten. Ihre Knospen versteiften sich und sie wünschte, dass er sie berühren würde statt sich selbst.
Sie schluckte schwer und durchquerte das Zimmer. Auch wenn sie nackt war, empfand sie keine Verlegenheit. Warum auch? In Ethans Nähe war sie mehr sie selbst als je zuvor in ihrem Leben.
Als sie das luxuriöse Bad betrat, sah Ethan auf. Wasser lief über seinen perfekt geformten Körper.
„Darf ich dir Gesellschaft leisten?“
Er lächelte. „Aber immer.“
Ethan küsste sie, aber diesmal fühlte es sich anders an als in der Nacht. Kontrollierter.
Sie sah zu ihm hoch, und das, was sie in seinen dunklen Augen entdeckte, ließ sie erschauern. Leere lag darin, eine Distanz, die sich nicht richtig anfühlte.
Als er sie dann mit seinen geschickten Händen erregte, versuchte sie diesen schrecklich gehetzten Blick zu vergessen, den sie eben bei ihm aufgefangen hatte.
12. KAPITEL
„Heute Abend gehen wir in ein Casino. Ein sehr exklusives.“
Gebannt sah Noelle zu, wie Ethan mit einer fließenden Bewegung aus dem Bett schlüpfte. Sein muskulöser Körper mit der gebräunten Haut war umwerfend sexy. Wie geschaffen für eine musikalische Huldigung.
Obwohl sie den Großteil des Tages damit verbracht hatte, seinen Körper zu erkunden, wurde sie dessen nicht müde. Wirklich erschreckend war jedoch, dass er jetzt, wo sie ihn so gut kannte, nur noch verlockender war. Wenn sie ihn nun ansah, zitterte sie in Vorfreude.
„Es wird unser Debüt als verheiratetes Paar“, fügte er hinzu.
Irgendwie beunruhigte sie dieser Gedanke. Sie fühlte sich noch nicht bereit dazu, sich den Menschen zu stellen. Denn sie glaubte, dass man ihr ansehen würde, was passiert war. Was sie für ihn empfand. Dass sie ihn liebte.
„Aber ich habe nichts Passendes anzuziehen“, wehrte sie ab.
„Macht nichts. Ich habe gestern in einem der Hotelshops etwas Hübsches gesehen. Es wird heraufgeschickt.“
Sie sah zu, wie Ethan sich anzog und den Körper bedeckte, nach dem sie sich so sehr sehnte. „Ich kann mir selbst ein Kleid aussuchen …“
„Und es auch bezahlen?“
Seine Worte schmerzten. „Du weißt, dass ich das nicht kann.“
„Dann wirst du das tragen, was ich dir ausgesucht habe.“
„Warum benimmst du dich so?“
Tief atmete er ein. „Wie denn?“
„Idiotisch.“
„Ich wollte nur … das ist eine große Sache heute Abend.“
„Du lässt dich doch nie von irgendetwas einschüchtern, Ethan.“
„Dann wird mir dieses eine Mal wohl erlaubt sein, oder?“
Sie versuchte ein Lächeln. „Natürlich.“
In seinem Blick lag immer noch diese kühle Distanz, die sie am liebsten auslöschen würde. Um wieder den warmherzigen Mann zu spüren, den sie liebte.
Das Kleid hätte verboten werden sollen. Es war viel zu sexy. Er bedauerte, es ausgesucht zu haben. Wie er vieles bedauerte, was mit ihrer Abmachung zu tun hatte. Aber es war zu spät, um es rückgängig zu machen.
Er musste sich auf das konzentrieren, was er durch ihre Abmachung gewinnen würde.
Und genau dazu war dieser Abend da. Er würde bekommen, was er brauchte, was er verdiente. Dieser Abend war der Grund, warum sie in Las Vegas waren. Und er hatte es ihr verschwiegen. Was für ein Hundesohn er doch war.
„Dieses Kleid ist ein bisschen zu viel des Guten, meinst du nicht?“, flüsterte sie, als sie vor dem Aufzug standen, der sie zum Casino hinunterbringen würde.
„Ganz und gar nicht. Du siehst aus wie eine junge, heiße Frau, die mich zu einer Blitzhochzeit in Las Vegas verlockt hat.“
„Dann gehört das zum Spiel dazu?“
„Das weißt du doch.“ Er drückte noch einmal auf den Liftknopf, als könnte er die Dinge so beschleunigen. Als wäre der Abend dann schneller vorbei, sodass er Noelle endlich fortschicken und sein gewohntes Leben wieder aufnehmen könnte.
Dass sich
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