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Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
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Moment.
    „Nein“, entgegnete sie dann. „Das reicht nicht.“
    Stöhnend ließ er sich rücklings auf das Bett fallen und legte den Arm über sein Gesicht. Warum war sie so hart zu ihm? Was erwartete sie von ihm?
    „Wir waren schon einmal in dieser Situation, falls du dich erinnerst“, fuhr sie fort. „Und du weißt, wohin das geführt hat.“
    Er setzte sich auf und griff nach seiner Hose.
    „Und vielleicht erinnerst du dich auch daran, Habibi , dass du diejenige warst, die weggelaufen ist.“
    Er wusste, er klang hart und kalt. Er konnte einfach nicht anders. Er konnte mit starken Emotionen wie diesen einfach nicht umgehen.
    „Und du?“, entgegnete sie aufgebracht. „Du schaffst es nicht einmal, über deine Gefühle zu sprechen. Du willst bloß Sex mit mir, und wenn du den nicht bekommst, gehst du.“
    Inzwischen kniete sie mitten auf dem Bett. Er musste sich zwingen, nicht ihren nackten Körper anzusehen, der durch die kleinen Lämpchen neben dem Bett in ein weiches Licht getaucht war.
    Und dann dachte er an seine Kindheit. All die Jahre, in denen er sich danach gesehnt hatte, dass jemand ihm sagte, er würde geliebt und geschätzt.
    Er hatte nie über seine Gefühle sprechen wollen damals. Es gab auch niemanden, mit dem er darüber hätte sprechen können. Sicher, er hatte die Worte „Ich liebe dich“ einige Male gehört in seinem Leben – allerdings immer nur von Frauen, denen er nicht vertraute. Frauen, die ihn bloß seines Reichtums und Status wegen wollten.
    „Unsere Beziehung ist nicht über Nacht kaputtgegangen“, erklärte er schließlich frustriert. „Ich kann mir also nicht vorstellen, dass wir sie über Nacht wieder reparieren können.“
    „Beziehung? Du nennst das Beziehung? Ich dachte, es sei nur Sex.“
    „Was willst du von mir, Sydney? Wir waren ein ganzes Jahr lang getrennt. Erwartest du jetzt eine Liebeserklärung von mir?“
    „Nein“, entgegnete sie schnell. Zu schnell. „Das erwarte ich nicht.“
    Tatsächlich erwartete sie genau das. Sie war nun einmal eine Frau, die offen ihre Gefühle zeigte. Vielleicht ging sie zu sehr von sich aus. Er war gewohnt, sich zu schützen, nichts von sich preiszugeben.
    „Ich weiß nicht, ob ich der sein kann, den du dir wünschst, Sydney“, erklärte er niedergeschlagen. „Ich kann nur ich selbst sein, mehr nicht.“
    „Woher weißt du, was du kannst und was nicht …“, antwortete sie leise, „… wenn du nicht einmal darüber sprichst?“
    Am nächsten Morgen kündigte Malik an, dass sie abreisen würden. Überrascht sah Sydney von ihrem Teller mit dem Frühstück auf, das Adara, eines der Beduinenmädchen, ihr serviert hatte.
    „Wir sind doch gerade erst angekommen. Ich dachte, du hättest hier einiges zu erledigen.“
    Maliks Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
    „Ich habe bereits alles erledigt“, erklärte er knapp. „Wir fahren heute weiter nach Al Na’ir, in die Stadt. Du wirst dich dort sicher wohler fühlen.“
    „Und mit ‚alles erledigt‘ meinst du, du hast mich ins Bett bekommen, ja?“
    Das hätte sie nicht sagen dürfen. Die Worte waren ihr einfach aus dem Mund gesprudelt.
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich sofort. Er ging auf ihre Bemerkung jedoch nicht ein.
    „Versuch bitte, in einer Stunde abfahrbereit zu sein.“
    Es schien, als wollte er noch etwas sagen, stattdessen wandte er sich um und verließ das Zelt.
    Seufzend suchte Sydney ihre Sachen zusammen und stopfte sie in ihre kleine Reisetasche. Eine Stunde später saßen sie bereits im Landrover und entfernten sich langsam von der Oase.
    Sydney blickte ein letztes Mal zurück und betrachtete den Palmenhain, den kleinen See und die schwarzen Ziegenfellzelte, die rundherum aufgebaut waren. Ein Kind stand hinter einer der Palmen und beobachtete sie. Es hatte die Arme um den Stamm geschlungen.
    Der Anblick ließ Sydney Tränen in die Augen steigen. Nicht, weil sie die Oase so schrecklich vermissen würde – dafür hatten sie sich nicht lange genug dort aufgehalten. Nein, es war das Kind, das eine Unschuld repräsentierte, die sie nie wieder spüren würde. Es war unmöglich, ohne bleibende Narben durchs Leben zu gehen, wenn man älter wurde. Und wenn einem das Herz gebrochen wurde, wünschte man sich diese unbeschwerte Zeit der Kindheit zurück.
    Tapfer blinzelte Sydney die Tränen fort und konzentrierte sich auf die Sanddünen vor ihnen. Die Sonne brannte unbarmherzig auf den hellen Sand.
    „Wie lange werden wir unterwegs sein?“, erkundigte sie

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