Julia Extra Band 364 (German Edition)
zugestimmt hat.“
Bee konnte nicht fassen, mit welcher Grausamkeit er über ihre Schwester redete, die unter Legasthenie litt. Sie betrachtete ihn kalt. „Ich bin sicher, dass ein so reicher und mächtiger Mann wie Demonides tausend Frauen finden kann, die bereit sind, ihn zu heiraten und die Mummy für diese Kids zu spielen. Ich habe ihn nur einmal getroffen, und dabei hat er mich kaum angeschaut.“
Die Äußerung, dass der griechische Tycoon bei dieser Gelegenheit allerdings deutliches Interesse für ihr Dekolleté aufgebracht hatte, verkniff sie sich.
„Das ist mir völlig egal. Ich will, dass du zu ihm gehst und ihm einen Deal anbietest – den gleichen Deal, den er mit Zara gemacht hat. Eine Ehe, in der er tun und lassen kann, was er will, und ein Kauf meiner Hotels zum vereinbarten Preis …“
„ Ich soll zu ihm gehen und ihn bitten, mich zu heiraten?“, wiederholte Bee völlig fassungslos. „Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so Lächerliches gehört! Der Mann würde mich für verrückt erklären!“
Monty Blake musterte sie kalt. „Ich halte dich für clever genug, ihn zu überzeugen. Wenn du ihm klarmachst, dass du die perfekte Mutter für die kleinen Waisen wärst, ist der Deal mit mir wieder aktuell. Ich brauche dieses Geschäft – und zwar jetzt, denn sonst bricht alles zusammen, was ich mein ganzes Leben lang aufgebaut habe. Und dann ist es auch mit der Versorgung deiner Mutter vorbei …“
„Hör auf, Mum auf diese Weise zu drohen.“
„Das ist keine leere Drohung.“ Monty warf seiner Tochter einen bitteren Blick zu. „Die Bank droht, mir den Geldhahn zuzudrehen. Meine Hotelgruppe steht am Rand des Ruins, und im Moment hält mich dieser Teufel von Demonides hin. Ich kann es mir nicht erlauben, zu warten. Wenn ich untergehe, dann wird deine Mutter ebenfalls alles verlieren“, erinnerte er sie harsch. „Stell dir das mal vor – kein barrierefreies Haus, keine Pflegerin, stattdessen die tagtägliche Verantwortung für Emilia, kein eigenes Leben mehr …“
„Hör auf!“ , rief Bee. Seine Methoden widerten sie an. „Du musst völlig verrückt sein, wenn du glaubst, Sergios Demonides würde jemanden wie mich heiraten.“
„Vielleicht bin ich das, aber wir werden es erst mit Sicherheit wissen, wenn du es versucht hast, oder?“
„Du bist ja irre!“, entgegnete seine Tochter, die immer noch nicht glauben konnte, was er da von ihr verlangte.
Ihr Vater stieß mit dem Finger in die Luft. „Am Ende der Woche wird ein Schild am Haus deiner Mutter hängen mit der Aufschrift ‚Zu verkaufen‘, wenn du nicht wenigstens zu ihm gehst und mit ihm sprichst.“
„Das kann ich nicht … ich kann nicht !“, keuchte Bee. „Bitte tu das Mum nicht an.“
„Ich habe eine zumutbare Bitte vorgetragen, Bee. Mir bleibt keine andere Wahl. Nachdem ihr all die Jahre meine Unterstützung genossen habt, kannst du mir ruhig ein wenig helfen.“
„Das kann doch nicht dein Ernst sein“, erwiderte Bee mit hilflosem Zorn darüber, dass ihr Vater sein Verhalten so falsch darstellte. „Zu verlangen, dass ich an einen griechischen Geschäftsmann herantrete und ihn bitte, mich zu heiraten, ist eine ‚zumutbare‘ Bitte? Auf welchem Planeten und in welcher Kultur, bitte schön?“
„Sag ihm, dass du ihm die Kids abnimmst und ihm weiterhin seine Freiheit erlaubst, und du wirst eine gute Chance haben“, versetzte Monty stur.
„Und was passiert, wenn ich mich erniedrigt habe und er mich trotzdem abweist?“
„Du wirst einfach beten müssen, dass er Ja sagt“, antwortete er ungerührt. In seiner Verzweiflung war er nicht bereit, einen Zoll nachzugeben. „Immerhin ist es die einzige Möglichkeit, dass das Leben deiner Mutter weiterhin so angenehm verläuft wie bisher.“
„Zu deiner Information, Dad: Das Leben im Rollstuhl ist nicht angenehm“, schleuderte seine Tochter ihm bitter entgegen.
„Und das Leben ohne meine finanzielle Unterstützung ist noch unangenehmer“, konterte er, offensichtlich fest entschlossen, das letzte Wort zu haben.
Da es ihr nicht gelang, ihren Vater umzustimmen, verließ Bee ein paar Minuten später das Hotel und nahm den Bus zu dem Haus, das sie sich immer noch mit ihrer Mutter teilte. Sie kochte gerade Dinner, als Beryl, die Pflegerin ihrer Mutter, Emilia von einem Ausflug in die Bücherei zurückbrachte. Emilia rollte in die Küche und strahlte ihre Tochter an. „Ich habe einen Roman von Catherine Cookson gefunden, den ich noch nicht gelesen
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