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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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ENDE –

Gib unserer Liebe eine Chance!

PROLOG
    Jack McCabe ballte eine Hand zur Faust. Er spürte einen furchtbaren Schmerz und eine sinnlose Wut. Zu gern hätte er mit der Faust auf die Wand eingeschlagen. Er hätte blutige Knöchel in Kauf genommen, wenn er sich damit nur ein klein wenig Erleichterung verschafft hätte.
    Stattdessen löste er langsam die Faust, schlug sein Tagebuch auf und nahm einen Stift zur Hand. Es befand sich bislang nur ein einziger Eintrag darin, geschrieben vor ein paar Monaten. Damals hatte der Psychologe, der für sein Polizeirevier zuständig war, ihm geraten, Tagebuch zu führen. So sollte er seine Gedanken sammeln und seinen Gefühlen Luft machen.
    „Was für ein Unsinn“, stand dort. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir weiterhilft, wenn ich Tagebuch führe.“
    Als die neue Wunde nun in ihm schmerzte, schrieb er das auf, was er nicht aussprechen konnte. Er fand dadurch zwar keinen Frieden, denn den konnte es für ihn nicht geben, aber er stellte fest, dass der Psychologe recht gehabt hatte. Er musste seinen angestauten Gefühlen endlich Luft machen. Die Wörter flossen in einem bitteren Strom aus ihm heraus. Erst ein Absatz, dann zwei, geschrieben in seiner kräftigen Schrift.
    Danach ließ Jake den Kopf sinken und weinte. Tränen verschmierten die Tinte, sodass der erste Satz bald nicht mehr zu lesen war. Das machte nichts. Er würde sich an die Wörter erinnern, wenn der wütende Sturm seiner aufgewühlten Gefühle sich längst beruhigt hatte.
    „Miranda hat unser Baby getötet.“

1. KAPITEL
    Das Auto prallte so hart gegen die Schneewehe, dass der Airbag aufging. Aber immerhin war der Wagen nach einer endlosen Schlitterpartie auf der eisglatten Straße endlich zum Stehen gekommen.
    Carolin Franklin Wendell nahm langsam die zitternden Hände vom Steuer und fuhr sich über das Gesicht. Es war nicht das eigene Leben gewesen, das in der Schrecksekunde vor ihrem inneren Auge vorbeigezogen war. Es war das Leben ihres Sohnes Cabot gewesen. Wenn sie gestorben wäre, dann hätte er bei seinem Vater und seiner Großmutter aufwachsen müssen. Bei dem Gedanken erschauderte sie.
    Caro starrte durch die Windschutzscheibe. Ihr Kleinwagen steckte in der Schneewehe fest. Aber Caro wusste, dass ihr Leben vom richtigen Weg abgekommen war, lange bevor sie auf der Straße ins Schleudern geraten war. Seitdem sie vor vier Jahren törichterweise Truman geheiratet hatte, war ihr das eigene Leben entglitten. Nur hatte sie es sich selbst bislang nicht eingestehen wollen.
    Noch an diesem Morgen, als sie beschlossen hatte, zu ihrem Mann zurückzukehren, hatte sie insgeheim gehofft, einen Weg aus diesem Albtraum zu finden. Nicht um ihrer selbst willen, sondern für Cabot. Ihr Sohn war das einzig Gute, was aus ihrer Ehe mit dem Erben einer der reichsten und mächtigsten Familien Neu-Englands hervorgegangen war.
    Ihr Herz schlug wie wild, und sie zitterte am ganzen Körper. Sie ließ die Stirn auf das Lenkrad sinken und wusste mit einem Mal, dass es die Wahrheit war. Truman hatte recht. Sie hatte keine andere Wahl.
    Es ist nur zu deinem Besten, Caroline. Du brauchst mich.
    Caro wusste nicht, wie lange sie schon so dagesessen hatte. Der letzte Rest Wärme war aus dem Auto entwichen. Wenn sie ausatmete, konnte sie weiße Wölkchen sehen, ihre Fingerspitzen kribbelten vor Kälte, obwohl sie in kaschmirgefütterten Lederhandschuhen steckten. Sie zog das Handy aus ihrer Handtasche. Nun musste sie ihren Mann anrufen, um ihre Verspätung anzukündigen und um mehr Zeit zu bitten. Aber wenn es um ihren Sohn ging, dann würde sie sogar betteln. Doch zuerst brauchte sie einen Abschleppwagen und ein warmes Plätzchen, wo sie die Reparatur ihres Autos abwarten konnte.
    Sie klappte das Handy auf und betrachtete einen Moment das Foto ihres Sohnes auf dem Display. Er lächelte, glücklich und sorglos, wie es sich für ein Kind gehörte. Sie fuhr zärtlich mit dem Finger über sein Engelsgesicht, dann stellte sie erschrocken fest, dass ihr Telefon keinen Empfang hatte.
    Sie kämpfte mit der Tür, dann stieg sie in den knietiefen Schnee, hob das Handy in die Luft und drehte sich langsam im Kreis.
    Immer noch kein Empfang.
    Sie stopfte das Handy in die Tasche ihrer Winterjacke und schimpfte. Ihre Worte schwebten auf einer kleinen Atemwolke davon.
    Ich muss auf Hilfe warten, dachte sie. Allerdings war es fraglich, ob noch ein Autofahrer so dumm wäre, sich bei diesem Wetter auf die Straße zu wagen. Die reine

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