Julia Extra Band 359
Rachel. „Allein.“
„Rachel hat recht, Mamma. Ich bin viel zu müde, um sie zu verführen.“ Jedenfalls heute, fügte er im Stillen hinzu.
Widerstrebend gab Lucia nach. „Aber kein Techtelmechtel.“ Warnend hob sie den Zeigefinger.
Sobald seine Familie endlich gegangen war, lehnte Tony sich erleichtert an die Tür.
Doch Rachel verschränkte die Arme. „Zu müde, um mich zu verführen? Als ob ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden hätte.“
„Du hast recht.“ Er streckte die Hand nach ihr aus und fügte in seinem arrogantesten Tonfall hinzu: „Komm mit nach oben, carina . Dort darfst du mich dann verführen.“
Am nächsten Morgen erwachte Tony leicht verwirrt. Er lag in seinem Bett, aber allein. Ein Blick unter die Bettdecke zeigte ihm, dass er noch dieselben Sachen anhatte wie gestern, auch wenn sein Gürtel verschwunden und das Hemd aus der Hose gezogen war. Da hörte er ein leises Klopfen an der Tür und setzte sich auf.
„Komm rein.“
Rachel öffnete und kam zu ihm. Sie war bereits für die Arbeit angezogen. „Gut geschlafen?“, erkundigte sie sich.
Tony lächelte etwas schief. „Ja, schon. Allerdings habe ich das dumme Gefühl, dass ich zu einem höchst unpassenden Zeitpunkt weggedriftet bin.“
„Oh, du bist schon davor eingeschlafen.“ Sie lachte.
Ebenfalls lachend, ließ er sich ins Kissen zurückfallen. Rachel setzte sich aufs Bett. Er nahm ihre rechte Hand und spielte an dem kleinen Peridot-Ring herum, den er noch nie an ihr gesehen hatte. Sicher ein Teil ihrer neuen Kollektion.
„Krieg ich noch eine Chance?“ Er küsste ihren Handrücken. „Oder bist du zur Vernunft gekommen und hast beschlossen, doch nicht mit mir zu schlafen?“
„Nein, ich habe mich entschieden, und dabei bleibt es. Ich will dich, Tony.“ Sie sah ihn an. „Gestern Abend hast du doch gesagt, ich dürfte dich verführen, richtig?“
„Das stimmt.“
Rachels Lächeln brachte sein Blut in Wallung.
„Und weil du so geduldig warst, finde ich, hast du eine Belohnung verdient.“
Sie stand auf und zog langsam ihren Pullover hoch. Als sie die spitzenbesetzte Unterkante ihres BHs erreichte, hielt sie einen Moment inne. Noch nie hatte sie einen Mann verführt, doch Tonys angestrengte Atmung war der Beweis dafür, dass sie es offenbar nicht schlecht machte. Mit einer schwungvollen Bewegung zog sie den Pullover ganz aus.
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte sie rau. Tony streckte die Arme nach ihr aus, doch sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich bin diejenige, die hier verführt.“
Sie streifte ihren Rock ab und ließ ihn auf den Fußboden fallen. Obwohl sie ihr Verlangen kaum noch zügeln konnte, nahm sie sich Zeit. Sie sehnte sich nach Tony genauso wie er sich nach ihr, aber dieses erste Mal sollte für sie beide etwas Besonderes sein.
„Ich bin gespannt, welches Kleidungsstück als Nächstes drankommt.“
Nur noch zwei waren übrig, die nicht mehr allzu viel bedeckten. Allerdings wählte Rachel jetzt Tonys Hemd. Auf dem Bett kniend, setzte sie sich rittlings auf ihn. Gestern Abend war sie gerade mal bis zum vierten Knopf gekommen, bevor ihm die Augen zufielen. Sobald sie nun die restlichen Knöpfe geöffnet hatte, streifte sie ihm das Hemd über die Schultern. Als sie nach seinem Hosenbund fasste, bewegte Tony sich blitzschnell, sodass sie im Nu unter ihm lag.
„Wenn’s dir recht ist, habe ich genug davon, mich zu gedulden oder mich von dir verführen zu lassen.“ Damit knabberte er an ihrem Hals und fuhr mit den Lippen noch weiter hinab.
„Und wenn ich Nein sage?“ Ihr blieb die Luft weg, denn mit den Fingern fand Tony den Vorderverschluss ihres BHs und öffnete ihn.
Er senkte den Kopf. „Dann werde ich dich schon dazu überreden.“
11. KAPITEL
Heidi, die auf dem Sofa in Rachels neuem Apartment saß, kraulte den Kater hinter seinen ramponierten Ohren.
Vor drei Wochen war Rachel eingezogen. Obwohl sie den Luxus von Tonys großem Haus etwas vermisste, war sie doch froh, all ihre Habseligkeiten um sich zu haben. Und zwar in ihrer eigenen Wohnung.
Außerdem gefiel es ihr dort. Das Apartment war hell und luftig. Und jetzt, da alles unter einem Dach war, hatte sie jederzeit Zugang zu allem, was sie für ihre Arbeit als Schmuckdesignerin brauchte.
„Also, welches?“ Sie hielt zwei Kleider hoch.
„Nimm das lilafarbene, weil du einen eindrucksvollen Auftritt hinlegen willst“, erklärte Heidi entschieden.
Das Etuikleid in Dunkellila hatte an beiden Ärmeln schwarze
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